Über das Buch
Das lachende Baby erzählt von Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen und zeigt, dass Lachen uns miteinander verbindet, dass es die Hintergrundmusik unserer Erfolge ist, dass es uns tröstet, dass es uns beschwingt.
Das erste Lachen von Babys ist ein magischer Augenblick. Eltern erinnern sich immer daran. Wir wissen, dass ein Baby in den ersten zwei Jahren mehr lacht als in allen folgenden, aber warum sie so viel lachen, ist wenig erforscht. Der Entwicklungspsychologe Caspar Addyman ist diesem Phänomen mit einer großangelegten Studie nachgegangen und kommt zu dem Schluss, dass Lachen evolutionär tief in uns verwurzelt und wichtig für unsere frühe Entwicklung ist. Mit dem Lachen, das ist seine Erkenntnis, teilt uns das Baby seine Erfolge mit, und es lohnt sich, innezuhalten und zu betrachten, wie Babys gedeihen und sich anstrengen, größere Ziele zu erreichen. Addyman berichtet von der vorgeburtlichen Entwicklung, macht deutlich, wie sich gleich nach der Geburt die Bindung zwischen Mutter und Kind aufbaut, dass das erste Lächeln immer authentisch ist und Ausdruck davon, dass das Baby glücklich ist, satt und zufrieden. Er befragt psychoanalytische und philosophische Konzepte, erklärt, wie sich Babys durch einfache Vergnügungen wie Kitzeln und beim Baden mit Wasserspritzen ihres Körpers bewusst werden, was Lächeln im Schlaf bedeutet, wie wichtig Berührungen und Musik sind, und dass das Kuckuck-Spiel, das alle Babys begeistert, die reine soziale Interaktion ist.
Der Autor
Dr. Caspar Addyman ist Dozent für Psychologie und Direktor des InfantLab an der Goldsmiths University of London. Er hat Mathematik und Biologie studiert und an dem renommierten Birkbeck Babylab promoviert. Wie Babys Sprache und Konzepte erwerben und ein Zeitgefühl entwickeln war Gegenstand seiner Forschung. Seit 2012 untersucht er, was Babys zum Lachen bringt und warum. Er lebt in London.
Caspar Addyman
DAS
LACHENDE
BABY
Fröhliche Wissenschaft: Was Babys glücklich macht
Aus dem Englischen von
Ursel Schäfer
Verlag Antje Kunstmann
Für meine Mutter
Mit besonderem Dank an Lindsay Addyman und Imogen Heap für ihre großzügige Unterstützung bei diesem Buch
Inhalt
Einleitung: Was ist so lustig?
Kapitel eins: Eine Zeit vor dem Lächeln
Kapitel zwei: Alles Gute zum Geburtstag
Kapitel drei: Die kleinen Vergnügungen
Kapitel fünf: Die erste Berührung
Kapitel sechs: Kitzeln, Hinfallen und an den Zehen knabbern
Kapitel sieben: Spielzeugfreuden
Kapitel neun: Lache, und die Welt lacht mit dir
Kapitel zehn: Der Klang des Glücks
Kapitel elf: Fröhliches Geplauder
Kapitel zwölf: Ja, Nein, Maybe Baby
Einleitung
Was ist so lustig?
Babys sind so ein schöner Weg, um Menschen zu beginnen.
Don Herold, amerikanischer Humorist (1889–1966)
Welch Meisterwerk ist doch der Mensch, wie groß an Vernunft, wie unbegrenzt an Fähigkeiten, an Gestalt und an Geste wie wunders harmonisch verschmolzen, im Tun wie gleich einem Engel, im Begreifen wie gleich einem Gott: das Schmuckstück der Welt, die Vollendung alles Lebendigen!
William Shakespeare, Hamlet, Zweiter Akt, 2. Szene
Selbst der düstere Prinz von Dänemark muss zugeben, dass Menschen etwas Großartiges sind. Dank Charles Darwin betrachten wir uns nicht mehr allein als den Gipfel der Evolution. Wir sind nur ein kleiner Zweig im Dickicht des Lebens. Wir besetzen eine Nische als soziale, aufrecht gehende Allesfresser. Wenn wir uns auf dem Planeten umschauen, sehen wir, dass wir viele gut angepasste Mitbewohner mit herausragenden Eigenschaften haben, die alle etwas ganz hervorragend können. Adler und Haie sind bessere Jäger als wir. Geparden und sogar Flusspferde können schneller laufen als wir. Grönlandwale leben länger als wir. Pflanzen und Amphibien haben größere Genome. Und Bakterien sind die heimlichen Herrscher der Welt. Aber kein Lebewesen ist so klug, so geschickt, so sozial, so kooperativ und so gefühlvoll wie wir Menschen, von künstlerischem Talent, Sprache und Musikalität ganz zu schweigen. Wir sind als Art beeindruckend, und dennoch kommen wir beinahe vollkommen hilflos zur Welt.
Andererseits: Wenn Menschenbabys nicht so hilflos wären, wären wir nicht so klug. Wenn unsere Babys nicht unsere Hilfe bräuchten, wären wir nicht so sozial. Die Verbindung zu unserem Nachwuchs macht uns sogar musikalisch und künstlerisch kreativ. Für beide sind die ersten beiden Lebensjahre das Trainingsset – für einen Wohlfühlfilm.
Babys sind eine reine Freude, und dieses Buch feiert ihre Leistungen und ihre Begeisterung dabei. Beides hängt eng zusammen. In ihren ersten beiden Lebensjahren arbeiten Babys sehr hart, doch für sie ist es wie Spiel. Sie lernen viel, und sie lachen viel. Neugier und Entzücken treiben sie an. Überraschende Entdeckungen und tägliche Fortschritte sorgen dafür, dass sie immer weitermachen. Von den Eltern kommen Unterstützung und Ermutigung – sie befriedigen die Grundbedürfnisse der Babys und strukturieren ihr Leben. Aber die Babys erklimmen die Berge und stehen triumphierend auf den Gipfeln.
In diesem Buch wird nicht aufgezählt, was man tun und lassen soll, wenn man einen Superhelden großzieht. Es ist kein Elternratgeber voller Empfehlungen und Warnungen. Es geht vielmehr um die Wissenschaft, ein Baby zu sein. Nicht als Vater, sondern als Entwicklungspsychologe interessiere ich mich für die Sicht der Babys. Ich möchte wissen, was sie denken, wie sie lernen und warum sie dabei so viel Spaß haben. Ein Baby zu sein ist ein großes Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen. Elternratgeber helfen Ihnen, die Tiefpunkte zu vermeiden, aber ich glaube, man kann auch von den Höhepunkten viel lernen.