Ein Todesfall im erweiterten Umfeld oder im Nahbereich von Kita und Schule (siehe Wissenswert, Seite 30) erzeugt Betroffenheit. Die Situation verunsichert und belastet Kinder und Erwachsene in unterschiedlicher Weise. Sie erfordert ein professionelles Vorgehen und verantwortliches Handeln der Kita- und Schulleitung sowie der Fach- und Lehrkräfte in Kitas und Schulen. Im Rahmen mehrerer Sitzungen und Konferenzen sollte miteinander erarbeitet werden, wie mit unmittelbar betroffenen Eltern und Kindern gearbeitet werden kann. Eine weitere wichtige Überlegung ist, wie die Elternschaft über die mit einem Todesfall verbundenen Geschehnisse informiert wird. Hierfür eignen sich die folgenden Impulsfragen:
Erkundige ich mich in Erstgesprächen nach den Verlusterlebnissen eines neuen Kindes? Wie vertrauensvoll arbeite ich mit Eltern zusammen, so dass ich über bedeutsame Familienereignisse informiert werde? (Karte 18)
Wie kompetent fühle ich mich in dem Thema Sterben, Trauer, Tod, um Eltern zu beraten? Traue ich mir zu, einen Elternabend zu diesem Thema anzubieten? Was benötige ich hierfür? (Karte 19)
Wie gestalten wir den Besuch bei der Trauerfamilie? Wer nimmt Kontakt zu den betroffenen, trauernden Eltern und Kindern auf, um ein persönliches Beileid auszusprechen? Welche Unterstützung bieten wir als Einrichtung und Schule an? Welche Unterstützungs- und Beratungssysteme können wir Eltern und Familien empfehlen? (Karte 26)
„Ich möchte nicht, dass mein Kind von der Situation erfährt!“ „Soll sich mein Kind vom Verstorbenen verabschieden und an der Beerdigung teilnehmen?“ – Wie beraten wir (trauernde) Eltern in praktischen Fragen? Was können wir ihnen anbieten? Welche Literatur zur Trauer von Kindern haben wir in unserer hauseigenen Bibliothek, die wir Eltern empfehlen und ausleihen? (Karte 30)
Das erste Weihnachten ohne den Verstorbenen, der erste Geburtstag und Todestag einer verstorbenen Person – wie achtsam gehen wir im Team und Kollegium mit solchen bedeutsamen und sensiblen Tagen um? In welcher Weise denken wir an die trauernden Eltern und Kinder? Wie drücken wir unser Mitgefühl aus? (Karte 31) (siehe Die häufigsten Fragen von Eltern, Seite 132)
Gesprächspartner einladen
Ein Gedankenaustausch mit Menschen, die in anderen Kontexten professionell und ehrenamtlich arbeiten, ist bereichernd. Im Gespräch mit Hospizhelfer*innen, Trauerbegleiter*innen und Bestatter*innen erfahren wir etwas über die Begleitung von trauernden und sterbenden Menschen und die Bestattung. Ein Gespräch mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer gibt Aufschluss über Bestattungsrituale, Sterbekultur und Glaubensfragen. (Siehe Kooperation mit Unterstützungssystemen – Adressen und Anlaufstellen, Seite 145)
Hierfür eignen sich folgende Impulsfragen:
Auf welche Ressourcen und Kompetenzen können wir in unserem Team und Kollegium vertrauen, um mit Krisen- und Ausnahmesituationen kompetent und professionell umzugehen? An wen können wir uns mit unseren Fragen wenden, um Unterstützung und Begleitung bitten? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen und für unsere Psychohygiene sorgen? (Karte 28)
Welche Kooperationspartner sind für uns wichtig, wenn sich ein Todesfall im Nahbereich der Einrichtung und Schule ereignet? Mit wem arbeiten wir zusammen, wenn ein Kind aus unserer Gemeinschaft gestorben ist? In welcher Weise erfüllen wir unseren Auftrag zum Kinderschutz, wenn wir wahrnehmen, dass Kinder mit ihrer Trauer überfordert sind? (Karte 29)
Besuche von Institutionen
Ein Spaziergang über den Friedhof, die Besichtigung eines Hospizes, beispielsweise am Tag der offenen Türe, der Besuch eines Vortrags der Hospizgruppe, eines Bestattungsinstituts oder des Museums für Sepulkralkultur in Kassel … Dank der Hospizbewegung bieten sich zunehmend mehr Möglichkeiten, um über Sterben, Tod, Trauer mehr zu erfahren und sich kundig zu machen. Bei solchen Besuchen ergeben sich interessante Gespräche und Ideen, wie beispielsweise eine Kooperation mit dem örtlichen Hospizdienst aussehen könnte. So manche Hospizgruppe bietet Trauergruppen für Kinder an. In einem Bestattungsinstitut erzählt die Bestatterin, wie sie darauf bedacht ist, die Kinder bereits vor der Beerdigung gut einzubeziehen, indem sie anregt, dass die Kinder den Sarg bemalen dürfen. Solche Angebote und Informationen können Eltern empfohlen werden (siehe Kooperation mit Unterstützungssystemen – Adressen und Anlaufstellen, Seite 145).
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