Hinhören
Gleich einmal etwas Freundliches über uns denken und uns loben (für jede Kleinigkeit). Danach entscheiden, ob die Nörgelstimme etwas sagt, das wahr und hilfreich sein könnte. Sie kann dich auch auf etwas aufmerksam machen, das du verbessern solltest. Jedes Detail, das du an dir, deinem Können, deinem Wissen und deiner Fertigkeit verbesserst, gibt dir Energie für Erfolg. Die Nörgelstimme ist ein Hindernis, das uns überwältigen und stoppen kann. Sie kann uns aber auch wichtige Hinweise vermitteln.
Wenn du empfindest, dass das Geschimpfe der inneren Stimme überzogen ist und nicht zutrifft, dann bedanke dich bei ihr und gehe weiter auf deinem Weg. Sie wird zwar nicht verstummen, aber du kannst sie mit ruhigem Gewissen ignorieren.
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I
Auf die Frage, was für sie das größte Hindernis zum Erfolg ist, antwortet ein Großteil der Leute: sie selbst.
Ist das nicht pervers? Du bist deine Stradivari. Du hast als Instrument nichts anderes zur Verfügung als dich selbst. Trotzdem schätzen sich die meisten nicht hoch ein, sondern sind der Meinung, sie wären nur eine verstimmte Billiggeige, auf der höchstens herumgekratzt werden kann. Ihr Können, ihre Einstellungen, ihre Gedanken und Aktionen sind die Hindernisse, obwohl sie die Gründe für persönlichen Erfolg sein sollen.
Der 3. Schritt wird dir dazu verhelfen, ein wesentlich besseres und stärkeres Bild von dir selbst zu bekommen und dein eigener Coach zu werden.
Zuerst aber noch die Formel zur Lösung von Problemen.
LÖSEN STATT JAMMERN
Ein echter Stolperstein zum Erfolg ist das Jammern. Um es genauer auszudrücken: das Jammern, das länger als drei Minuten dauert.
Rate, welche MitarbeiterInnen bessere Aufstiegschancen haben und in Unternehmen lieber gesehen werden:
Sind es die Leute, die sehr detailreich und dramatisch über jedes Problem berichten können?
Oder sind es Leute, die das Problem schildern und bereits Lösungsvorschläge bringen?
Für die Antwort braucht niemand ein abgeschlossenes Studium mit Master-Diplom.
Das größte tägliche Ärgernis für Führungskräfte sind MitarbeiterInnen, die auftauchen und wortreich über Probleme erzählen, danach aber zu schweigen beginnen und erwarten, dass alles für sie gelöst wird. KollegInnen, die sich nur beklagen, wie schwierig alles ist, nerven gehörig.
Jeder Art von Problem begegnest du am besten mit einer Bedienungsanleitung für Lösungen. Diese Anleitung ist vielfach erprobt und ich empfehle sie sehr.
BEDIENUNGSANLEITUNG ZUR PROBLEMLÖSUNG
1. Was ist das Problem?
Je genauer du es analysieren und beschreiben kannst, desto besser. Diese Frage sollte auch immer die erste sein, wenn jemand mit einem Problem zu dir kommt, das es zu lösen gibt.
Wenn Leute aufgeregt sind und/oder herumjammern und du diese Frage stellst, rechne mit einer unklaren und emotionellen Antwort. Das ist sehr menschlich und sehr normal und passiert auch mir oft. Wenn diese erste Antwort geschafft ist, frage noch einmal nach und versuche mehr Klarheit zu schaffen.
Aber Achtung: Fast immer löst du damit einen zweiten Anfall von Klagen und Jammern aus. Bleib ruhig. Leute müssen Druck ablassen. Danach aber stelle die Frage wenn nötig noch ein drittes Mal und dränge auf Fakten.
Mach das auch im Selbstgespräch und bleibe freundlich, aber bestimmt. Wir haben die Eigenschaft, uns sogar bei eigener Analyse selbst anzujammern und unser eigenes Mitleid zu erlangen.
Das Ziel der ersten Frage ist eine möglichst klare Darstellung, worum es eigentlich geht.
2. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?
Wieder kann das Jammern beginnen, aber diesmal bleibe bestimmt und hart. Du willst Wege erfahren, wie das Problem aus der Welt geschafft werden kann. Von Leuten, die für dich arbeiten oder mit denen du arbeitest, oder von dir selbst.
Was also könnte getan werden, um die Schwierigkeit zu lösen, das Hindernis zu überwinden? Liste alles auf und denke nicht lange nach, wie praktikabel, logisch oder möglich die Lösung ist. Sammle so viele wie möglich.
3. Für welche dieser Möglichkeiten wirst du dich entscheiden?
Egal ob du diese Frage anderen oder dir selbst stellst: Es kann nur eine Antwort geben. Studiere alle Varianten, die aufgekommen sind, wenn der beste Weg nicht gleich offensichtlich ist. Du kannst sie bewerten, mit Punkten versehen, kombinieren, umranden oder ausstreichen. Zum Schluss muss dastehen, was zu tun ist.
4. Was brauchst du nun und wann beginnst du mit der Lösung?
Ist nur ein Telefonat nötig? Oder eine E-Mail? Oder ein persönliches Gespräch? Oder mehr? Benötigst du die Mitarbeit von anderen? Oder Hilfsmittel? Oder Werkzeuge, welcher Art auch immer?
Bleibe bei den Fakten und liste auf, was du nun einsetzen wirst, und als Nächstes lege sofort fest, wann du die Lösung umsetzt.
Es braucht ein paar Mal Durchatmen und viel Ruhe, um so praktisch an die Lösung von Problemen und Hindernissen heranzugehen. Notiere die vier Fragen. Ich habe sie als Notiz auf dem Handy, als Dokument im Laptop und sogar ausgedruckt in der Schreibtischschublade. Bei Bedarf nehme ich sie zur Hand und fülle sie aus.
Vielleicht ist es nicht möglich, alle vier Fragen sofort befriedigend zu beantworten. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Vielleicht willst du mit jemandem darüber reden (reden, nicht klagen) oder spazieren gehen und frische Luft schnappen oder über die Möglichkeiten einmal schlafen.
Das ist alles erlaubt, wenn der Zeitrahmen es möglich macht.
Was du dir und anderen verbieten solltest, ist das Vorsich-her-schieben von Problemen. Schau ihnen in die Augen. Geh die Lösung munter an, dann ist sie – wie der alte Reim sagt – fast schon halb getan.
BEHALTE IMMER IM AUGE
1. Etwas zu tun, das nicht zum gewünschten Erfolg führt, ist menschlich.
2. Das Gleiche wissentlich zweimal falsch zu machen, ist mehr als ärgerlich. Daher lerne genug aus 1, damit 2 nie eintritt.
3. Jedes Hindernis, das du bewältigt hast, jedes Problem, das von dir gelöst wurde, war eine Lektion. Du hast dazugelernt.
4. Beim nächsten Mal kannst du das gleiche oder ähnliche Hindernis wesentlich schneller und effizienter überwinden.
5. Weil diese Prozesse mit Lernen zu tun haben, kann es sein, dass du Lehrgeld bezahlst, also Ausgaben hast, die du dir lieber erspart hättest.
6. War das Lehrgeld aber dazu da, dich für die nächsten Herausforderungen zu rüsten, so sei dankbar dafür.
7. Erinnere dich immer daran: Keine Fehler machen nur Leute, die nichts tun.
SCHRITT 3
ENTSCHEIDE, WER DU SEIN WILLST
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