Das behaupte ich nicht nur, das kann ich an einem Beispiel beweisen. Schon einige Male in meinem Leben habe ich mich um Projekte und Möglichkeiten bemüht und sie nicht erhalten. Im Fernsehen hatten meine Vorgesetzten andere Vorstellungen und wollten mir keine neuen Aufgaben geben. Verlage haben ihre Programme geändert oder wurden verkauft und ich konnte auf einmal meine Bücher nicht mehr dort verlegen.
Das Wasser meiner Kreativität wurde aufgestaut. Das war alles andere als angenehm und sogar ziemlich frustrierend für mich. Da ich zum Schwarzsehen neige, hat mich die Angst überkommen, nie wieder die Möglichkeit für neue Sendungen oder Bücher zu bekommen.
Trotzdem habe ich weitergearbeitet, Erfahrungen gesammelt, meinen Stil verfeinert und Ideen und Bücher einfach nur so geschrieben. »Für die Schublade« wird das genannt.
Wie bei den Staukraftwerken kam aber der Moment – meistens wenn ich nicht damit gerechnet habe –, in dem sich eine Schleuse geöffnet hat. Neue Sendungen wurden dringend benötigt und ein Verlag wollte unbedingt Bücher von mir verlegen, die aber anders als meine bisherigen Werke sein sollten. In der »Aufstau-Zeit« hatte ich genügend Konzepte und Manuskripte gesammelt, die ich nun loslassen konnte.
Der große Trick besteht also darin, die Kraft der Hindernisse zu erkennen, richtig einzuordnen und zu nutzen. Zugegeben, das ist alles andere als einfach. Noch immer können mir Hindernisse gestohlen bleiben, aber da sie sehr hartnäckig sind, ist die Herausforderung, das Beste aus ihnen herauszuholen und sie als Kraftquelle anzuzapfen.
Der Umgang mit Hindernissen ist für jeden Menschen anstrengend und eine Aufgabe, die fordert. Er wird aber doppelt anstrengend, wenn wir inneren Widerstand gegen die Hindernisse leisten, sie wegwünschen und uns mit Jammern darüber aufhalten, wie unfair sie doch wären. Wir verdienten wahrlich etwas Besseres.
Wer jetzt denkt, dass sich das so einfach sagt, obwohl es ziemlich schwierig ist, der hat völlig recht.
Damit kommen wir zu einem der größten Märchen, die in unseren Tagen erzählt werden, und das viele glauben. Dieser Glaube aber ist eine Quelle von Frustration und Ärger. Es ist nicht nur ein Märchen, es ist eine Lüge. Diese Lüge macht uns fertig, lässt uns denken, wir wären Versager und alle anderen wären besser als wir selbst. Die Lüge ist weit verbreitet und viele, die behaupten, das Leben wäre für sie ein Kinderspiel, machen sie noch schlimmer.
DAS LEBEN IST EINFACH
Die größte Lüge überhaupt lautet:
Das Leben ist einfach.
Dieser Gedanke ist ein frommer Wunsch, sonst nichts. Dieses Märchen geht noch weiter und redet uns ein:
Das Leben ist unangenehm, wenn es nicht einfach ist.
Damit nicht genug:
Viele Leute haben einfach Pech und dadurch wird ihr Leben schwierig.
Noch schlimmer ist die Steigerung:
Wenn du Probleme im Leben hast, dann ist das dein Versagen.
Alle diese Aussagen halte ich für Quatsch. Puren Quatsch, sonst nichts. Solche Ansagen zu glauben, macht das Leben schwer, weil sich unser Leben dann wie eine einzige Pleite anfühlt.
Hilfreicher ist, es so zu sehen:
Das Leben ist saumäßig anstrengend.
Grundsätzlich ist das Leben eine Anhäufung von Schwierigkeiten.
Es passiert jede Menge S…. im Leben, der uns gestohlen bleiben könnte.
Neben einigen wirklich wunderbaren Menschen gibt es eine Ansammlung von A…., die uns eine mühsame Zeit bereiten.
Schicksal ist so ziemlich das Widerlichste überhaupt, denn es schlägt zu wie Monster in der Geisterbahn.
Unser Leben, unser Weg, jedes Jahr, jeder Monat, jede Woche, jeder Tag – alles voll mit Hindernissen.
Wenn ich mir diese Grundsätze eingestehe, dann geht es mir nicht schlechter, sondern deutlich besser. Ich denke wesentlich seltener: Das darf nicht so sein. Ich will das so nicht. Wieso passiert mir das?
Einer meiner engsten Freunde erinnert mich immer, wenn ich mich bei ihm ausjammere, wie schwierig und schrecklich vieles sei: »Ja, Thomas, ich verstehe deinen Ärger, deine Enttäuschung und deine Traurigkeit. Life is trouble. Das ganze Leben ist einfach eine Anhäufung von Schwierigkeiten. Natürlich sind auch viele schöne Wendungen und Momente dabei, aber trotzdem ist die Grundtendenz alles andere als ›einfach‹. Du kannst dir gerne ein wenig leidtun, Thomas, denn das braucht der Mensch manchmal. Danach aber bitte stelle dir die Frage aller Fragen: Was kann ich jetzt tun?«
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich liebe das Leben und mir ist eine riesige Menge an wunderbaren Dingen geschehen. Ich habe bereits viel Erfolg gehabt, kenne zahlreiche großartige Menschen, habe gute Freunde, bin glücklich verheiratet und erfreue mich bester Gesundheit. Alles Gründe, unendlich dankbar zu sein.
Trotzdem bleibe ich nicht von Schwierigkeiten verschont. Sie kommen nämlich ZU ALLEN und kümmern sich einen Dreck, ob wir sie wollen oder nicht.
Um deine Pläne, Wünsche, Ideen und Vorhaben zu verwirklichen, musst du selbst Schritte setzen. Dieses Buch ist kein Poesiealbum, in dem liebe Sprüche stehen, die zu Herzen gehen. Dieses Buch ist mehr wie ein freundlicher Tritt ins Hinterteil, der dir sagen soll: Los geht’s! Setze dich in Bewegung. Nicht über den Erfolg reden oder nur davon träumen, sondern ihn anpeilen und darauf hinarbeiten.
Dazu ist aber eine Sache unumgänglich. Du musst eine Grundeinstellung entwickeln, die dein gesamtes Leben, beruflich wie privat, völlig verändern und stark verbessern kann.
Auf ins Abenteuer. Du entscheidest jetzt selbst. Findest du den Weg zu dieser Grundeinstellung und bist du bereit, sie zu beherzigen?
FINDE DIE SPEZIELLE KRAFT ZUM ÜBERWINDEN ALLER HINDERNISSE
Vielleicht hast du als Kind ein Buch gelesen, in dem du am Ende jedes Kapitels entscheiden musstest, ob du durch die rote oder die grüne Tür gehen willst. Wenn du die rote öffnest, sollst du auf Seite X weiterlesen, durch die grüne geht es auf Seite Y.
Wie angekündigt, folgt nun ein »Du entscheidest selbst«-Abenteuer zum Erfolg. Du wirst in diesem Buch noch mehr davon finden, damit die ganze Sache nicht zu ernst wird. Lockerheit macht vieles leichter.
Triff die Entscheidungen auf den nächsten Seiten frisch heraus, ohne langes Nachdenken.
Das Erfolgsgeheimnis-Spiel
Stell dir vor, zu Beginn der Besteigung des mystischen Berges tritt dir eine Art Obi-Wan Kenobi entgegen.
Oder du findest einen Hinweis gleich zu Beginn deiner Erfolgsbedienungsanleitung.
Oder deine Trainerin bläst kräftig auf der Trillerpfeife und ruft dann eine Frage.
Sie lautet:
BIST DU BEREIT, DIE VOLLE VERANTWORTUNG ZU ÜBERNEHMEN?
DIE VOLLE VERANTWORTUNG FÜR DICH, WAS DU TUST, DEINEN ERFOLG
Wie lautet deine Antwort?
NEIN, denn das ist unmöglich. Lies