Extra Krimi Paket Sommer 2021. A. F. Morland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: A. F. Morland
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783956178986
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war vollkommen nackt.

      Ihr Haar war rabenschwarz und fiel ihr bis über die Hüften.

      An den Schenkeln, im Bereich des Bauchnabels und zwischen den Brüsten waren in schwarz okkulte Zeichen auf ihren Körper gemalt worden.

      Zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand hielt sie einen messingfarbenen Ring. "Ey, der ist cool, Mann!", fand sie. "Woher hast du ihn?"

      "Leg ihn dahin, wo du ihn hergenommen hast!", sagte Brett überraschend schroff. "Na los, Carrie!"

      "Hey, bleib ganz easy, Brett! Nach der letzten Nacht könntest du eigentlich etwas entspannter reagieren. Sonst komme ich noch auf den Gedanken, dass ich irgendetwas verkehrt gemacht habe!" Sie blickte an ihrem makellosen, verführerischen Körper hinab. "Und dabei habe ich mich schon deinetwegen auf diese Sauerei mit der Farbe eingelassen!"

      In ihren Augen blitzte es.

      Sie steckte sich den Ring an den Mittelfinger der linken Hand.

      "Carrie, lass das!"

      "Steht mir doch. Was hast du?"

      "Das ist kein Spaß!"

      Sie stolzierte mit provozierendem Hüftschwung durch das Ein-Zimmer Apartment. Dabei hantierte sie an dem Ring herum.

      Plötzlich blieb sie stehen.

      "Ups, was ist das denn?"

      "Carrie!"

      "Scheiße, da kommt 'ne Nadel 'raus!"

      Brett griff zu dem Stuhl neben dem Bett, wo seine Kleidung lag. Er holte eine Automatik hervor, richtete sie auf Carrie. "Ich habe gesagt, nimm den Ring ab!"

      Carrie stierte ihn entgeistert an. "Auf was für einem Trip bist du denn, Brett?"

      "Mach einfach, was ich sage!"

      "Claro, claro!" Sie nahm den Ring ab, legte ihn auf ein Regal.

      Brett legte die Waffe auf das Bett. Er griff nach seinen Sachen, begann sich anzuziehen.

      "Bruder Maleficius hatte auch so einen Ring", stellte Carrie fest. "Ich wusste nicht, dass an dem Ding ein Mechanismus ist, der eine Nadel hervorschießen lässt..."

      "Dann vergiss es auch ganz schnell wieder!", fauchte Brett.

      Carrie stemmte die Arme in die geschwungenen Hüften. "Hör mal, was ist eigentlich los? Habe ich dir irgendetwas getan? Du hast mir übrigens immer noch nicht gesagt, wo du gestern gesteckt hast! Ich habe hier auf dich gewartet, verdammt noch mal!"

      Brett atmete tief durch.

      Er sah Carrie an. Sein Gesicht wirkte trotz des eigentlich recht dunklen Teints blass. Im Augenblick hatte er keinen Blick für Carries unverhüllte Schönheit. Etwas anderes beschäftigte ihn.

      Carrie sammelte mit einer lässigen Bewegung ihren Slip vom Boden auf. "So einen Ring haben nur die Mitglieder des inneren Zirkels, nicht wahr?"

      "Scheiße, warum fragst du Sachen, die du weißt?"

      "Seit wann gehörst du dazu?"

      "Lass mich in Ruhe, Carrie!"

      Sie ließ nicht locker. "Und was hast du dafür tun müssen, um dir diesen Ring zu verdienen?"

      Brett schluckte. "Es ist alles schief gegangen", murmelte er kaum hörbar. Seine Stimme klang belegt.

      "Wovon sprichst du, Brett?"

      Er kam nicht mehr dazu, ihr zu antworten.

      Jemand trat die Tür zur Seite.

      Holz splitterte.

      Ein Mann im schwarzen Anzug stand draußen im Flur.

      Mit beiden Händen hielt er eine Automatik mit Schalldämpfer.

      Blutrot zuckte das Mündungsfeuer hervor, als der Killer zum ersten Mal abdrückte.

      Brett warf sich zur Seite, griff dabei nach seiner Waffe. Carrie stob schreiend und in heller Panik davon. Sie geriet dem Killer dabei in die Schussbahn. Seine erste Kugel blieb in der Matratze stecken, die zweite erwischte Carrie im Bauch. Sie presste die Hände an den Körper. Blut rann ihr zwischen den Fingern hindurch. Carrie fiel getroffen zu Boden.

      In dieser Sekunde feuerte Brett seine Waffe ab.

      Er traf den Killer an der Schulter.

      Der Kerl wurde durch die Wucht des Geschosses nach hinten gerissen. Der Schuss, der sich nur einen Augenaufschlag später aus der Schalldämpferwaffe in seiner rechten löste, fetzte in den Türrahmen hinein.

      Brett schoss noch dreimal.

      Der Körper des Killers zuckte unter den Einschüssen.

      An der gegenüberliegenden Korridorwand rutschte er zu Boden und rührte sich nicht mehr. Der Griff seiner Rechten lockerte sich. Die Waffe rutschte ihm aus der Hand.

      Brett spürte, dass ihm der Puls bis zum Hals schlug.

      Die Gedanken rasten nur so in seinem Hirn.

      Verdammt!, durchzuckte es ihn. Der alte Montalban schickt seine Bluthunde aus, um den Tod seiner Tochter zu rächen!

      All das beschwichtigende Gerede, mit dem Bruder Maleficius ihm im Ohr gelegen hatte, konnte Brett Nolan wohl vergessen. Entgegen der Einschätzung des Narbigen wussten Montalban und seine Leute offenbar sehr gut Bescheid...

      Sie sind uns näher auf den Fersen, als wir es wahrhaben wollten!, ging es Brett durch den Kopf.

      Einige Augenblicke lang war der junge Mann wie erstarrt. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper. Er musste jetzt schnell handeln, wurde ihm klar. Seine Schüsse hatte man wahrscheinlich im ganzen Haus gehört.

      Brett Nolan kniete neben Carrie nieder, fühlte kurz ihren Puls. Er konnte ihr nicht mehr helfen. "Diese Schweine", murmelte er.

      Er erhob sich und begann damit, ein paar Sachen in eine Sporttasche zu packen und sich vollständig anzuziehen.

      Bevor er das Apartment verließ, nahm er noch den Ring mit der Injektionsnadel an sich.

      15

      Mister McKee hatte uns die Adresse von Severine Maragaux gegeben. Sie wohnte in einem Cast Iron-Haus in Chelsea, war Franco-Kanadierin, 23 Jahre alt und bezeichnete sich als Freundin der toten Dolores Montalban.

      Severine sah sich erst eingehend unsere Ausweise an, bevor sie uns eintreten ließ. Sie trug Jeans und T-Shirt, aber an den Wänden hingen Fotos, die sie bleich geschminkt und in schwarzem Leder als Sängerin einer Gothic Metall Band zeigten. Sie gab an, ursprünglich wegen ihres Betriebswirtschaftsstudiums an der Columbia nach New York gekommen zu sein. Inzwischen hatte sie das längst an den Nagel gehängt und schlug sich als Sängerin durch.

      "Naja, es ist nicht gerade gängiger Pop, was wir machen", erzählte sie uns. "Sie können sich denken, dass man mit Gothic Metall nicht gerade reich wird. Aber solange es genug Clubs gibt, in denen wir spielen können..."

      "Wir möchten Ihnen ein paar Fragen über Dolores Montalban stellen", erklärte ich. In knappen Worten fasste ich alles zusammen, was es über die Tote von der Cannary Lane zu sagen gab.

      Severine wirkte ziemlich betroffen. "Das ist ja furchtbar!", stieß sie hervor und führte uns in ihr Wohnzimmer. Ein paar großformatige Gemälde hingen an der Wand. Sie stellten ineinander verschlungene okkulte Symbole dar, wie sie auf Dolores' Körper aufgemalt worden waren. Milo betrachtete eines der Bilder näher, starrte auf die Signatur.

      DM - wie Dolores Montalban.

      "Die Bilder hat sie mir geschenkt", erklärte Severine mit belegter Stimme. "Sie hatte mal so eine Phase, in der sie viel gemalt hat."

      "Sie waren ziemlich eng befreundet", stellte ich fest.

      "Eine