Wenn Sie auf Ihre Girokarte schauen, finden Sie dort in der Regel ein »V« für V Pay oder ein Logo von Maestro – damit wissen Sie, mit welchem System Sie im Ausland bezahlen. Manche Karten bieten auch beide Systeme an.
Wenn Sie mit Karte zahlen, werden Sie bisweilen dazu aufgefordert, statt der PIN eine Unterschrift abzugeben – dann bezahlen Sie mittels eines elektronischen Lastschriftverfahrens. Der Händler liest aus der Karte die Bankinformationen aus, lässt Sie unterschreiben und hat damit das Recht, den auf dem Bon ausgewiesenen Betrag von Ihrer Bank abzubuchen. Diese Version haben viele Händler gewählt, weil es die billigere Alternative zum PIN-Verfahren war, für das die Händler die Banken bezahlen müssen. Da aber diese Gebühren mittlerweile sinken, gehen Experten davon aus, dass diese Form des Bezahlens in den kommenden Jahren verschwinden wird.
Kreditkarten: Visa und Co
Der Unterschied zwischen einer Debit- und einer Kreditkarte ist rasch erklärt: Während bei einer Debitkarte der zu zahlende Betrag sofort vom Girokonto abgebucht wird, geschieht das bei einer Kreditkarte nicht. Die Kreditkartenumsätze werden zumeist über einen Monat gesammelt und dann zusammen in Rechnung gestellt. Die Kreditkartengesellschaft gibt Ihnen also einen Kredit, den Sie am Ende des Monats begleichen müssen.
Das funktioniert recht einfach:
Sie beantragen bei Ihrer Bank eine Kreditkarte, die Sie bekommen, wenn Sie einen Wohnsitz in Deutschland haben, mindestens 18 Jahre alt und kreditwürdig sind (über Kreditwürdigkeit und Schufa haben Sie in Kapitel 3 einiges gelernt).
Die Bank legt dann einen sogenannten Verfügungsrahmen fest, das ist sozusagen der Kredit, den Ihnen Ihre Bank monatlich einräumt.
Nun bezahlen Sie mit der Karte – bei manchen Karten können Sie auch per PIN Geld abheben, ansonsten reicht Ihre Unterschrift; manche Karten erlauben auch kontaktloses Bezahlen.
Am Ende des Monats schickt Ihnen Ihre Bank die Kreditkartenabrechnung, die Sie dann begleichen müssen. Bezahlen Sie nicht alles auf einen Schlag, fallen Zinsen an. Manche Kreditkarten sind direkt mit dem Girokonto verbunden, es gibt auch Prepaidvarianten.
Bezahlen können Sie mit der Kreditkarte fast überall und weltweit, vor allem bei Hotelbuchungen, für Mietwagen und Flüge.
Manche Kreditkartenunternehmen wie Mastercard oder Visa bieten auch Debitkarten an, die man fälschlicherweise für Kreditkarten halten könnte. In der Regel können Sie damit auch überall bezahlen, aber bei der Buchung von Mietautos oder bei Hotelreservierungen kann es zu Problemen kommen.
Ein solcher Service ist in der Regel nicht kostenlos. Folgende Kosten können anfallen:
eine Jahresgebühr (die auch entfallen kann, wenn man beispielsweise einen bestimmten Mindestumsatz macht),
Gebühren beim Geldabheben von Geldautomaten,
Gebühren bei Zahlungen im Ausland,
Kreditzinsen für noch nicht gezahlte Außenstände.
Die genauen Konditionen müssen Sie erfragen, wenn Sie sich auf die Suche nach einer Kreditkarte begeben. Der Konditionenvergleich wird dadurch erschwert, dass Kreditkartenanbieter ihre Karten oft mit Zusatzfunktionen, beispielsweise Versicherungen, versehen.
Schauen Sie bei den Zusatzangeboten, vor allem den Versicherungen, genau hin. Oft sind deren Leistungen schon durch andere Versicherungen, die Sie bereits haben, abgedeckt.
Prepaidkarten: Vorab bezahlt
Prepaidkarten sind ein einfaches Produkt: Sie laden die Karte mit einem bestimmten Geldbetrag auf, den Sie dann ausgeben können. Ist die Karte leer, ist Schluss. Prepaidkarten eignen sich deswegen vor allem für Jugendliche, Menschen mit schlechter Kreditwürdigkeit oder Menschen, die Angst haben, die Kontrolle über ihre Ausgaben zu verlieren.
Die meisten Girokarten bieten auch Prepaidfunktionen an. Finden Sie auf Ihrer Karte zusätzlich ein Symbol, das aussieht wie eine Funkwelle, können Sie auch kontaktlos bezahlen, Sie müssen die Karte also nur an das Bezahlterminal halten.
Ein paar Nachteile sind allerdings mit Prepaidkarten verbunden:
Die Karte muss stets aufgeladen sein, damit Sie sie benutzen können, das macht sie unflexibel.
Solche Karten werden nicht überall akzeptiert, beispielsweise bei Hotelbuchungen oder Mietwagen.
Solche Karten können rasch teuer werden: Jahres- oder Monatsgebühren, Aktivierungsgebühr, Gebühren für das Bezahlen, für das Abheben von Geld an Automaten oder Zahlvorgänge in fremder Währung, eine Aufladegebühr, es kann sogar eine Inaktivitätsgebühr anfallen, wenn Sie die Karte wenig nutzen.
Lastschrift und Überweisung
Eine Lastschrift (auch als Einzugsermächtigung bekannt) bedeutet, dass Sie dem Unternehmen, dem Sie Geld schulden, die Erlaubnis erteilen, den betreffenden Betrag von Ihrem Konto abzubuchen. Bei einer Überweisung hingegen weisen Sie Ihre Bank an, den Betrag an das betreffende Unternehmen zu überweisen.
IBAN, BIC und SEPA
Bei Überweisungen und Lastschriften müssen Sie stets die sogenannte IBAN-Nummer (International Bank Account Number) angeben, das ist eine standardisierte Nummer, mit deren Hilfe der internationale Zahlungsverkehr vereinheitlicht werden soll. Diese Nummer reicht aus, wenn man im sogenannten SEPA-Raum bezahlen will, das ist ein Standard, auf den sich zahlreiche europäische Staaten geeinigt haben, um grenzüberschreitende Zahlungen abzuwickeln (Single Euro Payments Area). Bei internationalen Überweisungen außerhalb dieses Raums müssen Sie noch den BIC (Bank Identifier Code) angeben. Sie finden Ihre IBAN-Nummer und den BIC auf Ihren Kontoauszügen.
Und was macht man, wenn man eine Fehlüberweisung getätigt hat oder unberechtigt Geld abgebucht wurde? Das kommt darauf an:
Bei einer falschen Abbuchung über Lastschrift haben Sie acht Wochen Zeit, diese zurückzurufen. Wurde die Lastschrift ohne Ihre Erlaubnis getätigt, sind es sogar 13 Monate.
Haben Sie eine falsche Überweisung getätigt und diese nicht sofort bei Ihrer Bank reklamiert, wird es schwieriger: Sie können Ihre Bank beauftragen, die Überweisung zurückzuholen (wofür diese zumeist Gebühren verlangen), aber es gibt keine Garantie, dass die Bank Ihr Geld zurückholen kann.
Vorkasse, Nachnahme, Rechnung
Bleiben noch drei Zahlungsarten, die Sie sicherlich kennen:
Vorkasse: Sie zahlen zuerst, dann wird die Ware geliefert. Das Problem liegt hier auf der Hand: Wird die Ware nicht geliefert oder ist sie schadhaft, wird es schwer, das Geld zurückzuholen.
Nachnahme: Sie zahlen nach Erhalt der Ware an den Zusteller. Der Nachteil hier: Sie müssen zu Hause sein, um die Sendung in Empfang zu nehmen, und natürlich kostet das etwas. Aber auch hier: Stellen Sie erst später fest, dass die Sendung beschädigt oder wertlos ist, ist das Geld weg.
Rechnung: Sie erhalten mit der Ware eine Rechnung und zahlen diese innerhalb von (in der Regel) 14 Tagen. Das ist für den Kunden recht vorteilhaft,