Christus hat die Menschheit, den alten Adam, mit seinem Vater versöhnt. Sein Opfer war sein freier Wille, denn Gott hat ihm die volle Verantwortung für uns Menschen übertragen. Johannes 3 : 16: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 17 : 2: „Gleichwie du (Gott) ihm (Christus) Macht hast gegeben über alles Fleisch, auf dass er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.“
Eine geschädigte Seele liegt nicht im Willen der Göttlichkeit. Umarmen wir die Liebe, so gesunden wir auch, denn im Umarmen der göttlichen Liebe werden wir wissend und vollendend. Jetzt denke ich an das Gleichnis von dem verlorenen Sohn. Der Vater sah ihn schon aus der Ferne, wartete und schloss ihn in seine Arme. Wenn man die Geborgenheit nicht sucht, was soll dann die Göttlichkeit tun? Der Vater im Himmel streckt seine Arme aus und sie lachen und schreien ihren Hass heraus. Sie bewirken die Handlungsunfähigkeit ihres Seins, was man auch als einen Zerstörungsprozess bezeichnen darf. Aber Gottes Langmut hat keine Grenzen und kennt keine Zeit. Den Gegnern meiner Schrift möchte ich noch sagen: Wie will man den Paulus interpretieren, wenn man den Christus nicht kennt?
1.2.2 Die guten Werke und der Glaube
Die schlimmsten Fehlinterpretationen und auch Fälschungen sind in den paulinischen Schriften, in denen gute Werke, die guten Taten nichts gelten, sondern der Glaube allein selig machen soll.
Der Apostel Johannes hat in seinem Brief bekundet: „Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ (1. Johannes 3 : 17) Erinnern wir uns an den römischen Hauptmann Kornelius, zu dem der Engel sagte, dass vor Gott sein Gebet erhört und seinen Almosen gedacht worden sind. Nach den Erzählungen in der Apostelgeschichte (4. Kapitel) haben Christen ihren Besitz aufgeteilt, damit niemand hungern musste.
Der Apostel Paulus schreibt von der überschwänglichen Freude der Gläubigen, da sie durch viel Trübsal bewährt wurden; und wiewohl sie sehr arm waren, hätten sie doch reichlich gegeben in aller Einfalt. Weiter spricht Paulus vom Geben: „So diene euer Überfluss ihrem Mangel diese teure Zeit lang, auf dass auch ihr Überfluss hier auch diene eurem Mangel und einen Ausgleich geschehe.“ (2. Korinther, Kapitel 8) In 9 : 8 – 9 des gleichen Briefes redet Paulus weiter: „Gott aber kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken; wie geschrieben steht: „Er hat ausgestreut und gegeben den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.“ Man könnte bei Paulus noch weitere Stellen anführen, die von den guten Werken, dem Geben der Wohltäter zeugen. Das Geben bewirkt aus der paulinischen Sicht Gerechtigkeit für die Ewigkeit.
Die Gerechtigkeit Gottes ist sein Erbarmen, das in allen Dingen an uns nach unserer Gesinnung wirkt. Deshalb soll man zulassen, dass die Liebe die Liebe berührt.
Der Apostel soll dann aber nach dem Römerbrief 4 : 5 gesagt haben: „Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“ Im 3. Kapitel steht dann noch, dass wir allzumal Sünder sind und ohne Verdienst aus der Gnade Jesu gerecht werden.
Ohne Verdienst und nur aus Gnade? Die Wörter ohne Verdienst sind bestimmt nicht von Paulus, denn das widerspricht seiner Art. Wusste Paulus heute nicht mehr was er gestern geschrieben hat, oder war der Heilige Geist in ihm ein wandelbarer Geist? Dies ist bei seinem Wandel, Eifer, seiner Liebe und seinem Intellekt im Einsatz für die Sache Christi nicht vorstellbar!
Das Streichen von zwei Wörtern des Textes: „(mit Werken) des Gesetzes…“ hat der Fälscher klug initiiert, denn im 3. Römer-Kapitel hat Paulus tatsächlich, und das ist keine Fälschung, geschrieben: „So halten wir nun dafür, dass der Mund gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“ (Römerbrief 3 : 28)
Hätte der Fälscher in den Übersetzungen die folgenden Texte nicht übersehen, dann wäre die Beweislage schon etwas schwieriger. Den Hinweis auf die Werke des Gesetzes hat Paulus tatsächlich gegeben, denn hier geht es um die Werke jüdischer Gesetze, die jahrelangen Streit zwischen Paulus und Petrus auslösten. Das Gesetz, dem sich die römischen Christen nicht beugen wollten, denn sie sahen keinen Grund sich beschneiden zu lassen, beschneiden, als äußerliche Bestätigung der Zugehörigkeit zum jüdischen Christentum.
Nur den Beschnittenen darf die Lehre Jesu nahe gebracht werden, so argumentierten die Jerusalemer Christen unter Führung von Petrus und Jakobus. Paulus bestätigt dies, denn in den folgenden Versen klagt er: „Oder ist Gott allein der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden Gott? Sintemal es ist ein einiger Gott, der die gerecht macht, die Beschnittenen aus dem Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben.“ Es wird Zeit, dass der theologische Streit von den Werken „zu den Akten“ gelegt wird. Man sollte dazu den Galaterbrief in der Gänze lesen und nicht den einen oder den anderen Vers zitieren und verzerren. Auch der Römerbrief wird leider immer noch von der Institution und auch von einigen Gemeinschaften bewusst oder auch unbewusst falsch interpretiert.
Wird im Theologiestudium nicht auch von Gegensätzlichkeiten in den verschiedenen Text-Stellen gelehrt? Wenn doch, gibt es ein Muss am Festhalten alter Lehren über alle Vernunft, und verhindert dieses Vorgehen nicht die uns schuldige Aufklärung?
Die Einen überlesen blind oder bewusst das von dem Gesetz und predigen: Nur durch den Glauben erlangt man Gerechtigkeit und andere Theologen und die „Urchristen“, Gemeinschaft Universelles Leben, geleitet von deren Prophetin Gabriele, schimpfen, dass Paulus die Lehre Jesus verfälscht und somit den Grundstein für den Kirchenbegriff geschaffen habe.
„Die zweite, vielleicht noch schlimmere Verfälschung der Lehre des Jesus von Nazareth durch Paulus erfolgte dadurch, dass er sinngemäß sagte: „Wesentlich ist, dass ihr an Gott und an Christus, Seinen Sohn, glaubt; auf die Taten in der Nachfolge des Nazareners kommt es dann nicht mehr entscheidend an. Paulus lehrte: „Denn wir sind der Überzeugung, dass der Mensch gerecht wird durch den Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes.“ So steht es im Römerbrief 3,28.“ 22
Wenn man so schreibt, wird man dann von einer wahren Prophetin geistig geleitet? Ich sollte hierzu nicht urteilen, denn es war auch meine vorherige Überzeugung, den großen Apostel Christi auf die gleiche Art und Weise zu kritisieren. Jetzt weiß ich, dass man diesen Gottesmann falsch interpretiert und auch für eigene egoistische Zwecke in den Lehraussagen zur Sache Christi entfremdet hat.
Eine weitere Irritation findet man in den Versen des Paulus-Briefes an die Gemeinde zu Ephesus in Epheser 2 : 8 – 9: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben – und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es –, nicht aus den Werken auf dass sich nicht jemand rühme.“ Dann heißt es aber im nachfolgenden Vers, dass wir geschaffen sind zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
Aber auch hier wird weiter aufgeklärt, dass die Werke der man sich rühmt, die Werke der Beschneidung sind. Paulus sagt dann im Vers 11: „Darum gedenket