7. Selbsterzählung und Endlichkeit: Das Problem der narrativen Selbsteinholung
7.1 Der Ausgriff auf das Ganze und das Vorlaufen zum Tod
IV. Die Zukunft des Vergangenen
8.1 Der Entzug des Vergangenen
8.2 Das Vergangene, das nie gegenwärtig war
8.3 Das Nichtgeschriebene lesen
8.4 Das unvergangene Vergangene
(a) Ohnmacht des Gedächtnisses
(b) Die Herausforderung des Negativen
(c) Leiden und Versagung des Erinnerns
9.2 Notwendigkeit der Erinnerung
9.3 Wege und Umwege der Erinnerung
(a) Unfreie Erinnerung und Wiederholung
(b) Durcharbeiten – Lesen und Schreiben des Vergangenen
(c1) Der Anspruch des Vergangenen
(c2) Die Darstellung des Nicht-Darstellbaren
(c3) Das Zeugnis des Nicht-Bezeugbaren
10.1 Leidenserinnerung und Glückserinnerung
10.2 Modell Kindheitserinnerung
(a) Lebensanfang und Ursprung der Erinnerung
(b) Ursprünglicher Verlust und Sehnsucht
10.3 Der Ort der Kindheit in der Lebenserinnerung
(a) Glück und ursprüngliche Fülle
10.5 Zwischen Leidenserinnerung und Glücksversprechen
(a) Die zweifache Unabgegoltenheit
V. Erinnerung und Selbstfindung
11.2 Erinnerung als Wiederholung
(a) Wiederkehr und Wiedererkenntnis
12. Das wiedergefundene Selbst
12.2 Selbsteinholung und Selbsterkenntnis
12.3 Die Selbstgegenwart im Leben
Einleitung
Die Frage nach der Erinnerung
»Que celui qui pourrait écrire un tel livre serait heureux.«1
Wie wäre der glücklich, der sein Leben zu schreiben vermöchte! – so lässt Marcel Proust seinen Erzähler sinnieren, der nach langen Lebensjahren den Entschluss fasst, sein Leben in einem Buch niederzuschreiben. Das Vorhaben, das ihm vor Augen steht und dessen Durchführung ihm als hohes Glück erscheint, zielt nicht einfach darauf, vergangene Geschehnisse zu registrieren und über die Zeit festhalten. Vielmehr soll es darum gehen, jene Fülle und Gegenwärtigkeit des Lebens, die der Erzähler in bestimmten Erlebnissen