Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis. A. F. Morland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: A. F. Morland
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783956179754
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hervor, ballerte mit einer Automatik in meine Richtung.

      Haarscharf gingen die Kugeln man mir vorbei.

      Ich feuerte zurück.

      Er zuckte zusammen, als ihn ein Treffer am Oberkörper erwischte, seine Kleidung aufriss und das Kevlar darunter sichtbar machte.

      Diese Killer hatten sich offenbar für sämtliche Eventualitäten vorbereitet.

      Der Kerl stöhnte auf, riss noch einmal seine Waffe hoch und schoss in meine Richtung.

      Er ließ mir keine andere Wahl. Mit einem gezielten Schuss auf seinen Kopf verhinderte ich, dass er mich tötete.

      Getroffen sank er zu Boden, rührte sich nicht mehr.

      Ich schnellte hoch, rannte geduckt in Richtung der "Seamaid".

      Der Bazooka-Typ tauchte aus seiner Deckung hervor, diesmal allerdings mit einer Automatik, die er im Beidhandanschlag hielt. Entweder er hatte sein Riesenrohr nicht schnell genug nachladen können oder er hatte endlich eingesehen, wie sinnlos es war, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.

      Die Pistole hatte ein Laserzielerfassungsgerät aufgesetzt. Der rote Strahl tanzte durch die Luft. Ich warf mich zur Seite. Die erste Kugel zischte nur haarscharf an mir vorbei.

      Ich riss die SIG hoch, feuerte sofort zurück.

      Ein Ruck ging durch seinen Körper.

      Er erstarrte mitten in der Bewegung, fiel getroffen über die Reling.

      Regungslos blieb er auf dem Boden liegen.

      Ich rappelte mich auf und näherte mich ihm. Als ich ihn erreicht hatte, drehte ich ihn an der Schulter herum, durchsuchte seine Taschen. Ich fand ein Handy, steckte es ein, als ich hinter mir Schritte vernahm. Ich wandte den Kopf zur Seite und sah aus den Augenwinkel heraus...

      ...Skull-Face!

      Er blickte auf den Toten.

      Wollte etwas sagen.

      Aber in diesem Moment knatterte ein Hubschrauber des FBI über den Hafen. Eine Megafonstimme ertönte, wies alle auf dem Gelände befindlichen Personen an, sich ruhig zu verhalten und die Waffen niederzulegen.

      "Das war's dann wohl", sagte ich.

      Meine Kollegen würden mich ebenso vorläufig festnehmen wie alle anderen, die dieses Massaker überlebt hatten.

      Die Kollegen stürmten bereits das Hafengebiet. An mehreren Stellen wurde der Zaun durchgeschnitten. Das von innen verschlossene Tor öffneten sie mit einer kleinen Sprengladung. Der dazugehörige Knall wirkte gegenüber dem, was meine Ohren in den letzten Minuten hatten mitmachen müssen, schon beinahe verhalten.

      Skull-Face schüttelte den Kopf.

      "Jetzt erklär mir mal, wie diese Bastarde hier so schnell aufgetaucht sind?", rief er.

      "Kann ich dir auch nicht sagen."

      "Scheiße, das muss doch seinen Grund haben!"

      "Klar, aber es ist kaum noch einer am Leben, der uns darüber Auskunft geben könnte, Skull-Face! Und jetzt gerate nicht in Panik! Wahrscheinlich werden sie uns höchstens für illegalen Waffenbesitz drankriegen. Der Stoff, der wahrscheinlich in der Yacht lagerte ist ja jetzt wohl nicht mehr nachzuweisen..."

      Skull-Face verengte die Augen. "Du siehst mir das ein bisschen zu locker, Jesse!"

      "Ich mache das Beste draus! Wirf deine Waffe weg. Dann werden sie es später schwer haben, dir zu beweisen, dass sie dir gehört!"

      Skull-Face stieß einen unterdrückten Knurrlaut hervor.

      Er riss seine Pistole heraus und...

      ...richtete den Lauf auf mich.

      "Ich habe gedacht, du wärst eine Laus, die die Konkurrenz uns in den Pelz gesetzt hat. King Ghost hatte übrigens auch den Verdacht und mich angewiesen, dir mal auf den Zahn zu fühlen."

      "Immerhin hat der King mich mit hier her genommen!", erwiderte ich.

      Er trat näher auf mich zu. Etwa ein Meter fünfzig stand er jetzt von mir entfernt.

      Einen Gang-Bruder nach dem anderen nahmen meine Kollegen jetzt fest.

      Ein Notarztwagen fuhr auf das Gelände.

      Draußen auf See patrouillierte ein Schnellboot der Coast Guard.

      Die Situation war vollkommen unter Kontrolle.

      Beinahe...

      Skull-Face funkelte mich wütend an. "Alles hätte ich bei dir für möglich gehalten, du Ratte! Aber nicht, dass du ein Cop bist!"

      Ich sah auf den Lauf der Pistole, die auf meinen Bauch zeigte. Meine eigene Waffe hielt ich noch in der Rechten.

      Es war allerdings zweifelhaft, ob ich sie schnell genug hochreißen konnte, um meinen Gegner rechtzeitig auszuschalten.

      "Ich bin kein Cop!", sagte ich.

      "Du versuchst so zu reden wie wir, aber mir ist gleich aufgefallen, dass mit dir etwas nicht stimmt. Ich konnte es nicht richtig einordnen. Aber gerade, als du dich über den toten Scheißkerl gebeugt hast, der mit den Granaten herumballerte.... Du hast ihm das Handy abgenommen. Und da war's mir klar." Er lachte rau. "Ein Cop, der Beweise sichert... Scheiße, ich hab's doch gewusst!"

      "Waffe fallen lassen!", rief einer unserer Kollegen.

      Es war Orry Medina.

      Fred LaRocca befand sich auch in der Nähe.

      Ich ließ meine SIG zu Boden fallen.

      "Du leidest unter Paranoia, Skull-Face", sagte ich.

      Ein Ruck ging durch seinen Körper. Jeder Muskel, jede Sehne schienen in diesem Augenblick unter Spannung zu stehen.

      In seinem Hirn arbeitete es.

      Ich hob die Hände.

      "Mach keinen Mist", sagte ich. "Du hast keine Chance!"

      Er zögerte, warf dann ebenfalls die Waffe weg.

      Augenblicke später klickten die Handschellen. Sowohl bei ihm als auch bei mir. Ein ungewohntes Gefühl für mich. Orry betete uns die Rechte vor.

      8

      "Die ganze Aktion endete leider in einem furchtbaren Blutbad", resümierte Mister McKee, als wir am nächsten Morgen in seinem Büro saßen. Er ging etwas unruhig auf und ab, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit. Schließlich blieb er stehen und sah mich an. "Sie können natürlich nichts dafür, Jesse. Da war offenbar jemand noch dichter an Taylor und seinem mysteriösen Geschäftspartner dran als wir."

      "Jemand, der offenbar verhindern wollte, dass die beiden sich einigen", stellte Milo fest, der in dem mit Elektronik nur so vollgestopften Lieferwagen gesessen hatte, in den die Bilder meiner Knopfkamera übertragen worden waren.

      Mister McKee nickte. "Eine Kopie des aufgezeichneten Videomaterials werden wir Experten für Lippenlesen in die Hände geben. Möglicherweise lassen sich die Aufnahmen wenigstens teilweise auf diese Weise auswerten." Er gab das Wort an Max Carter von der Fahndungsabteilung. "Aber Sie haben bereits auch so schon