Fürchte den Killer: Sieben Action Krimis. Cedric Balmore. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Cedric Balmore
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783956179730
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raunte Milo mir zu. „Davon abgesehen nimmt der wahrscheinlich noch nicht einmal an dem Rennen teil.“

      „Wieso?“

      „Na, dann wäre er längst auf und davon! Wir hätten ihn unmöglich so schnell einholen können. Sein Vorsprung war viel zu groß.“

      „Es gab einen Unfall bei Cleveland mit einer Vollsperrung von fast zwei Stunden, Milo“, gab ich zu bedenken. Ich hatte das nebenbei im Radio gehört. Ein Maserati war in diesen Unfall verwickelt, und ich fragte mich, ob er auch etwas mit dem Northern Cannonball zu tun hatte. Es war anzunehmen.

      Milo zuckte die Achseln und beobachtete, wie der grauhaarige Sechzigjährige den Tankdeckel seines Porsche abschraubte. „Aber er fährt allein, Jesse! Und davon abgesehen hat er nun wirklich überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Kerl, den wir auf den Fahndungsfotos gesehen haben.“

      Wir stiegen ein und fuhren weiter. Milo hatte Recht. Wir machten uns nur verrückt und konzentrierten uns auf einen Mann, der vermutlich mit Robert Dawn nichts zu tun hatte.

      Falls der Porschefahrer zusätzlich ein Cannonball-Teilnehmer war, sahen wir ihn mit Sicherheit wieder. Es gab keine Notwendigkeit, auf ihn zu warten.

      „Weißt du was, du könntest mir einen Gefallen tun“, sagte ich, nachdem wir zwanzig Meilen gefahren waren. Inzwischen hatte die Dämmerung begonnen. Der Regen hatte sich in leichten Niesel verwandelt, der die Straßen glänzen ließ.

      „Was für einen Gefallen?“, fragte Milo.

      „Hol uns noch mal die Bilder von Dawn auf den Schirm.“

      Milo seufzte. „Wenn du dir davon etwas versprichst!“

      Wenig später erschienen auf dem TFT-Bildschirm die zwanzig Jahre alten Fotos von Robert Dawn. Daneben jene Bilder, die mit Hilfe eines Computerprogramms die Alterung simulierten, die inzwischen stattgefunden hatte, sodass man sich vorstellen konnte, wie Robert Dawn heute mit Anfang vierzig aussah.

      „Niemand hat je simuliert, wie Robert Dawn mit Anfang sechzig aussieht!“, stellte ich fest.

      Milo zuckte mit den Schultern. „Wozu auch?“, fragte er. „Schließlich ist Dawn ja auch nicht Anfang sechzig, oder? Warum sollte man so etwas also simulieren?“

      „Vielleicht um zu sehen, wie es wirkt, wenn er sich alter Mann verkleidet hat und dabei einen geschickten Maskenbildner hatte.“

      Milo verdrehte die Augen. „Es ist nicht zu fassen Jesse!“

      Ich stellte inzwischen eine Verbindung zum Field Office New York her und hatte gleich darauf Max Carter am Apparat. Für die Dauer dieser Operation war Max mehr oder minder im Dauereinsatz. Ich vermutete, dass er sich ein Feldbett im Büro aufgestellt hatte.

      Und Mr McKee war natürlich ebenfalls für die gesamte Dauer Nonstop ansprechbar.

      „Hallo Jesse, ich kann euch leider noch keine Neuigkeiten mitteilen“, sagte Max. „Unsere Leute arbeiten daran, die Signale zu verfolgen, die mit eurem GPS-Sender per Satellit an diesen ominösen Ort gesandt werden, an dem angeblich das exklusive Wettpublikum den Stand des Rennens mitverfolgen kann. Ich kann euch ehrlich gesagt nicht erklären, was daran so schwierig ist, aber Tatsache ist, dass wir bis jetzt nur den Satelliten haben...“

      „Das ist ja schon mal ein Anfang!“, meinte ich. „Max, könnten wir ein künstlich gealtertes Bild von Robert Dawn haben, bei dem er nicht 42, sondern sagen wir mal 62 Jahre alt ist?“

      „Wozu?“

      „Nenn es Beruhigung eines G-man, der Gespenster sieht!“, mischte sich Milo in das Gespräch ein. „Du würdest uns wirklich einen großen Gefallen tun, Max! Dann könnte sich Jesse nämlich wieder voll und ganz auf das konzentrieren, was er im Moment am dringendsten tun sollte: Nämlich sein Steuerrad halten!“

      „In Ordnung, ich mache das“, versprach Max. „In einer Viertelstunde bin ich so weit.“

      „Danke!“, sagte ich.

      „Dafür habe ich aber einen gut bei euch!“

      17

      Max brauchte zwanzig Minuten, bis er die Daten über unsere Online-Verbindung zu uns herübergeschickt hatte. Das Ergebnis ließ Milo und mich gleichermaßen staunen.

      „Der ist dem Kerl, den wir vorhin gesehen haben, doch wie aus dem Gesicht geschnitten“, stellte ich fest. „Das musst du zugeben.“

      Milo hob die Augenbrauen. Schließlich nickte er. „Er sieht ihm tatsächlich sehr ähnlich, auch wenn der Kerl an der Tankstelle meinem Gefühl nach noch wesentlich volleres Haar hatte.“

      „Was doch nur dafür spricht, dass er in Wahrheit viel jünger ist!“, hakte ich ein. Ich wandte mich an Max Carter. „Wie heißt der Kerl, den die Kollegen von der Highway Patrol überprüft haben?“

      „Er nannte sich George Smith.“

      „Nicht gerade fantasievoll für einen falschen Namen!“, kommentierte ich. „Aber genau richtig, wenn man nicht auffallen will. Gibt es irgendetwas, was über diesen George Smith in unseren Archiven steht?“

      „Wenn ihr wollt, überprüfe ich das genauer“, kündigte Max Carter an.

      Einen unscheinbarer Namen wie George Smith zu benutzen hatte eine Reihe von Vorteilen. Der Betreffende fiel einfach weniger auf und es war schwerer, ihn zu überprüfen. Allein die Einträge in der Rubrik „Criminal“ unseres Datenverbundsystems NYSIS waren unter diesem Namen beispielsweise so zahlreich, dass man sich doch erst wieder durch ein äußerst umfangreiches Menue hindurcharbeiten musste und die vorhandene Datenmenge dadurch ohne nähere Spezifizierungen völlig wertlos blieb.

      Etwas später meldete sich Max noch einmal. Über „George Smith“ hatte er nichts Verdächtiges herausfinden können. Er besaß einen gültigen Führerschein des Staates New Jersey und fuhr 25 Jahre unfallfrei. Außerdem hatte er eine Sozialversicherungsnummer, die in Ordnung war.

      „Überprüft ihn trotzdem“, sagte ich.

      „Ihr dürft auf jeden Fall die Tatsache, dass dieser Porsche-Fahrer jetzt hinter euch ist, nicht zum Anlass nehmen, euer Tempo zu drosseln“, riet uns Max. „Das fällt den Organisatoren des Rennens sofort auf und die fragen sich dann, was mit euch nicht stimmt.“

      „Ist schon klar“, erwiderte ich.

      „Wenn der Porsche-Fahrer, dem ihr begegnet seid, tatsächlich ein Teilnehmer des Rennens ist, wird er ohnehin zusehen, dass er wieder an euch vorbeizieht.“

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