«Nennen Sie mich Myriam!»
Sie küssen sich, ihre warmen Lippen vermischen sich, während ihre feuchten Zungen die warmen Höhlen des jeweils anderen Mundes erkunden.
«Was weißt du über Voodoo?», flüstert Naomi. «Voodoo ist eine Zauberreligion, die hauptsächlich in Haiti beheimatet ist. Sie hat magische Kräfte und weltweit über 60 Millionen Anhänger. Voodoo kennt nur einen Gott, dieser wird französisch Bondieu genannt. Da Bondieu allerdings so gewaltig ist, dass der Gläubige sich nicht direkt an ihn wenden kann, gibt es die ‚Loa‘ als Vermittler. Bei den Loa handelt es sich um göttliche Geistwesen, in deren Macht es steht, Dinge zu verändern mit großer Macht und beinahe uneingeschränkten Möglichkeiten. Die Loa soll in der Lage sein, denen, die sie verehren, fast jeden Wunsch zu erfüllen. Als gefährlichster Geist wird die weibliche Loa Marinette angesehen, ein zerstörerisches weibliches Geistwesen, das die schwarze Magie beherrscht. Und zu dieser Loa Marinette hat Antonia Moretti, meine Frau und Herrin eine ganz enge Verbindung und auf ein Wort von ihr, wenn ich nicht gehorsam bin, schnürt mir die Loa Marienette den Hals zu, mit fürchterlichen Schmerzen und Erstickungsempfindungen.»
Myriam streichelt Noemis Wange, ihre Haut. Ihre Hände umfassen ihre Brüste und massieren sie für einen Moment, während sie sich leidenschaftlich küssen. Hastig knöpft Noemi Myriams Hose auf und reißt das Hemd auseinander. Die Knöpfe springen ab und ihre Hände wandern Myriams Leib entlang auf der Suche nach der feuchten Wärme des Geschlechts.
Myriam ist in der Tat eine devote Geliebte. Die Hose ist ausgezogen und das Höschen baumelt um den Knöchel des linken Sneakers, bevor sie blinzeln kann. Sie schüttelt ungläubig den Kopf. Sie glaubt, sie sei in einem Paralleluniversum gelandet und traut sich nicht, sich zu wehren.
Noemi drückt Myriam auf ihren Schreibtisch und spreizt deren Knie. Sie drückt ihre weichen purpurroten Lippen gegen die Innenseiten. Jeder Kuss auf die Schenkel verstärkt das eifrige Pochen des Verlangens, das in ihr aufsteigt.
Mit ihrer nassen, rosafarbenen Zunge zieht sie eine Linie an dem Oberschenkel entlang und führt sie wie eine Wünschelrute direkt zu Myriams nasser Muschi. Sie stöhnt vor Freude über ihren ersten Geschmack. Dann leckt sie Myriam begeistert und energisch auf deren Schreibtisch. Jede aggressive und gekonnte Wendung ihrer Zunge bringt Myriam schnell dem Höhepunkt näher. Die Frau arbeitet mit übernatürlicher Geschwindigkeit, keucht und stöhnt. Als ob der Akt, einfach nur Vergnügen zu schenken, ihr selbst großes, ekstatisches Vergnügen bereitet. Die Erfüllung ihrer unterwürfigen Pflichten bereitet Myriam eine enorme Befriedigung. Sie verhält sich wie eine sexhungrige Frau. Als sie Myriam schließlich so weit hat und ihr einen schreienden, spritzenden Orgasmus gibt, leckt sie die Säfte hungrig auf, wie eine große Belohnung.
Keine Frau, egal ob schwul oder hetero, leckt eine Muschi, so wie sie, denkt Myriam. Einfach ausgedrückt, ihre Cunnilingus-Fähigkeiten sind wirklich übernatürlich.
Als sie fertig ist, steht sie auf und küsst Myriam auf die Lippen. Die Säfte, gemischt mit ihrem süßen Speichel, fließen in Myriams Mund. «Mein Gott!», haucht sie außer Atem. «Das war überwältigend. Wo hast du das gelernt? Unglaublich.»
«Nicht gelernt. Das habe ich beigebracht bekommen und wenn ich es nicht richtig zur vollen Befriedigung gemacht habe, dann zwang mich mein Halsband mich hinzuknien, meinen Po hochzurecken und ich erhielt ein paar Hiebe mit der Peitsche.»
«Wie furchtbar! Hier in Berlin?»
«Nein. Zweimal im Jahr fliegen wir nach Haiti. Der Moretti Clan besitzt dort ein Haus.»
«Aha. Daher die Verbindung zum Voodoo?»
«Ja. Die Villa Camilleri ist eine makellos gebaute und gepflegte Residenz auf knapp einem Hektar Grund am malerischen Colombier Beach, der zu den abgeschiedensten und schönsten Stränden auf Haiti gehört. Eine Traumbucht, sie befindet sich südlich Anse-Rouge, 150 km vom Flughafen Port-au-Prince, 3 Std. Fahrt, aber türkisfarbenes glasklares Wasser, viele bunte Fische, gesäumt von schneeweißen, mehlweichen Sandstrand. Das zweistöckige weiße Gebäude ist komfortabel und luxuriös gestaltet, tadellose Materialien wie Pecky Cypress, Marmor, Mahagoni und Stein sind im ganzen Haus verteilt. Dutzende raumhohe Fenster und französische Doppeltüren sorgen für ein helles und sonnendurchflutetes Interieur mit phantastischem Blick auf das Meer und die Sonnenuntergänge. Zehn Gästesuiten in Hotelqualität, formelle und ungezwungene Speisesäle, geräumige Familienzimmer und private Balkone. Traumhafter und zugleich Albtraumhafter Ort. Versorgt von bildhübschen Mädchen, nur bekleidet mit durchsichtigen bunten Seidenhüfttüchern lässt sich die Madame da bedienen. Und ist man nicht bemüht um sie, kommt man in einen speziellen Raum im Keller, mit einem massiven Strafbock mit schweren Echtlederriemen, eine kleine Gerätewand sowie ein beledertes und mit Edelstahlklampen versehenes Wandkreuz und einem prunkvoll gestalteten Thron und das große Fesselbett – und wird gepeitscht.»
«Oh, Gott. Ich glaubs nicht.»
«Doch. So ist das, wenn man im Fluch des Zaubers gefangen ist», flüsterte Naomi und Myriam wird von ihr stürmisch geküsst.
Sie schlingt die Beine um Noemi, die Seide ihres Kleides fühlt sich wunderbar an den Beinen an. Sie zieht den Schal weg, beginnt, den Träger nach unten zu schieben. Sie freut sich auf die nächsten Minuten, aber es klopft an der Tür. Shit!
Sie sehen beide aus wie ertappte Teenager. Noemis Gesicht wird rot und sie setzt sich wieder. Myriam muss ihre Hose wieder hochziehen und fühlt sich durch ihren offensichtlichen Mangel an Professionalität etwas schuldbewusst.
Bevor sie die Tür öffnet, sieht sie Noemi an, die mit einem süffisanten Lächeln strahlt und sich den Mundwinkel abwischt, wie man es tun würde, wenn man einen Gourmetkurs beendet hat.
Sie ist definitiv eine Dame, für die es sich lohnt, auf Anstand zu verzichten. Myriam streicht über die Falten ihrer Hose, knotet ihre Bluse an den Enden zusammen, Knöpfe sind keine mehr vorhanden, und repariert hastig ihre Haare, bevor sie zur Tür geht.
Annie steht im Eingang. Braunes Haar, Brille und hübsch. Sie kommt frisch von der Uni, technisch gesehen eine Praktikantin, aber meistens darf sie nur kleine Botengänge machen. Sie ist klein und liebenswert. Aber als Angestellte ist sie tabu für Myriam.
Sie sieht zuerst Myriam an und dann Noemi.
«Es tut mir leid. Ich wollte nicht unterbrechen», quietscht die Praktikantin schüchtern.
Myriam schüttelt ihren Kopf. «Nein, ähm, Frau Moretti wollte gerade ...»
«Gehen», ergänzt Noemi den Satz und tritt an Myriams Seite. «Du wolltest mich zu meinem Auto bringen.»
«Richtig, ja. Ich wollte Frau Moretti zu ihrem Auto bringen.»
Annie nickt. Dann hält sie einen Ordner hoch. «Ich habe die Fotos in der Anwaltskanzlei abgegeben, wie du es gesagt hast. Er hat mir diese Akten zur Unterschrift mitgegeben.»
«Perfekt», antwortet Myriam und hält die Tür offen, damit Noemi hindurchgehen kann. «Ich komme gleich wieder.»
Myriam und Noemi gehen schweigend durch den Flur und dann die Treppe hinunter. Draußen auf dem Bürgersteig verabschiedet sich Noemi und will sich auf den Weg zu ihrem Mercedes machen. Myriam stoppt sie mit einer Hand an ihrem Ellbogen.
«Ich übernehme den Fall!», erklärt Myriam.
Noemi sieht sie an und nickt. «Du meinst …?»
«Ich hole den Schlüssel für dich. Was und wo auch immer er ist.»
Noemi umarmt Myriam. Eine innige Geste, die Myriam, trotz der intimen Handlung, die sie Minuten zuvor durchgeführt hat, überrascht. Als sie loslässt, greift sie in eine kleine Handtasche und zieht einen schwarzen Briefumschlag hervor. Sie öffnet die Klappe, zieht ein Stück samtschwarzen