Khan Spices, gediegene, etwas altbackene Einrichtung, ein aufmerksamer Chef, exzellente Küche mit vegetarischen und veganen Optionen bei gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, auch Take-away. Hauptgericht 15-25 €. Mo-Sa ab 17, So ab 14 Uhr. Emmet St, Tel. 046 9437696, www.khanspicestrim.ie.
Pubs McCormack’s, für Fußballbesessene gibt es in der Bar gleich drei Fernsehschirme, während sich die weniger sportbegeisterte Jugend in der Lounge bei den jüngsten Hits amüsiert. Am Wochenende gelegentlich Livemusik. Castle St, gegenüber der Burg.
The Bounty, ein aufwendiges Modell des Seglers Bounty thront im Fenster, Spinnräder, ausgediente Regenschirme und weiterer alter Plunder beherrschen die Gaststube. Im Sommer ab und an irische Volksmusik. Bridge St.
Angriff auf St Mary’s Abbey
County Kildare
Die Grafschaft westlich von Dublin ist das Zentrum der irischen Pferdezucht und gehört zu den reichsten und am dichtesten besiedelten Gebieten der Insel. Viele Pendler ziehen nach Feierabend die ländliche Idylle der hektischen Hauptstadt vor.
Highlights
◊ Larchill Arcadian Gardens - ein Garten im Stil der ferme ornée mit Mr. Watsons Fuchsbau und anderen Torheiten.
◊ Castletown House - Irlands größter Landsitz, dessen Bauherr von Italien träumte Link.
◊ Kildare - edles Blut im Nationalgestüt und bei der Hatz auf dem Rennplatz.
◊ Bog of Allen Nature Centre - im Naturschutzzentrum das Moor und fleischeslüsterne Pflanzen kennenlernen.
Angelockt durch das kalziumreiche, besonders nahrhafte Gras und die den Züchtern eingeräumten Steuervergünstigungen leben in Kildare vermutlich mehr Pferde als Menschen. Auf den zahlreichen Rennplätzen trifft man den ganzen Sommer über die bizarre Mischung aus High Society, Pferdenarren und berufsmäßigen Zockern. Auf Auktionen wechseln die edlen Tiere für Summen den Besitzer, mit denen ohne weiteres auch ein Mittelklasseauto zu erstehen wäre - mit einem Vielfachen an Pferdestärken und Platz für fünf. Kildare war das Stammgebiet der Fitzgeralds, die seit dem Mittelalter von ihrem Familiensitz Maynooth aus das Land im Griff hatten. Nach der Reformation traten sie zum Protestantismus über und konnten so auch unter der englischen Herrschaft ihren Einfluss bewahren. Wegen der Nähe zu Dublin gibt es im County eine ganze Reihe luxuriöser Landsitze. Castletown House ist der prächtigste dieser Palazzi im georgianischen Stil. Grand Canal und Royal Canal, auf denen vor dem Eisenbahn- und Autozeitalter die Waren von Dublin ins Landesinnere gebracht wurden, sind heute z. T. wieder geöffnet und ein Revier der Freizeitkapitäne. Spaziergänger finden in den alten Treidelpfaden am Ufer bequeme Wanderwege.
Maynooth und Umgebung
Das Straßendorf entstand für die Pächter und Landarbeiter von Carton House, des Landsitzes der Fitzgeralds und später der Grafen von Leinster.
Der Ort ging durch die „Gnade von Maynooth“ in die Geschichte ein, bei der Silken Thomas Fitzgerald und seine fünf Onkel von den Engländern hingerichtet wurden, obwohl sie sich ihnen gegen die Zusicherung auf freien Abzug ergeben hatten.
Von der im 12. Jh. angelegten Burg haben nur das Torhaus und die große Halle die Cromwellsche Zerstörungswut überlebt (Juni-Sept. tägl. 10-18 Uhr, letzte Führung 16.30 Uhr, Eintritt frei). Die Burg bildet den Eingangsbereich für das katholische St Patrick’s College. Es wurde 1795 paradoxerweise von den (anglikanischen) Engländern gegründet, denen es nicht recht geheuer schien, dass die angehenden irischen Priester beim Erzfeind Frankreich in die Lehre gingen. Die weltlichen Fakultäten der später auch Laien offenstehenden Akademie wurden 1997 ins staatliche Bildungssystem überführt, sodass Maynooth heute neben dem Priesterseminar und einer päpstlichen Hochschule auch die Maynooth University als jüngste und mit fast 15.000 Studenten auch kleinste weltliche Universität Irlands zu bieten hat. Alle drei Einrichtungen teilen sich den Campus und die verwickelten Rechtsverhältnisse geben Gelegenheit zu manchem Gerangel zwischen weltlicher und geistlicher Macht.
Sehenswert ist die neugotische, 1875-1905 erbaute College Chapel, die gerade mit Millionenaufwand restauriert und wasserdicht gemacht wird - Spenden sind willkommen. Ausgestattet ist das Gotteshaus mit einem Chorgestühl für einige hundert geistliche Würdenträger und mit tollen Glasfenstern, von denen manche in der renommierten Mayer’schen Hofkunstanstalt zu München gefertigt wurden.
Das Wissenschaftsmuseum (Juni-Aug. Mi 14-16, So 14-18 Uhr, Eintritt frei, Spende erwünscht) widmet sich v. a. dem Elektromagnetismus. Wir sehen die Apparaturen von Nicholas Callan, einem von der Heiligen Schrift zur Elektrizität übergelaufenen Priester, der 1836 in Maynooth die Induktionsspule erfand, außerdem von Marconi gebaute und benutzte Geräte zur drahtlosen Telegraphie und weitere Apparate. Weniger interessant ist die Sammlung von liturgischen Gewändern und Geräten.
Praktische Infos
Verbindung Von Dublin Stadtbus Nr. 66 u. 67, auch Fernbusse auf dem Weg nach Galway. Busauskunft: Tel. 01 836 6111. Bahn: Züge der Western Suburb Line, auch Halt der Fernzüge nach Sligo; Auskunft: Tel. 01 873 1111.
Übernachten/Essen Maynooth Campus, vermietet Gästezimmer und in den Semesterferien (Mitte Juni bis Sept.) auch die Zimmer der Studentenwohnheime. EZ oder DZ und Ferienwohnungen ab 45 €/Pers. Tel. 01 708 6400, www.maynoothcampus.com.
Essen & Trinken Stone Haven, das warme und gemütliche Restaurant mit Wohnzimmeratmosphäre ist nahe dem College-Areal im Keller eines uralten Gebäudes untergebracht. Das gedämpfte Licht und die Nischen lassen romantische Gefühle aufkommen. An klassischen Gerichten gibt’s Cäsar Salat, Steaks und Hühnergerichte. Ein Tipp ist der Lachs mit Seetang (nori) im Teigmantel. Hauptgericht 20-25 €. Mo-Sa ab 17, So ab 13 Uhr. Mill St, Tel. 01 629 1229, stonehavenrestaurant.com.
Wonderful Barn
Verlässt man Leixlip auf der Landstraße Richtung Celbridge, erheben sich vor der Brücke über die Autobahn rechter Hand drei bizarre Türme, die an Zuckerhüte oder flügellose Windmühlen erinnern. Der größte misst stattliche fünf Etagen, die von außen über eine spiralförmige Wendeltreppe zugänglich sind. Die absonderlichen Gebilde waren Scheunen, die 1743 von den Landlords in Castletown in Auftrag gegeben wurden, um den Pächtern Arbeit zu geben und gleichzeitig für Hungersnöte gerüstet zu sein. Das ungewöhnliche Design wurde schon damals bewundert - und nachgeahmt, wie der „Bottle Tower“ in Rathfarnam beweist.
♦ Anfahrt: Autobahn M 4 Ausfahrt Nr. 5 nach Leixlip, nach dem Ortszentrum und einer Kirche links R 404 Richtung Celbridge, am Ortsende Leixlip beim Spar-Einkaufsmarkt parken. Der Weg nach dem letzten Haus rechts vor der Autobahnbrücke führt zum Wonderful Barn.
Nur eine Scheune: Wonderful Barn