Verbindung Der Bus hält am Headfort Arms Hotel. Busse nach Navan - Dublin und Cavan. Busauskunft: Tel. 01 836 6111.
Übernachten Headfort Arms Hotel, das übliche Dorfhotel als gesellschaftlicher Mittelpunkt mit gutem Restaurant und Wellnessbereich. Am Wochenende Disco, und wer in Kells etwas auf sich hält, muss im Headfort auch seine Hochzeit feiern. DZ 120-160 €. Navan St, Tel. 046 924 0063, www.headfortarms.ie.
Essen & Trinken The Bective, ein Newcomer am zentralen Platz der Stadt bringt mit fernöstlicher Küche und irischen Steaks frischen Wind in die örtliche Gastroszene. Early menu 25 €, Hauptgericht 15-25 €. Mo-Sa ab 17, So ab 15 Uhr. Bective Square, Tel. 046 924 7780, www.thebective.ie.
Loughcrew Gardens
Der weitgehend im 19. Jh. angelegte Landschaftspark am Stammsitz der Naper-Familie birgt einen mittelalterlichen Schanzhügel, Turmburg, Kirche und natürlich künstliche Grotten, Springbrunnen, Aussichtspunkte (gazebos) und Scherzbauten (follies). Vom Temple of the Rains, einem klassizistischen Schloss, steht, einer griechischen Tempelruine gleich, gerade noch der Eingangsportikus einsam auf der grünen Wiese. Eine Wassermühle wurde restauriert. Hier lugt die Skulptur eines Fabelwesens aus dem Baum, dort balanciert eine Bronzefigur auf drei Radreifen - moderne Kunst.
♦ Mitte März bis Okt. tägl. 11-17 Uhr; Nov. bis Mitte März nur Sa/So 11-16 Uhr. Eintritt 7 €. www.loughcrew.com.
Anfahrt: Nur für Selbstfahrer. Von Kells westwärts auf der R 163 und später R 154 Richtung Oldcastle. In Patrickstown links halten Richtung Millbrook, dann sollte man das Schloss nicht verfehlen.
Loughcrew Cairns
Auf den „Bergen der Mutter Erde im Wintergewand“, den drei höchsten Erhebungen der Loughcrew-Kette (bis 27 m), findet man etwa 30 Cairns angelegt. Die Gräber weisen unterschiedliche Stadien des Zerfalls auf, nicht alle sind erschlossen. Insgesamt sollte man den Besuch eher unter dem Stichwort Wanderung in historischer Umgebung mit herrlicher Aussicht und nicht als Besichtigung begreifen. Am Parkplatz gibt es einen Plan, der die Orientierung erleichtert. Etwa eine Viertelstunde steigt man zum Aussichtspunkt Cairnbane East (194 m) mit Cairn T auf. Als größter der Loughcrew Cairns misst er 35 m im Durchmesser. Einige Steine sind mit spiralförmigen Mustern verziert, der Eingang weist nach Osten, sodass die Kammer zur Tag- und Nachtgleiche (im Frühjahr und im Herbst) von der aufgehenden Sonne illuminiert wird - ein Spektakel, dass dann zahlreiche Besucher an den sonst einsamen Ort lockt. Einem alten Aberglauben gemäß kann jeder, der auf dem „Hexenstuhl“ neben dem Grab Platz nimmt, mit der Erfüllung eines Wunschs rechnen. Auf Cairnbane West (206 m), eine halbe Wegstunde vom Parkplatz, ist Cairn L leidlich erhalten.
♦ Anfahrt: Wie Loughcrew House. Zwischen Patrickstown und Loughcrew House zweigt ein ausgeschilderter Feldweg ab, der zum Parkplatz am Cairnbane West führt. Die Stätten sind jederzeit zugänglich, Cairn L aber mit einem Gittertor verschlossen. Cairn T ist Juni bis Aug. tägl. 10-18 Uhr geöffnet. Außerhalb der Saison können Sie im Loughcrew Garden Coffee Shop nach dem Schlüssel fragen. www.heritageireland.ie.
Tara
Hier am Kultort der Göttin Maeve ist sozusagen der Nabel der irisch-keltischen Welt. Generationen heidnischer Priesterfürsten und ihre sechs christlichen Nachfolger residierten auf den Hügeln von Tara und herrschten über das Land, so weit das Auge reicht.
Die kultische Bedeutung Taras geht bis in die Jungsteinzeit zurück. In einem Hügel fand sich ein Ganggrab, ähnlich den Anlagen in Newgrange und von Brú na Boíne. In der Eisenzeit umfasste der Komplex gleich mehrere Ringforts in Tara und der unmittelbaren Nachbarschaft (Ráth Maeve, Skreen-Hügel). Die meiste Zeit beherrschten die Priesterfürsten von Tara, die ihren Aufstieg wohl Raubzügen nach Großbritannien verdankten, allerdings nur ein Kleinreich, das die Provinz Meath und später auch Leinster umfasste, und stritten mit den anderen Provinzfürsten von Connaught, Ulster und Munster um die Vorherrschaft in Irland. Historisch fassbar werden die Priesterkönige erst in der römischen Zeit. Cormac MacArt, der von 227-266 regierte, war mit seiner üppigen Hofhaltung vielleicht das Vorbild der Artus-Sage. Er soll die Gebäude Taras glanzvoll restauriert und jeden Herbst ein großes Fest gefeiert haben, bei dem im über und über bemalten Bankettsaal mehr als 1000 Gäste bewirtet wurden - Krieger, Höflinge, Druiden, Handwerker, Baumeister und Künstler. Für die Musik im Haus des Mets, wie es im Leinster Book heißt, sorgten Harfenspieler, während Barden die heroischen Taten der Gäste priesen.
Diese und andere Legenden sind dafür verantwortlich, dass Tara im Bewusstsein der Iren einen viel wichtigeren Platz einnimmt, als ihm einst tatsächlich zukam. Mit der Christianisierung verloren die Hochkönige und damit Tara an Macht - Columcille konnte sich einfach weigern, den Rechtsspruch des Hochkönigs anzunehmen, und St Ruadhan verfluchte kurzerhand den Herrscher samt Residenz. Trotzdem hat Tara seinen symbolischen Wert behalten. Immer wenn das Nationalgefühl der Iren geweckt werden sollte, bedienten sich die Propagandisten des Ortes. Brian Ború ließ sich hier 1002 zum Hochkönig ausrufen, bevor er gegen die Wikinger ins Feld zog. Daniel O’Connell veranstaltete hier am 15. August 1843 sein größtes Monster Meeting, auf dem über eine halbe Million Menschen für ein eigenes Parlament und gegen die englische Herrschaft demonstrierten. Man vermag sich heute kaum vorzustellen, was für eine gewaltige Stimme O’Connell gehabt haben muss, damit die Versammelten seine Rede verstehen konnten.
Sehenswertes
Die meisten Besucher sind eher enttäuscht. Außer einem Höhenrücken, künstlichen Hügeln, Gräben und Schanzen gibt es nämlich nichts zu sehen. Umso wichtiger ist der Besuch der Videoshow im Besucherzentrum. Erst die dort gezeigten Luftaufnahmen machen die gewaltigen Ausmaße der Anlage deutlich. Anschließend lassen die historisch sachkundigen und zugleich anekdotenreichen Führungen über das Gelände den Ort lebendig werden.
Im sogenannten Fort der Synoden, einem Hügel, der an das Visitor Centre und den protestantischen Friedhof angrenzt, fanden sich Spuren von Begräbnissen sowie Spuren einer mit Palisaden gesicherten Siedlung der Eisenzeit. Patrick soll hier seine ersten Versammlungen („Synode“) abgehalten haben. Grabungen brachten keltischen Goldschmuck und römische Münzen, Glas- und Tonwaren ans Tageslicht, die im Nationalmuseum ausgestellt sind. Der wüste Zustand des Hügels ist auch Ergebnis einer Grabung besonderer Art. Um 1890 hatte ein Brite die Vision, just hier sei die israelitische Bundeslade verborgen. Mit Helfern machte er sich daran, den Hügel zu durchsuchen, doch der Erfolg blieb aus. Als die Schatzgräber dann auch auf der anderen Straßenseite zu buddeln begannen, wurde es den zunächst eher belustigten Dörflern zu viel, und sie vertrieben die religiösen Schatzsucher.
Das mit einem Graben und Wall geschützte Fort der Könige besteht aus mehreren, wiederum mit Wällen und Gräben befestigten Hügeln. Der größte von ihnen, das Grab der Geiseln, ist das eingangs erwähnte steinzeitliche Ganggrab. Auch später wurde der Tumulus für Bestattungen benutzt. Die beiden anderen Schanzen innerhalb der Königsfestung sind Cormacs Haus, ein Ringfort mit Spuren eines Holzhauses, und der Forradh („Königssitz“), wiederum ein Grabhügel. In der Mitte von Cormacs Haus hat man den phallischen Lia Fáil aufgestellt, der neben dem Hügel der Geiseln gefunden wurde. Es gehörte zur Krönungszeremonie,