Irland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralph Raymond Braun. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ralph Raymond Braun
Издательство: Bookwire
Серия: MM-Reiseführer
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783966850803
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      Verbindung Der Bus hält am Headfort Arms Hotel. Busse nach Navan - Dublin und Cavan. Bus­auskunft: Tel. 01 836 6111.

      Übernachten Headfort Arms Hotel, das üb­liche Dorfhotel als gesellschaftlicher Mit­tel­punkt mit gutem Restaurant und Well­ness­be­reich. Am Wo­chenende Disco, und wer in Kells etwas auf sich hält, muss im Headfort auch sei­ne Hochzeit feiern. DZ 120-160 €. Navan St, Tel. 046 924 0063, www.headfortarms.ie.

      Essen & Trinken The Bective, ein New­co­mer am zentralen Platz der Stadt bringt mit fern­östlicher Küche und irischen Steaks frischen Wind in die örtliche Gastros­zene. Early menu 25 €, Hauptgericht 15-25 €. Mo-Sa ab 17, So ab 15 Uhr. Bec­tive Square, Tel. 046 924 7780, www.thebective.ie.

      Der weitgehend im 19. Jh. angelegte Land­schaftspark am Stamm­sitz der Naper-Familie birgt einen mittel­alter­lichen Schanzhügel, Turmburg, Kir­che und natürlich künstliche Grotten, Spring­brunnen, Aussichtspunkte (ga­ze­bos) und Scherzbauten (follies). Vom Temple of the Rains, ei­nem klas­si­zis­tischen Schloss, steht, einer grie­chi­schen Tempelruine gleich, gerade noch der Ein­gangs­por­ti­kus einsam auf der grü­nen Wiese. Eine Wassermühle wur­de restau­riert. Hier lugt die Skulptur eines Fabelwesens aus dem Baum, dort balan­ciert eine Bron­ze­figur auf drei Rad­reifen - moderne Kunst.

      ♦ Mitte März bis Okt. tägl. 11-17 Uhr; Nov. bis Mitte März nur Sa/So 11-16 Uhr. Eintritt 7 €. www.loughcrew.com.

      Anfahrt: Nur für Selbstfahrer. Von Kells west­wärts auf der R 163 und später R 154 Richtung Old­castle. In Patrickstown links hal­ten Richtung Millbrook, dann sollte man das Schloss nicht verfehlen.

      Auf den „Bergen der Mutter Erde im Win­tergewand“, den drei höchs­ten Er­he­bungen der Loughcrew-Kette (bis 27 m), findet man etwa 30 Cairns an­gelegt. Die Gräber weisen unter­schied­liche Stadien des Zerfalls auf, nicht alle sind erschlossen. Insgesamt sollte man den Besuch eher unter dem Stichwort Wan­de­rung in historischer Umgebung mit herrlicher Aussicht und nicht als Be­sichti­gung begreifen. Am Parkplatz gibt es einen Plan, der die Orientierung er­leich­tert. Etwa eine Viertelstunde steigt man zum Aussichtspunkt Cairn­bane East (194 m) mit Cairn T auf. Als größ­ter der Loughcrew Cairns misst er 35 m im Durch­mes­ser. Einige Steine sind mit spiralförmigen Mustern ver­ziert, der Eingang weist nach Osten, so­dass die Kammer zur Tag- und Nacht­glei­che (im Frühjahr und im Herbst) von der aufgehenden Sonne illu­miniert wird - ein Spektakel, dass dann zahl­reiche Be­sucher an den sonst einsamen Ort lockt. Einem alten Aber­glauben ge­mäß kann jeder, der auf dem „Hexen­stuhl“ neben dem Grab Platz nimmt, mit der Er­fül­lung eines Wunschs rech­nen. Auf Cairn­bane West (206 m), eine hal­be Weg­stun­de vom Parkplatz, ist Cairn L leidlich erhalten.

      ♦ Anfahrt: Wie Loughcrew House. Zwischen Pa­trickstown und Loughcrew House zweigt ein aus­geschilderter Feldweg ab, der zum Park­platz am Cairnbane West führt. Die Stät­ten sind jeder­zeit zugänglich, Cairn L aber mit einem Gitter­tor verschlos­sen. Cairn T ist Juni bis Aug. tägl. 10-18 Uhr ge­öff­net. Außerhalb der Saison kön­nen Sie im Lough­crew Garden Cof­fee Shop nach dem Schlüs­sel fragen. www.heritageireland.ie.

      Hier am Kultort der Göttin Maeve ist sozusagen der Nabel der irisch-kelti­schen Welt. Generationen heidnischer Priesterfürsten und ihre sechs christ­li­chen Nachfolger residierten auf den Hügeln von Tara und herrschten über das Land, so weit das Auge reicht.

      Die kultische Bedeutung Taras geht bis in die Jungsteinzeit zurück. In einem Hü­gel fand sich ein Ganggrab, ähnlich den Anlagen in Newgrange und von Brú na Boíne. In der Eisenzeit umfasste der Komplex gleich mehrere Ringforts in Tara und der un­mittelbaren Nach­bar­schaft (Ráth Maeve, Skreen-Hügel). Die meiste Zeit be­herrsch­ten die Pries­ter­fürsten von Tara, die ihren Aufstieg wohl Raubzügen nach Groß­britannien ver­dankten, allerdings nur ein Klein­reich, das die Provinz Meath und später auch Leinster umfasste, und stritten mit den anderen Provinzfürsten von Connaught, Ulster und Munster um die Vor­herrschaft in Irland. Historisch fass­bar werden die Priesterkönige erst in der römischen Zeit. Cormac MacArt, der von 227-266 regierte, war mit seiner üp­pigen Hofhaltung vielleicht das Vor­bild der Ar­tus-Sage. Er soll die Gebäude Taras glanzvoll restauriert und jeden Herbst ein gro­ßes Fest gefeiert haben, bei dem im über und über bemalten Ban­kettsaal mehr als 1000 Gäste be­wir­tet wurden - Krieger, Höflinge, Drui­den, Hand­werker, Bau­meis­ter und Künst­ler. Für die Musik im Haus des Mets, wie es im Leinster Book heißt, sorg­ten Harfen­spieler, während Barden die heroischen Taten der Gäste prie­sen.

      Diese und andere Legenden sind da­für verantwortlich, dass Tara im Be­wusst­sein der Iren einen viel wichti­ge­ren Platz einnimmt, als ihm einst tat­säch­lich zukam. Mit der Chris­tia­ni­sie­rung verloren die Hochkönige und da­mit Tara an Macht - Co­lum­cille konn­te sich einfach weigern, den Rechtsspruch des Hochkönigs an­zu­neh­men, und St Ruad­han verfluchte kur­zerhand den Herr­scher samt Resi­denz. Trotz­dem hat Tara sei­nen sym­bolischen Wert behal­ten. Im­mer wenn das Nati­o­nal­ge­fühl der Iren geweckt werden soll­te, be­dien­ten sich die Pro­pa­gandisten des Or­tes. Brian Ború ließ sich hier 1002 zum Hoc­h­könig aus­ru­fen, bevor er gegen die Wi­kin­ger ins Feld zog. Daniel O’Connell ver­an­stal­te­te hier am 15. Au­gust 1843 sein größtes Mons­ter Mee­ting, auf dem über eine hal­be Million Men­schen für ein ei­ge­nes Par­la­ment und ge­gen die eng­lische Herr­schaft de­mons­trier­ten. Man ver­mag sich heu­te kaum vor­zu­stel­len, was für eine ge­wal­t­i­ge Stim­me O’Connell ge­habt ha­ben muss, damit die Ver­sam­mel­ten sei­ne Re­de ver­ste­hen konnten.

      Sehenswertes

      Die meisten Besucher sind eher ent­täuscht. Außer einem Höhenrücken, künst­li­chen Hügeln, Gräben und Schan­zen gibt es nämlich nichts zu se­hen. Umso wichti­ger ist der Besuch der Vi­deo­show im Besucherzentrum. Erst die dort gezeigten Luft­auf­nahmen ma­chen die gewaltigen Ausmaße der An­la­ge deut­lich. Anschlie­ßend lassen die his­to­risch sachkundigen und zugleich a­nek­dotenreichen Füh­run­gen über das Gelände den Ort lebendig werden.

      Im sogenannten Fort der Synoden, ei­nem Hügel, der an das ­Visitor Centre und den pro­tes­tan­ti­schen Friedhof an­grenzt, fanden sich Spu­ren von Be­gräb­nis­sen sowie Spu­ren ei­ner mit Pa­li­sa­den ge­sicherten Sied­lung der Ei­senzeit. Pat­rick soll hier sei­ne ersten Ver­samm­lun­gen („Synode“) ab­gehalten haben. Gra­bun­gen brachten kel­ti­schen Gold­schmuck und römische Münzen, Glas- und Ton­waren ans Tages­licht, die im Na­tio­nalmuseum ausge­stellt sind. Der wüs­te Zustand des Hügels ist auch Er­geb­nis einer Grabung besonderer Art. Um 1890 hat­te ein Brite die Vision, just hier sei die israeliti­sche Bundeslade ver­bor­gen. Mit Helfern machte er sich da­ran, den Hügel zu durch­suchen, doch der Erfolg blieb aus. Als die Schatz­grä­ber dann auch auf der an­de­ren Stra­ßen­seite zu buddeln be­gan­nen, wurde es den zu­nächst eher be­lustig­ten Dörf­lern zu viel, und sie ver­trieben die reli­giö­sen Schatz­su­cher.

      Das mit einem Gra­ben und Wall ge­schützte Fort der Könige be­steht aus meh­reren, wiederum mit Wäl­len und Grä­ben befestigten Hü­geln. Der größte von ihnen, das Grab der Geiseln, ist das ein­gangs er­wähnte steinzeitliche Gang­grab. Auch spä­ter wurde der Tu­mu­lus für Be­stattungen benutzt. Die bei­den an­de­ren Schanzen in­nerhalb der Kö­nigs­fes­tung sind Cormacs Haus, ein Ring­fort mit Spu­ren eines Holz­hau­ses, und der For­radh („Königssitz“), wie­der­um ein Grab­hü­gel. In der Mitte von Cor­macs Haus hat man den phallischen Lia Fáil auf­ge­stellt, der ne­ben dem Hü­gel der Gei­seln ge­fun­den wurde. Es ge­hör­te zur Krö­nungs­zere­monie,