Vergessene Pfade Deutschland. Antje Bayer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Antje Bayer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783734322327
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       Hoch über dem Elbtal thront der Lilienstein. In einer beeindruckenden, fast vollständigen Schleife umrundet die Elbe den Tafelberg. Der Gipfel bietet ein phänomenales Panorama des Elbsandsteingebirges. Nicht umsonst gilt der Lilienstein als Symbol einer ganzen Region und dient als Logo des Nationalparks Sächsische Schweiz.

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       Tourencharakter

      Spektakuläre Gipfeltour mit Auf- und Abstiegen über Treppen, Leitern und in den Fels gehauene Stufen. Steiler, anstrengender Anstieg. Die Anreise mit dem Zug und die Elbüberquerung mit Fähren in Königstein und Rathen machen diese Tour zu einem besonderen Erlebnis. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich; Achtung im Herbst und Winter, Rutschgefahr durch Nässe und Eis

       Ausgangspunkt

      Königstein Bahnhof, Übersetzen mit der Fähre nach Halbestadt

       Endpunkt

      Kurort Rathen

       Anfahrt

      Bus/Bahn: Mit der S-Bahn bis Königstein, von dort zu Fuß in wenigen Minuten zum Fähranleger an der Elbe, Überfahrt nach Halbestadt; die Fahrkarte ist auch für die Fähre gültig. Rückfahrt mit der S-Bahn von Rathen aus

       Einkehr

      Gaststätte auf dem Lilienstein sowie verschiedene Einkehrmöglichkeiten in Rathen

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       Aussicht vom Lilienstein

      Vom Wasser auf den Berg Bevor es losgeht, müssen wir über die Elbe – eine nette Abwechslung im Wanderalltag. Hinter dem Bahnhof in Königstein setzt die Fähre nach Halbestadt über.

      Steiler Aufstieg auf der Südseite Links vom Fähranleger beginnt die Wanderung (Markierung blauer Strich). Nach dem ersten steilen Anstieg wird es gemächlicher, die »Ebenheit«, so der Name des Geländes, ist erreicht. Zeit zum Verschnaufen und um den Blick schweifen zu lassen. Im Rücken erhebt sich die Festung Königstein auf dem gleichnamigen Tafelberg. 1241 wurde Deutschlands größte Bergfestung erstmals urkundlich erwähnt, erobert wurde sie übrigens nie. Vorn ist der Lilienstein gut zu sehen, erwähnt 1379 als »Ylgenstein« (vom heiligen Aegidius oder St. Ilgen abgeleitet).

      Der Weg führt in Serpentinen zum Fels. August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, ließ um 1708 Stufen aus dem Fels hacken, um den Lilienstein besteigen zu können. Diese Treppe existiert noch heute und bringt uns direkt zum Gipfel, den ein Obelisk zur Erinnerung an den hohen Besuch krönt.

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       Südaufstieg zum Lilienstein

      Tafelberg Auf dem Plateau sollte man unbedingt links zur Westspitze gehen! Leitern und Brücken überspannen tiefe Schluchten, deshalb sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit dringend erforderlich. Zur Belohnung gibt es eine grandiose Aussicht. Zurück geht es auf dem gleichen Weg und weiter zur Gaststätte Lilienstein und zur Ostaussicht.

      Auf Leitern ins Tal – Nordabstieg Eine steile Metalltreppe und Felsstufen bringen uns hinunter in den Wald. An der Weggabelung zweigen wir links ab und folgen der blauen Markierung. Links am Wegesrand liegt die Quelle »Franzosenborn«, sie erinnert an die Französischen Truppen, die 1813 hier lagerten.

      Von der Ebenheit zur Elbe Auf dem Kirchsteig wandern wir weiter Richtung Norden, vorbei am Waldfriedhof. Links zweigt der Lottersteig ab, ein schmaler Fußweg, der uns wieder an die Elbe bringt (blaue Markierung). Unten angekommen, gehen wir rechts, weiter am Ufer auf dem Kottesteig entlang nach Rathen. Dort gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Mit der historischen Gierseilfähre, die uns zum Bahnhof übersetzt, endet die Tour recht beschaulich. Von der Fähre können wir den Blick zu den Felsen des Basteigebietes genießen.

      15 Brandgebiet

      Zum Balkon der Sächsischen Schweiz

       Die Hochfläche zieht sich fast eben dahin. »Der Brand« heißt diese Gegend, seit das Felsenplateau samt umliegender Wälder in Flammen stand, irgendwann vor 1800. Später stehen wir ganz vorn an der Kante. Nur das Geländer trennt uns vom tiefen Canyon der Polenz unter uns.

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       Tourencharakter

      Anspruchsvolle Tour, da mehrfach Höhenunterschiede überwunden werden müssen. Eine Tour mit stetem Auf und Ab, wobei es zum Teil über steile Stufen bergab und zum letzten Etappenziel (Brand) über zahlreiche Stufen hinaufgeht. Trittsicherheit erforderlich. Bei Eis und Schnee Rutschgefahr

       Ausgangs-/Endpunkt

      Hohnstein Parkplatz oder die Bushaltestelle Eiche

       Anfahrt

      Bus/Bahn: Ab Pirna mit den Buslinien 237 oder 236 (Richtung Sebnitz), an der Haltestelle Eiche aussteigen. Auto: Von Pirna über Lohmen nach Hohnstein oder von Bad Schandau über Porschdorf nach Hohnstein

       Einkehr

      Brandbaude, Waitsdorfer Schänke

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      Napoleonschanze, Schanzberg Ausgangspunkt ist der Parkplatz oder die Bushaltestelle Eiche in Hohnstein. Wir folgen dort der Ausschilderung zum Stadtbad. Am Bad vorbei gelangen wir zur Brücke der ehemaligen Bahnstrecke von Hohnstein zur Kohlmühle im Sebnitztal. Unter der Brücke hindurch folgen wir der Markierung mit dem grünen Strich. Der schmale Wiesenweg führt hinauf zum Schanzberg auf 392 Meter Höhe.

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       Felsriffe im Brandgebiet

      Von dort aus hat man eine perfekte Rundumsicht. Verständlich, dass Napoleon 1813 genau diese Stelle wählte, um Befestigungsanlagen zu errichten, deren Aufgabe der Schutz der Straße auf dem Ziegenrücken hoch über dem Polenztal war. Die Wälle sind heute noch zu sehen. Auf einer Informationstafel findet man Erklärungen dazu und zu den Befreiungskriegen 1813. Tisch und Bänke für eine kurze Verschnaufpause sind hinter der Umzäunung rechts zu finden.

      Stetes Auf und Ab Wir wandern über den Wiesenweg leicht abwärts bis zum Waldrand und lassen uns weiter von der grünen Markierung leiten. Alte Grenzsteine mit kurfürstlichen Zeichen schmücken den Wegesrand. An der Weggabelung, wo der Wald beginnt, halten wir uns links. Nach wenigen Metern zweigt der Ringflügelweg ab. Wir durchwandern nun das Schützengelege, so der Name dieser Waldregion, auf fast gleichbleibender Höhe. Bald treffen wir an der Kreuzung zum Lupinenweg auf eine Markierung mit gelbem Strich. Wir folgen ihr nun nach links auf dem Brandweg ins Tal des Tiefen Grundes.

      Nach Überquerung der Straße geht es weiter auf dem gegenüberliegenden Weg, dem Holländerweg, in den Wald hinein. Er führt Richtung Waitzdorf und bringt uns zunächst zum Waldrand hinauf.

      Wenig später erreichen wir den Rand von Waitzdorf. Wir treffen auf die Markierung mit dem roten Strich, biegen in den Ort ab und halten uns in Richtung Waitzdorfer Schänke. Waitzdorf ist ein abgelegenes Dorf, in dem nur noch wenige Einwohner leben. Es ist zudem das einzige Dorf, das sich mitten im Nationalpark Sächsische Schweiz befindet. Über die zahlreichen Stufen des Dorfgrundes