Nr. 2910
Im Reich der Soprassiden
Es ist ein junger Sternenstaat – unter der Obhut des Gondunats
Uwe Anton
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Prolog: Wir haben sie gerettet!
»Der halbe Ozean« von Susan Schwartz
Wir schreiben das Jahr 1551 NGZ, gut dreitausend Jahre vom 21. Jahrhundert alter Zeitrechnung entfernt. Nach großen Umwälzungen in der Milchstraße haben sich die Verhältnisse zwischen den unterschiedlichen Sternenreichen beruhigt; im Großen und Ganzen herrscht Frieden.
Vor allem die von Menschen bewohnten Planeten und Monde streben eine positive Zukunft an. Tausende von Welten haben sich zur Liga Freier Galaktiker zusammengeschlossen, in der auch Wesen mitwirken, die man in früheren Jahren als »nichtmenschlich« bezeichnet hätte.
Trotz aller Spannungen, die nach wie vor bestehen: Perry Rhodans Vision, die Galaxis in eine Sterneninsel ohne Kriege zu verwandeln, scheint sich langsam zu verwirklichen. Man knüpft sogar vermehrt Kontakte zu anderen Galaxien. Gegenwärtig befindet sich Rhodan selbst im Goldenen Reich der Thoogondu, die ebenfalls eine Beziehung zur Milchstraße aufbauen wollen.
Die Thoogondu waren einst ein erwähltes Volk von ES, ehe die Superintelligenz sie aus der Milchstraße verbannte. Nun herrschen sie in der fernen Galaxis Sevcooris und freuen sich über ES' Verschwinden. Geheimnisse umgeben die Thoogondu, aber sie sind nicht fassbar. Perry Rhodan ist jedoch entschlossen, sie zu lüften. Nun befindet er sich IM REICH DER SOPRASSIDEN ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Terraner besichtigt das Reich der Soprassiden.
Narashim – Der Gondu lädt Perry Rhodan ein, das Gondunat zu erkunden.
Ossprath – Ein junger Soprasside begeistert sich für das Gondunat und für Perry Rhodan.
Dean Tunbridge, Báron Danhuser und Penelope Assid – Der Terraner, der Oxtorner und die Halbterranerin begleiten Perry Rhodan als Einsatzteam.
Prolog
Wir haben sie gerettet!
Der Untergang hat eine ganz eigentümliche Faszination, nicht wahr? Eine fast schon perverse Anziehungskraft. Man kann sich kaum von ihr lösen, von den Bildern, die mit der Katastrophe einhergehen. Zumindest ich kann das nicht. Kannst du es, Perry Rhodan?
Lass mich dir solche Bilder zeigen. Schau dir zum Beispiel diese Welt an, Porass. Eine grüne Welt, vielleicht schon zu grün für deinen Geschmack. Wälder, wohin man sieht. Auf allen vier Kontinenten, früher jedenfalls. In Tropennähe dichte, grüne Urwälder, scheinbar undurchdringlich und geheimnisvoll, als warteten dort tausend Abenteuer darauf, erlebt zu werden. In den Polarregionen karge Nadelwälder, widerstandsfähige Bäume, die ihre Wurzeln trotzig in den zumeist gefrorenen Boden schlagen und allen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz überleben. Und dazwischen üppige Mischwälder, eine unvorstellbare Vielfalt der Arten. Es gibt auf Porass so viele Bäume, dass der Sauerstoffgehalt der Luft dreiundvierzig Prozent beträgt.
Vielleicht sind die Einheimischen aus diesem Grund von Anfang an in den Untergrund gegangen. Dreiundvierzig Prozent sind sehr viel, Rhodan. Wir sind an einen Sauerstoffanteil von fünfundzwanzig bis dreißig Prozent gewöhnt. Und ihr Menschen, Rhodan?
Aber schau, das dort ist die heutige Hauptstadt von Porass, Lhezz. Die Architektur ist ungewöhnlich, nicht wahr? Trichterförmige Vertiefungen im Boden, zwischen fünf und dreihundert Meter tief, bilden die Ansiedlungen. Aber sie sind nicht primitiv, alles andere als das. Nur ... anders.
Auf ihre Art sind sie sogar richtig kunstvoll angelegt. Von den Seiten führen Gänge zu Kammern im Planeteninneren, bilden ein verzweigtes Netz unter der Planetenoberfläche, in dem jeder Fremde sich ohne Führer oder technische Hilfsmittel hoffnungslos verirren würde.
Sieh sie dir an, die Soprassiden. Sie sind ein wenig wie wir, aber auch ganz anders. Schon vom Aussehen her und von der Denkweise erst recht. Versucht ihr Terraner auch immer, Fremdes mit Bekanntem zu vergleichen? Öffnet ihr die Schubladen in euerm Gehirn und sagt, die Harkori vom Planeten Dempel, so exotisch und fremdartig sie sein mögen, sähen aus wie eine Mischung aus Deukelen und Stirieten?
Nun ja, wenn ihr sie so betrachten wollt, sind die Soprassiden wohl etwas wie eine Mischung aus Humanoiden und Arachniden. Lass dich von den Aufnahmen nicht täuschen, Rhodan, sie werden nicht besonders groß, höchstens einen Meter und vierzig. Und sie sind leichtgewichtig, bringen kaum etwas auf die Waage, trotz ihrer vier Beine und der vier aus dem Oberkörper wachsenden Arme. Schau genau hin, dann siehst du, dass Arme wie Beine je zwei Ellenbogen oder Kniegelenke haben. Ja, du täuschst dich nicht, der Hauptleib hat ein Außenskelett, einen Panzer