Bei der PEP werden ebenso psychodynamische wie systemische Hypothesenbildungen genutzt. Auch hypnotherapeutische Sprachmuster, trancetheoretische Wahrnehmungsanalysen und eine lösungsorientierte Zielformulierung und Grundhaltung kommen zur Anwendung. Nicht zuletzt zeigt sich in PEP nicht nur dann eine verhaltenstherapeutische Grundhaltung, wenn es um das Einüben neuer Verhaltens- und Wahrnehmungsweisen geht. Auch eine präzise Klärung von Anliegen und Auftrag und die genaue Analyse der therapeutischen Beziehung nach Steve de Shazer (Kunde, Klagender, Besucher) bleiben wesentlich und wichtig. Aber auch die Wahrnehmung und Analyse von Gegenübertragungsgefühlen oder die Analyse der ersten Begegnung zwischen Klient und Behandler gehören zu PEP. Die Grundlagen der Traumatherapie werden ebenso in der PEP berücksichtigt wie auch das, was eine gute therapeutische Beziehung eigentlich ausmacht. All das sind und bleiben natürlich wichtige Voraussetzungen.
In der Behandlung von komplex traumatisierten Patienten bleibt überdies all das wichtige und notwendige Wissen über fragmentierte Persönlichkeiten, dissoziative Phänomene und Sicherheitsvorkehrungen für die Behandlung dieser Menschen wichtig und sollte natürlich von den Anwendern beachtet werden. Gerade bei letzterer Klientel sollte man das Klopfen und PEP nur integrieren, wenn man auch mindestens eine traumatherapeutische Fortbildung absolviert bzw. Erfahrung in der Behandlung dieser Klientel hat (siehe auch das Kapitel »PEP als wirksame Bereicherung der Behandlung bei komplexen Traumafolgen« von Anke Nottelmann (2019) in Synergien nutzen mit PEP). PEP ist also bei komplexen Traumafolgen eine Zusatztechnik und muss von daher all die erwähnten Dinge voraussetzen. Genauso stellen EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder EMI (Eye Movement Integration) Zusatztechniken dar. Deshalb sollten professionelle Klopfanwender ja auch (mindestens) eine beraterische oder therapeutische Ausbildung absolviert haben, bevor sie die Klopftechniken in die Arbeit mit Coachees, Klienten und Patienten integrieren. Für Menschen, die die Klopftechniken als emotionales Selbstmanagement nutzen möchten, trifft dies natürlich nicht zu. Sie können das Klopfen gut für sich nutzen, auch ohne eine therapeutische Ausbildung zu haben (siehe auch Bohne 2020b). Lediglich wenn sie allein nicht weiterkommen in der Selbstbehandlung oder sich ihre Symptome verschlimmern (was erfahrungsgemäß eher selten passiert), sollten sie je nach Thema einen erfahrenen Therapeuten oder Coach konsultieren.
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