Es gibt jede Menge Rastmöglichkeiten, TOUR 7 .
Es gibt also viel zu erwandern, zu erleben und zu entdecken. Dieser Reiseführer soll Ihnen dabei eine hilfreiche Unterstützung sein. Haben Sie viel Spaß auf den Touren im Elbsandsteingebirge!
Michael Moll
Einleitung
Grüne Landschaften auf jeder Tour, TOUR 9
Die Sächsische Schweiz ist genau richtig für Erholungssuchende als auch für Aktivurlauber. Egal, ob Wanderer, Kletterer oder Radreisender oder ob man einfach nur mit seiner Kameraausrüstung frühmorgens auf der Suche nach einem schönen Landschaftsmotiv ist, fündig wird hier jeder. Die markanten Felsen im Elbsandsteingebirge bieten vielerlei Möglichkeiten für einen angenehmen Aufenthalt, den man zusätzlich noch mit einer Städtetour durch das sogenannte Elbflorenz, also Dresden, kombinieren kann.
Dabei ist kaum eine andere Landschaft in Deutschland unverwechselbar wie das Elbsandsteingebirge zwischen Pirna und der tschechischen Grenze. Markante Felsformationen erheben sich aus dem Blätterwirrwarr der Wälder und ragen oberhalb der Elbe weit in die Höhe. Die Felsen sind das ganze Jahr über eine Naturschönheit, ob im Sommer, wenn sie über den grün leuchtenden Baumkronen zu schweben scheinen und zahllose Kletterer aus Nah und Fern anlocken, oder im Winter, wenn der mittlerweile selten vorkommende Schnee eine glitzernd weiße Krone auf den abgeflachten Felsen bildet.
Rund drei Wochen vor der Wiedervereinigung wurde die Sächsische Schweiz zum Nationalpark erklärt, eine der letzten Amtshandlungen, die in der Deutschen Demokratischen Republik ausgeführt wurden. Er gehört zu den kleineren Nationalparks in Deutschland und erstreckt sich über zwei räumlich voneinander getrennte Gebiete. Beide befinden sich östlich der Elbe. Schon früh, nämlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde das Gebiet des heutigen Nationalparks für Besucher mit zahlreichen Wanderwegen erschlossen. Mitte desselben Jahrhunderts begann man zudem mit der »Wanderung in der Vertikalen« und entdeckte die Sächsische Schweiz als Klettergebiet, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Der Nationalpark Sächsische Schweiz reicht bis an die deutsch-tschechische Grenze, wo auf tschechischer Seite die Böhmische Schweiz beginnt und sich mit dem Nationalpark Böhmische Schweiz das entsprechende Pendant anschließt. Im Rahmen des Umweltschutzes und der Förderung des sanften Tourismus in den beiden Regionen wird bereits seit einigen Jahren grenzüberschreitend zusammengearbeitet.
Bei aller Freude über die markanten Felsformationen der Sächsischen Schweiz darf man darüber hinaus natürlich den Fluss nicht übersehen, der Namensgeber für das Elbsandsteingebirge war. Die Elbe entspringt im Riesengebirge, wo sie noch den tschechischen Namen Labe trägt, und überquert südöstlich von Bad Schandau die Grenze. In mehreren weiten Schleifen fließt sie durch das enge Tal unterhalb der steil aufragenden Felsen. Mit dem Erreichen von Pirna verlässt die Elbe die Sächsische Schweiz und durchquert später die Landeshauptstadt Dresden. Auch an ihrem Ufer lässt es sich entspannt wandern, während auf dem Fluss Ausflugsschiffe pendeln, von denen aus man einen herrlichen Blick auf das berühmte Basteigebiet oder die Festung Königstein genießen kann.
Übernachtung
Eine Vielzahl an Möglichkeiten hält das Elbsandsteingebirge bereit, um sein Haupt zu betten und sich für die Erlebnisse des nächsten Tages zu stärken. Klassisch sind die Gastgeberverzeichnisse der örtlichen Tourismusbüros, aber die meisten Übernachtungsmöglichkeiten sind ohnehin im Internet vertreten, wo man sie insbesondere für die Ferienzeiten vorab reservieren sollte.
Pensionen: Wer als Selbstversorger unterwegs ist und ein wenig sparen möchte, der wird bei der riesigen Auswahl an Privatzimmern und Ferienwohnungen sicherlich fündig. Meistens sind diese sehr schön gelegen, können aber auch schon mal in einer gewöhnlichen Wohnsiedlung Pirnas liegen. Der Einrichtungsstil hängt natürlich sehr vom Eigentümer ab und kann von topmodern bis zu historisch reichen. Man sollte sich auf jeden Fall nicht wundern, wenn Gästebücher aus der Zeit der DDR im Regal stehen.
Hütten: Wer sich auf die Suche nach einer klassischen Wanderhütte macht, wird nicht zwangsläufig fündig. Beim genaueren Hinsehen stellt sich meistens heraus, dass die eine oder andere Wanderhütte eher eine Pension oder gar ein Hotel ist. Diese bieten dann wiederum jeglichen Komfort, sind aber auch auf Wanderer eingestellt und erlauben praktischerweise auch die nur einmalige Übernachtung.
Der Klassiker in der Region: Treppenstufen, TOUR 10
Jeder Aufstieg wird mit einer Aussicht belohnt, TOUR 11 .
Boofen: Boofen ist nicht nur eine Art der Übernachtung, sondern gleichzeitig Mundart, denn es leitet sich vom umgangssprachlichen Wort pofen für schlafen ab. Daher gibt es Boofen in dieser Form bzw. unter diesem Namen nur in der Sächsischen Schweiz. Gemeint ist ein Biwakplatz in freier Natur, so zum Beispiel in einer Höhle oder an einem Überhang der Sandsteinfelsen. Allerdings ist darauf zu achten, dass das Boofen im Nationalpark nur an gekennzeichneten Stellen erlaubt ist und auch nur von Kletterern ausgeübt werden darf. Denn das Biwakieren in einer Boofe stammt traditionell von den Bergsteigern im Elbsandsteingebirge, die während ihrer Klettertour eine Übernachtungsmöglichkeit benötigten.
Camping & Wohnmobilstellplätze: Ein gutes Dutzend Campingplätze laden Zelt- und Wohnwagentouristen zum Übernachten auf ihren Plätzen ein. Die Ausstattungen reichen dabei von einfach bis komfortabel, meist mit sehr schöner Lage und natürlich der Möglichkeit, seine Wäsche zu trocknen oder das Wohnmobil an die Stromversorgung anzuschließen. Im Vergleich zu anderen deutschen Flusstälern wie dem Weserbergland, der Mosel oder dem Mittelrheintal hinkt das Elbtal in der Sächsischen Schweiz jedoch bei Wohnmobilstellplätzen hinterher. So gehört der Wohnmobilstellplatz in Struppen beispielsweise zum Campingplatz, wo auch Wohnwagen und Zelttouristen unterkommen. Hervorzuheben ist hier Pirna mit einem Stellplatz für acht Wohnmobile im Schlosspark von Schloss Sonnenstein und einem kostenlosen Übernachtungsplatz am Elbufer, wo Wohnmobile für eine Nacht geduldet werden.
Rastbank am Zirkelstein, TOUR 2
Ausrüstung
Die geringste Ausrüstung braucht man beim Wandern, das mal vorweg. Immerhin reicht ein Paar gute und sichere Wanderschuhe, mit denen jeder auf den Waldwegen und Wurzelpfaden der Sächsischen Schweiz unterwegs sein kann. Doch um alle Wege der Region zu erwandern, sollte man viel Zeit mitbringen. Die Gesamtlänge aller Wanderwege beträgt über 1000 Kilometer. Die Auswahl reicht dabei von einfachen Rundkursen, auf denen auch Familien mit Kinderwagen auf ihre Kosten kommen, und barrierefreien Wegen, die eigens für Rollstuhlfahrer klassifiziert wurden, da hier besonders die Wegbeschaffenheit und das Streckenprofil eine große Rolle spielen.
Die Basteibrücke ist ein beliebtes Reiseziel, TOUR 11 .
Eine Besonderheit bilden