Michaelskirche von Anacapri: Die Fantasie der Schöpfer des grandiosen Fußbodens in der Kirche kannte fast keine Grenzen. Mystische Wesen und Tiergestalten beflügeln die Fantasie von Jung und Alt. → Link
Besuch auf einer Büffelmozzarellafarm: In unmittelbarer Nähe der dorischen Tempel von Paestum laden Bauernhöfe zur Mittagsrast mit frisch gezupften Büffelmozzarellakugeln ein. Mit etwas Glück grasen auf der Weide gleich nebenan die Büffelkühe ... → Link
Museo Virtuale Scuola Medica Salernitana: Das virtuelle Museum zur Entwicklung der abendländischen Medizin in Salerno ist für Familien mit aufgeweckten Kindern eine Option. Die Einrichtung verbindet perfekt Unterhaltung und Wissen. → Link
Auf dem Eselsweg zum Monte Epomeo: Nur etwa eine Stunde dauert der Aufstieg von Fontana zum höchsten Gipfel der Thermeninsel Ischia. Einst konnte man die Distanz auf dem Rücken eines Esels zurücklegen. Diese Zeiten sind vorbei, dafür lockt unterhalb der Aussichtspunkte ein einladendes Gipfelrestaurant zur Mittagsrast. Für die längeren Aufstiegsrouten zum Monte Epomeo sollte man hingegen genügend Kondition mitbringen. → Link
Unterwegs am Golf von Neapel
Neapel (Napoli)
Die Stadt am Golf ist ein Füllhorn bekannter Klischees − viele faszinierend, einige widersprüchlich, manche verstörend. Dabei steht außer Frage, dass Neapel zu den attraktivsten Metropolen Europas zählt. Man muss die Stadt einfach gesehen haben!
Neapel ist mit ca. 972.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Italiens. Einzig Rom und Mailand zählen mehr Bewohner. In der Metropolregion leben ca. 4 Mio. Menschen − zwei Drittel der Bevölkerung Kampaniens.
Ein Tag reicht definitiv nicht aus, um sämtliche Attraktionen aufzusuchen. Selbst eine Woche genügt hier kaum. Tagesbesucher entscheiden sich am besten zwischen der Altstadt, dem repräsentativen Zentrum am Meer oder der Stadt auf den Hügeln. Ganz andere Eindrücke enthüllt der Abstieg in die Unterwelt. Einen ersten Eindruck von der Stadt gewinnt man bereits beim Landeanflug auf den Flughafen: Aus der Vogelperspektive präsentiert sich Neapel als gigantischer Zivilisationsteppich, der krakenartig in die Schwemmlandebene ausgreift. Der urbane Wildwuchs macht selbst vor den Berghängen des Vesuvs nicht halt. Die Frage drängt sich förmlich auf, was passiert, sollte der Vesuv tatsächlich wieder einmal ausbrechen ...
Neapel ist ein brodelnder Hexenkessel: betörend schön, fremdartig exotisch und zuweilen auch abstoßend hässlich. Die Bevölkerungsdichte − in der Stadt am Golf drängen sich 8239 Menschen auf einem Quadratkilometer − ist eine der höchsten ganz Europas. Noch im 19. Jh. war Neapel selbst das Traumziel der klassischen Italienreise. 1787 notierte Goethe in sein Tagebuch: „Neapel ist ein Paradies, jedermann lebt in einer Art trunkner Selbstvergessenheit. Mir geht es ebenso, ich erkenne mich kaum, ich scheine mir ein ganz anderer Mensch.“ Obwohl sich die Stadt seitdem veränderte, teilen nicht wenige Reisende noch heute die widersprüchlichen Empfindungen des Dichters. Auf der einen Seite stehen der grassierende Verfall vieler Kulturgüter, Müllkrise, Camorra und staatlich-bürokratische Korruption. Auf der anderen Seite vermag kaum eine andere europäische Großstadt Reisende derart zu inspirieren wie Neapel.
Was anschauen?
Kirchen, Kirchen, Kirchen: Zahllos wie Sand am Meer erscheinen die Sakralbauten der Stadt, wobei der Barock den Ton angibt. Ganz ohne Kirchenbesuche wird ein Besichtigungstag daher kaum auskommen. Das wichtigste Gotteshaus ist der Dom mit der Kapelle für den Stadtpatron. Hier schlägt das spirituelle Herz der Stadt. → Link
Nationalmuseum: Angesichts der Fülle und Qualität der Exponate werden hier auch überzeugte Museumsmuffel begeistert sein. Neben antiken Skulpturen stehen die Funde aus Pompeji und Herculaneum im Zentrum der Ausstellung. → Link
Cappella Sansevero: Unter den zahllosen Kunstschätzen genießt die barocke Marmorskulptur des „verhüllten Christus“ einen Sonderstatus. Kaum zu glauben, dass Tuch und Corpus aus einem Stück gefertigt sind! → Link
Maschio Angioino: Das Kastell am Fährhafen schützte die Stadt vor Angriffen vom Meer. Sehenswert sind das Triumphportal aus Marmor und der Saal der Barone mit dem gotischen Deckengewölbe. → Link
Was unternehmen?
Neapolitanischer Alltag: Die Metropole am Golf besticht nicht nur durch Kunst und Architektur, sondern bietet auch bemerkenswert ungeschützte Einblicke ins Seelenleben der Stadt. Streifzüge durch Straßen und Gassen sind der beste Weg, um Farben und Formen, Gerüche und Flair aufzusaugen. Der Fischmarkt an der Porta Nolana ist die perfekte Einstimmung in Sachen neapolitanischer Alltag. → Link
Teatro San Carlo: Eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt liegt mitten im Zentrum und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Ein Highlight! → Link
Wo essen?
Wie in jeder Metropole gibt es auch in Neapel noble Gourmettempel. Es überwiegen jedoch einfache Lokale, in denen man preiswert und landestypisch essen kann. Restaurants in großer Zahl befinden sich rund um den FS-Bahnhof, im Spanischen Viertel und in der Altstadt um Via Tribunali und Spaccanapoli. Teurer wird das lukullische Vergnügen in Santa Lucia am Meer oder am Jachthafen von Mergellina.
Wo relaxen?
In einer Stadt, die nur selten zur Ruhe kommt, sind Orte der Besinnung ein knappes Gut. Es gibt sie jedoch, z. B. den Kreuzgang von Santa Chiara (→ Link), den Garten der Certosa di San Martino (→ Link) mit Blick auf Stadt und Vesuv oder den Jachthafen von Mergellina vor der Kulisse des Castel dell’Ovo (→ Link).
Gesichter einer Stadt
Neapel sehen und sterben − keine noch so lange Abhandlung bringt die Magie der Stadt besser zum Ausdruck als dieses häufig zitierte geflügelte Wort. Wer die Schönheit und Anmut der Metropole am Golf in all ihren Facetten erleben will, sollte einige Tage oder besser eine ganze Woche in der Stadt verbringen. Hat man sich einmal mit den wichtigen Straßenzügen und Gebäudekomplexen vertraut gemacht, fällt die Orientierung leicht. Das Meer liegt stets in Reichweite, auch wenn man es merkwürdig selten zu Gesicht bekommt. Landeinwärts befinden sich die Hügel der Stadt, allen voran der Vomero mit dem Castel Sant’Almo auf der Spitze. Der Stadthügel ist bereits bei der Anfahrt mit dem Schiff gut zu erkennen und rückt nicht selten auch in den schnurgeraden Gassen der Altstadt ins Blickfeld. Dennoch präsentiert sich Neapel gerade Erstbesuchern alles andere als übersichtlich: Fassaden mit Patina, der Lärm der Straßenverkäufer, zum Trocknen aufgehängte Wäsche in den Gassen, Street-Art und knatternde Vespas sorgen für eine ständige Überforderung der Sinne − faszinierend und verstörend zugleich. Antike Artefakte sind ganz selbstverständlich ins Straßenbild integriert, als gehörten sie, wie der lautstark für seine Waren werbende Fischhändler, schon immer hierher. Und schließlich sind da noch die Baustellen, die seit gefühlten Ewigkeiten Straßen und Plätze blockieren. Zumindest dies hat Neapel