Herr Erlings Magd. Karl Friedrich Kurz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Karl Friedrich Kurz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788711518441
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raten darf, verkaufen Sie!“

      „Jetzt? Was fällt dir ein ...“

      „Sicher ist sicher“, meinte Autun. „Entschuldigen Sie ... “

      Herr Erling wandte sich an Magnus: „Sattle mir Jarl“, befahl er. Dann ritt er über sein weites Land; fort von Vastings Meldungen und Autuns Ängstlichkeit. Erst am Abend kehrte er heim und ging nicht mehr aufs Kontor. Die Zeit sollte wieder für ihn arbeiten.

      Er vertraute weiterhin seinem guten Stern und liess durch seinen Admiral noch mehr Aufkäufe machen, zu den höheren Preisen. Auf diese Weise brachte er abermals den grössten Teil des Herings in seine Hand, beherrschte den Markt und war der Heringskönig.

      Natürlich war das gegen alle Vernunft und gute Sitte. Doch die Seegeister hatten offenkundig ihr Vergnügen an Herrn Erlings wildem Handel; sie zogen plötzlich die Heringsschwärme von der Küste zurück. Überwältigt schauten die andern Fischhändler einander an. Sie meinten, der Mann von Kongshaugen müsse über einen sechsten Sinn verfügen, oder er sei ein Genie, oder er stehe mit dem schwarzen Mann selber im Bunde. Und nun halfen sie nach Kräften mit, Herrn Erlings Feuer zu schüren.

      War der Schiffer Vasting vordem ein wenig nervös, so wurde er jetzt rasend, denn er verstand doch so gut, dass jede Stunde ein Vermögen wert war. „Fünfzehn, achtzehn, neunzehn ...“ Nachfragen flatterten über Kongshaugen. Von Zeit zu Zeit zog Herr Erling sein Büchlein, rechnete und nickte. „Zwanzig, zweiundzwanzig ...“

      „Gott tröste mich — worauf warten Sie jetzt noch?“ fragte der alte Autun bebend.

      Aber Herr Erling bestieg aufs neue seinen Schimmel Jarl und ritt in der Gegend umher. Es machte ihm abermals grosses Vergnügen, seine Macht noch ein Weilchen festzuhalten. Weshalb zum Beispiel konnte er dieses Jahr den Preis nicht auf fünfundzwanzig treiben? Ein hohes Spiel? Herr Erling war der rechte Mann, es zu wagen. Und er ritt durch Felder und Wälder und wollte erst wieder am Abend auf Kongshaugen eintreffen.

      Am Abend, als er an dem Seeufer entlang ritt, traf er eine sehr aufgeregte Persönlichkeit; die winkte schon von weitem mit einem langen, schwarzen Arm und verkündete Unheil. Autun.

      Aber Herr Erling ritt gemächlich im Schritt heran. Er wusste ja, was er zu erwarten hatte. „Die Preise fallen!“ rief er selber dem Kontoristen zu.

      „Siebzehn“, keuchte Autun ausser Atem. „Wenn Sie eilen, können Sie noch vor Postschluss in die Stadt kommen. Es ist höchste Zeit.“

      Hastete Herr Erling und rettete er das, was noch zu retten war? Keine Rede davon; er stieg aus dem Sattel und schritt neben Autun her. „Immer noch bleibt es ein Riesengewinn“, drängte Autun, bis zum Heulen unglücklich.

      Umsonst.

      „Lass uns darüber schlafen, lieber Autun. Bis morgen werden sie wieder steigen, die Preise.“

      Frevelhaft forderte Herr Erling das Schicksal heraus. Darum wurde sein Stern vom Himmel gestossen.

      Unabsehbare Heringsschwärme strömten wieder der Küste Islands zu. Sie erschienen nur einen einzigen Tag zu früh; das stürzte Kongshaugen.

      Die Nachrichten, die jetzt vom Schiffer Vasting einliefen, waren nicht mehr schön. Die Preise sanken; sie fielen ins Bodenlose. Das wurde das jähe Ende.

      Der Weltmarkt brauchte Herrn Erlings Heringe nicht mehr. Die andern Fischhändler schauten einander wieder an; aber jetzt lachten sie. Nein, der Mann von Kongshaugen war keine Grösse mehr. Es gelang ihm, einmal die Marktlage zu verwirren; aber nichts von Finanzgenie. Nicht einmal ein Freund des Teufels war er — haha —, und jetzt lag er auf der Nase.

      Kongshaugen musste untergehn.

      Schnell brach das Unheil herein, weiss Gott — von einem Abend zum andern Morgen. Ein Blitz, ein Donnerschlag. Der alte Autun sank zerschmettert hinter seinem Tisch zusammen.

      Hingegen Herr Erling brach nicht zusammen. Dieser geborene Häuptling war vielleicht nicht so sehr bedeutend in seinem Glück und in den Tagen, da Kongshaugen mächtig gewesen. Doch als der Wind mit Wucht gegen ihn blies und das Verderben unaufhaltsam von allen Seiten über ihn hereinbrach, verliess er nicht seinen Platz am Steuer. Mit einer Art höhnischer Ruhe führte er das Schiff zurück, auch als kein Stern mehr am Himmel stand und kein freundliches Licht ihm durch die Finsternis voranschwebte. Und wie er dabei manövrierte und kaltblütig auch noch im Untergang jeden kleinen Vorteil wahrte, darüber wurde viel geredet im Städtchen. Es sei ein seltenes Meisterstück gewesen, sagten alle, die etwas von dieser Sache verstanden.

      Das sinkende Schiff vermochte keine Kunst mehr zu retten.

      Doch in gewissem Sinne ging Kongshaugen mit Glanz und Ehre unter, und die Leute bestaunten Herrn Erling als Held.

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