Skelett des Grauens. Martin Willi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martin Willi
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783907301210
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entging nicht, dass Marlene zusehends von Sekunde zu Sekunde nervöser wurde. Wie sich ihre von der körperlichen Arbeit gekräftigten Hände zitternd um das Glas mit dem Zitronenwasser klammerten. Wenn sie noch stärker drückt, so bricht das Glas entzwei und ihr Blut vermischt sich mit dem Zitronenwasser. «Warum meinen Sie, dass er wieder aufgetaucht sein könnte?»

      Mit belegter flatternder Stimme sprach Marlene Meyer weiter, ihr Blick war stur auf den Küchentisch gerichtet. «Sonst wären Sie doch nicht da. Ich meine, es muss doch einen Grund geben, warum Sie hier sind.»

      «Natürlich, es geschieht nichts ohne Grund. Sie kennen doch Monika Oeschger, nicht wahr, Frau Meyer? Monika wohnte ebenfalls bis vor etwa zehn Jahren hier im Dorf.»

      «Die Monika, ja aber natürlich, also jetzt verstehe ich gar nichts mehr.»

      Nun war es an der Zeit, dass Petra Neuhaus sich erklärte. Sie berichtete vom Skelett, das in Hirschthal aufgefunden wurde. Sprach davon, dass ihr Freund Ulrich von Monika erzählte, und diese wiederum sprach von einem Landwirt, der zu jener Zeit verschwunden war. «Wir gehen davon aus, dass es sich bei dem aufgefundenen Skelett tatsächlich um die Knochen von Ihrem Schwager handeln kann. Was uns fehlt ist eine sichere DNA-Analyse. Gibt es vielleicht hier auf dem Bauernhof noch irgendetwas von Ihrem Schwager?»

      Marlene stand auf, die Zeit verrann und eigentlich müsste sie in den Stall, um die Rinder zu füttern, die sich bereits laut muhend bemerkbar gemacht hatten. «Nach so langer Zeit, ich weiss nicht, kann man da denn noch was feststellen?»

      Auch Petra Neuhaus war nun aufgestanden und meinte nur: «Ja das geht mit Bestimmtheit, Sie können sich gar nicht vorstellen, was heute alles möglich ist. Oder hatte Ihr Schwager vielleicht mal einen Knochenbruch oder ein anderes Merkmal, woran man ihn identifizieren kann?»

      «Ja, Robert mein Mann, hat mir mal davon erzählt. Als Kind ist Christian beim Kirschenpflücken von der Leiter gefallen und hat sich das rechte Bein gebrochen. Es war offenbar ein ziemlich komplizierter Bruch, der nicht in Laufenburg, sondern im Kantonsspital in Aarau operiert und behandelt wurde.»

      Petra fiel ein Stein vom Herzen. Damit wird es möglich sein die Identifizierung vorzunehmen, sobald denn alle Skelettteile geborgen waren. Sie war sich sicher, dass es sich beim «Skelett des Grauens» um Christian Gautschi handelte.

      «Was mich noch interessiert, Frau Meyer, ist, weshalb sie nun den Hof hier bewirtschaften.»

      Marlene trat hinaus auf die Veranda, wohin Petra ihr folgte. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und es kam ihr ein kühler Herbstwind entgegen, der sie kurz erzittern liess.

      «Tja, das hat sich so ergeben», meinte Marlene. «Vor drei Jahren wurde Christian Gautschi für tot erklärt und ich war zusammen mit meiner Tochter seine einzige Verwandte, daher erbte ich den Hof. Zu jener Zeit war hier alles total verwahrlost, denn seit Christians Verschwinden stand alles leer und still. Genau zu dieser Zeit machte mein Arbeitgeber Konkurs und ich stand buchstäblich auf der Strasse. Ja, und da habe ich mich entschieden, hier alles wieder in Betrieb zu nehmen. Meine Tochter war vollkommen dagegen, sie wehrte sich mit Händen und Füssen. Ich weiss nicht weshalb, sie hatte früher ein gutes Verhältnis zu ihrem Onkel und sie war als kleines Mädchen auch oft hier, wenn ich am Arbeiten war.»

      Noch auf der Fahrt zurück nach Aarau bekam sie von Erwin eine WhatsApp-Nachricht mit dem Text «Alle Knochen geborgen, Skelett des Grauens komplett.» Super, dann werden wir wohl bald Klarheit haben. Und schon wählte sie die Nummer von Joseph Heidenreich, der sich aber erst nach geraumer Zeit am Telefon meldete. «Wenn man mit Toten zu tun hat, so hat man Zeit, unendlich viel Zeit», meinte er diesbezüglich einst zu Petra. Ach nimm doch schon ab, Heidenreich.

      Petra arbeitete schon viele Jahre mit dem Pathologen zusammen und sie schätzte ihn, besonders sein kompetentes Fachwissen. Er war etwas über 50 Jahre alt und Petra kam es oft so vor, als würde er schon ewig in der Pathologie arbeiten. Seine grauen Haare, sein blasses Gesicht, bewirkten bei Petra, dass sie glaubte, Heidenreich hätte sich bei den vielen Toten angesteckt, mit denen er zu tun hatte.

      «Heidenreich, guten Tag Frau Kommissarin, womit kann ich Ihnen dienen? Haben Sie vielleicht wieder einen schönen Toten für mich, oder noch besser, gleich mehrere? Das wäre entzückend, das würde mein Wochenende enorm bereichern.»

      Na endlich, du weisst doch ganz genau, womit du mir dienen kannst.«Guten Tag Herr Heidenreich, wie ich gehört habe, liegt nun das ganze Skelett des Grauens auf Ihrem Tisch. Können Sie mir sagen, ob der Mann zu Lebzeiten sein rechtes Bein gebrochen hatte?»

      «Nur mit der Ruhe liebe Frau Neuhaus, so schnell geht das nicht. Auch ich kann nicht zaubern, auch wenn ich das noch so gerne möchte. Ich muss erst mal alle Knochen richtig zusammen fügen. Ausserdem ist ja schon Freitag, ich kann Ihnen da vor Montagmorgen keine genauen Angaben machen.»

      «Okay, aber rufen Sie mich bitte umgehend an, sobald Sie meine Frage betreffend des gebrochenen Beines beantworten können.»

      «Natürlich Frau Neuhaus, das mache ich sofort oder noch schneller. Sie können sich auf mich verlassen, so wie immer.»

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