Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845353784
Скачать книгу
zurück. »Red jetzt!«

      »Unfug«, stimmte Iwa zu, plötzlich mit weitaus kräftigerer Stimme.

      Und verschwand.

      »Er ist teleportiert«, rief Ove Heller. »Verflucht! Der Kommandant soll sofort den Schutzschirm aktivieren. Rhodan hat einen Teleporter in seinem Team.«

      »Ich kümmere mich darum«, sagte Nigella Schöman, trat ein paar Schritte beiseite und tippte auf ihrem Armbandkommunikator.

      Ove Heller hielt Ghizlane einen Strahler vor die Brust. »Erzähl mehr über ihn!«

      »Ich wusste nicht, dass ...«

      »Lüg nicht!«

      »Ich habe diese Frau nur kurz gesehen. Sie heißt Iwa Mulholland. Manche sehen einen Mann in ihr, sie selbst hält sich keinem Geschlecht für zugehörig und ...«

      »Das ist mir egal! Wie weit ist seine Sprungreichweite? Hat Rhodan weitere Mutanten bei sich?«

      »Ich weiß darüber nichts. Er hat es für sich behalten.« Kluger Mann.

      »Schutzschirm ist aktiviert«, meldete Schöman. »Ich bin noch mit der Zentrale in Kontakt. Gorin, sorg dafür, dass der Transmitter auf keinen Fall mehr auf Empfang gehen kann!«

      Palotta machte sich an dem Gerät zu schaffen, während die drei mittransportierten TARAS die gewaltige Röhre packten und anhoben. Menschen wären dazu nicht in der Lage gewesen. Die Kampfroboter schleppten die Maschine an die Seite des Raumes und stellten sie dort ab.

      Gorin Palotta folgte und sah durch die Sichtscheibe in den Alkoven. »Adams ist rematerialisiert.«

      Zu früh!, dachte Ghizlane. Der Advisor musste noch einige Tage in Suspension verbringen, damit sich sein Zellaktivator wieder aufladen konnte. Aber sie begriff – die Technologie funktionierte abseits der energieversorgenden Anlagen in der Maurits-Vingaden-Klinik nicht.

      »Er schläft«, sagte Palotta. »Als die Energieversorgung abgeschnitten wurde, fiel er aus der Suspension, aber der Alkoven hat ihm ein Schlafmittel injiziert – die programmierte Notfallprozedur, sollte es eine ungeplante Unterbrechung geben. So könnte die Suspension am leichtesten wiederhergestellt werden, ohne Stress für seinen Körper und Energieverlust für den Zellaktivator. Ich wecke ihn gleich auf. Notfalls können wir Madouni nutzen, um ihm klarzumachen, wie ernst seine Lage ist. Sie ist entbehrlich, im Gegensatz zu ihm.«

      Schöman stand noch immer mit der Zentrale in Funkverbindung. »Wir entfernen uns mit Maximalbeschleunigung. Eintritt in den Linearraum in vier Minuten.«

      Alarm heulte auf.

      Schöman fluchte. »Eindringlinge direkt in der Zentrale. Es ist Rhodan!«

      2.

      Ein Traumspiel (10)

      Die Bilder haben sich geändert, nicht in ihrem Inhalt, aber in der Art, wie sie mich bedrängen.

      Im Nicht-Traum der Suspension – in dem ich keinen Körper habe, kein Gehirn, keine Augen – bestimmen die Erinnerungsbilder über mich. Ich kann sie nicht lenken, auch wenn ich es manchmal versuche. Sie kommen mit unerbittlicher Konsequenz, völlig unausweichlich.

      Nun fühlt es sich anders an.

      Eher wie echter Schlaf, in dem ich träume.

      Hat man mich aus der Suspension geholt? Ist es schon vorbei? Normalerweise durchlebe ich den Zyklus der Vergangenheit von der Ankunft in diesem Teil des Dyoversums bis zur Gegenwart einmal vollständig, ehe ich erwache, auch wenn ich mich danach nicht mehr an alles erinnere. Dann kommt es mir stets so vor, als hätte ich die verlorenen Tage in einem zeit- und raumlosen Nichts verbracht, wie in einem einzigen, verwehenden Augenblick, nicht mehr als ein Wimpernschlag.

      Nun fühlt es sich fast an, als könnte ich mich bewegen. Als würde ich nur dösen, dicht unter der Oberfläche.

      Höre ich da nicht Stimmen? Geräusche? Einen Alarm?

      Doch dann überflutet mich wieder tieferer Schlaf, ein Traum, eine Erinnerung. Ich kehre zurück zu jenem heiklen Moment, als der Konflikt mit den Topsidern zum ersten Mal beinahe in einem offenen Krieg eskaliert wäre. Damals, in Neu-Atlantis in der Zeit der Yura-Krise.

      Ich sehe die beiden Yura vor mir, höre, wie ich die Gesamtsituation erläutere, ihnen und dem Atlantis-Topsider Carmo-Wirktar, auf dem so viel Verantwortung ruhte.

      Ihr müsst verstehen, sagte ich in dem Raum auf dem Meeresgrund, ihr müsst verstehen, dass ...

      *

      »Ihr müsst verstehen, dass die Situation kompliziert ist und viel Fingerspitzengefühl erfordert.« Homer G. Adams sah erst die beiden Yura an, dann den Topsider.

      Rico hatte ihnen einen Raum in seiner Unterwasserkuppel zur Verfügung gestellt, die er als Keimzelle der künftigen Technikschmiede Neu-Atlantis ansah. Diese Entwicklung hielt Adams dank der Zielstrebigkeit, die der arkonidische Roboter an den Tag legte, für äußerst wahrscheinlich.

      An dem runden Tisch standen nur zwei Stühle – ein normaler für den Advisor, während der Topsider ein wuchtigeres Modell samt einer Aussparung für den Stützschwanz nutzte. Die beiden Yura kannten keine derartigen Sitzgelegenheiten. Die Kopffüßer senkten als bequeme Körperhaltung ihren Zentralleib auf drei ihrer eingerollten Tentakel und spreizten die anderen Extremitäten zur Seite, um sich abzustützen und das Gleichgewicht zu halten. Auf Adams wirkte diese Haltung eher anstrengend.

      Die Wände rundum leuchten in sanftem Hellblau und reichten etwas mehr als mannshoch. Die Decke lag um ein Vielfaches höher – die durchsichtige Glaskugel, die die Kuppel vor dem Meerwasser darüber schützte, das sich Hunderte von Metern über ihnen türmte. Ein Akustikvorhang trennte sie vom restlichen Innenraum der Gesamtkuppel, sodass sie weder gestört wurden, noch jemand ihr Gespräch belauschen konnte.

      »Ich fasse zusammen«, sagte Adams, »auch für dich, Carmo-Wirktar.«

      »Rico hat mich grob informiert, nachdem er mich aus meinen Studien gerissen hatte«, stellte der Topsider klar, »aber einverstanden. Ich höre.« Er lehrte als Gastdozent für Mathelogik und Linearraum-Philosophie an der Universität Terrania, lebte jedoch in Neu-Atlantis und arbeitete dort an seinen Schriften.

      »Im Zuge unserer bisher gewagtesten ENTDECKER-Mission hat ein kleiner Konvoi das System der roten Sonne Beteigeuze erreicht«, berichtete Adams. »Ein Außenteam ist auf das einheimische Volk der Yura gestoßen.«

      Er deutete auf die beiden Kopffüßer mit den zwei großen schwarzen Augen in der Mitte des Zentralleibes, unter denen ein schmaler Mund kaum wahrnehmbar blieb, solange sie ihn nicht öffneten.

      »Die Topsider erheben territorialen Anspruch auf das Beteigeuzesystem und damit auch auf den Planeten der Yura«, fuhr der Advisor fort. »Sie unterdrücken das Volk, das auf einem niedrigen Technologiestand steht und den Besatzern keinen Widerstand leisten kann. So weit würdet ihr zustimmen?«

      Einer der Kopffüßer drückte sich auf den eingerollten Extremitäten etwa einen halben Meter in die Höhe. »Das ist korrekt.«

      Die Sprache klang blubbernd, aber ein Translator übertrug sie rasch und fehlerfrei ins Interkosmo. Das Gerät hing an einem der feucht glänzenden Stoffstreifen, die die Yura um ihre Körper wickelten, wenn sie nicht in direktem Kontakt mit ihrem favorisierten Element standen, dem Wasser. »Die Topsider zwingen uns zu Sklavendiensten.«

      In den Worten lag deutliche Scheu oder Angst.

      Es kostete die beiden Fremdwesen Überwindung, darüber zu reden. Sie hielten größtmöglichen Abstand zu Carmo-Wirktar.

      Da sie keine Eigennamen trugen, fiel es Adams schwer, sie zu unterscheiden. Er fragte sich, wie sie es wohl im Alltag auf ihrem Heimatplaneten regelten und welche Methoden sie nutzten, sich individuell anzusprechen. Aber das waren, wenn überhaupt, Probleme der Zukunft. Und die konnten warten, bis sie an die Reihe kamen, wie Amalia zu sagen pflegte.

      »Unsere