Das große Wohnmobil-Handbuch. Michael Hennemann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Hennemann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783747103708
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Wohnmobil winterfest machen

       Das Wohnmobil aus dem Winterschlaf wecken

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       Glossar

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       Impressum

      GRUNDWISSEN

      Auf dem Besuch einer großen Campingmesse wie dem Caravan Salon in Düsseldorf im Herbst oder der CMT in Stuttgart im Frühjahr kann man schnell den Überblick verlieren. Wohnmobile gibt es von unzähligen Herstellern und in verschiedenen Bauformen. Dabei hat jeder Wohnmobiltyp seine Vor- und Nachteile und egal ob Sie den Kauf eines eigenen Fahrzeugs erwägen oder zunächst einmal ein Wohnmobil mieten möchten, um ohne große Investition herauszufinden, ob Ihnen diese Urlaubsform überhaupt zusagt – in jedem Fall gibt Ihnen dieses Kapitel das notwendige Know-how zur Auswahl von Basisfahrzeug, Aufbauform und der geeigneten Wohnraumaufteilung an die Hand.

      DAS BASISFAHRZEUG

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       Das Transporterfahrgestell eines Autoherstellers bildet die Grundlage des Wohnmobils.

      Praktisch alle Wohnmobile sind auf einem Nutzfahrzeug aufgebaut und angesichts der Vielfalt auf dem Markt zeigt sich die Auswahl an Basisfahrzeugen erstaunlich überschaubar.

      Die seit Jahrzehnten unangefochtene Nr. 1 bei den Basisfahrzeugen für Freizeitfahrzeuge ist der Fiat Ducato. Laut Eigenaussage von Fiat basieren drei von vier Wohnmobilen in Europa auf einem Ducato-Fahrgestell. Seinen Ursprung hat die Erfolgsgeschichte bereits in der ersten Ausgabe des Ducato zu Beginn der 1980er-Jahre. Er war der erste Transporter mit Frontantrieb, und da die gesamte Fahrzeugtechnik Platz im Fahrerhaus fand, hatten die Wohnmobilhersteller bei der Gestaltung des Wohnaufbaus im hinteren Teil des Fahrzeugs völlig freie Hand. Im Gegensatz zu anderen Automarken erkannte Fiat frühzeitig die Bedeutung des Reisemobilmarktes und arbeitet seit jeher eng mit der Wohnmobilbranche zusammen, um deren spezielle Ansprüche an ein optimales Fahrgestell berücksichtigen und umsetzen zu können. Die Vorherrschaft des Fiat Ducato bröckelt erst seit ein paar Jahren. So bauen die Hersteller vermehrt auf den baugleichen Citroën Jumper (der aus demselben Werk in Italien stammt und sich hauptsächlich im Motor unterscheidet).

      Bei den Wohnmobilen in der Oberklasse wird der Mercedes-Benz Sprinter immer beliebter. Die 2018 neu vorgestellte Generation gibt es wahlweise mit Front-, Heck- oder sogar zuschaltbarem Allradantrieb sowie in vier Längen und mit drei Dachhöhen. Das zulässige Gesamtgewicht liegt zwischen 3,0 und 5,5 Tonnen. Darüber hinaus liefert Daimler den Sprinter nun auch als Triebkopf aus, was den Reisemobil-Herstellern den Aufbau der Wohnkabine erheblich erleichtert.

      Weitere Nutzfahrzeuge wie VW Crafter, der baugleiche MAN TGE, Renault Master, Ford Transit oder Iveco Daily fristen dagegen ein Nischendasein als Plattform für Wohnmobile.

      Platzhirsch bei den kompakten Campingbussen ist der VW T6 bzw. T6.1, den es nicht nur als „original“ VW-California, sondern mit ähnlichen oder abweichenden Grundrissen von vielen anderen Ausbauern gibt. Auch in diesem Segment haben die Hersteller in den vergangenen Jahren eine Aufholjagd gestartet und der „Bulli“ hat Konkurrenz bekommen: Auf Basis von Ford (Nugget), Mercedes-Benz (Marco Polo, Pössl Campstar), Toyota und Opel (Crosscamp) und Citroën Spacetourer (Pössl Campster) gibt es viele Campingbusse, die teilweise erheblich weniger kosten als ein VW-California.

       Assistenzsysteme und Servicenetz

      In allen Fällen profitieren Wohnmobile von der technischen Entwicklung, die die Basisfahrzeuge in den letzten Jahren gemacht haben, und der Transportercharme im Cockpit ist Geschichte. Dabei ist nicht nur die Ausstattung im Fahrerhaus wohnlicher geworden, sondern auch der Fahrkomfort liegt dicht am Pkw.

      Das gilt insbesondere für wendige Kastenwagen und kompakte Reisemobile. Zudem wird die Sicherheitsausstattung immer besser und sinnvolle elektronische Fahrhilfen wie z. B. Totwinkelassistent, Notbremssystem oder Fernlicht- und Abblendlichtautomatik finden ihren Weg in die aktuellen Wohnmobile. Eine Schande, dass sich so mancher Hersteller zeitgemäße Sicherheitsfeatures extra bezahlen lässt und den Beifahrerairbag nicht serienmäßig, sondern nur als kostenpflichtige Option anbietet. Meist spielt der Hersteller des Basisfahrzeugs für den potenziellen Wohnmobilkäufer eine untergeordnete Rolle, und wenn Sie einen für Sie perfekt geeigneten Wohnaufbau gefunden haben, sollte der Kauf nicht an der „falschen“ Automarke scheitern.

       Neu zugelassene Wohnmobile 2019 nach ausgewählten Herstellern

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      Quelle: Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes

       Der Fiat Ducato bildet mit Abstand die beliebteste Wohnmobil-Plattform. Von insgesamt 53 922 neu zugelassenen Wohnmobilen im Jahre 2019 basieren 30.339 auf dem Fiat Ducato.

      Zuverlässig sollte das Basisfahrzeug aber schon sein, schließlich soll es Sie für viele tausend Kilometer sicher und möglichst ohne Probleme durch die Weltgeschichte fahren. Nicht zu vernachlässigen ist in diesem Zusammenhang ein möglichst dichtes Servicenetz auch im Ausland, damit man im Falle eines ohnehin schon ärgerlichen Defekts nicht allzu lange nach einer geeigneten Werkstatt suchen muss. Alle bekannten Basisfahrzeughersteller verfügen in Europa über ein gut ausgebautes Servicenetz. Fiat bietet beispielsweise über 6 500 Werkstätten, die Fahrzeuge auf der beliebten Ducato-Basis betreuen können, Citroën bietet 6 000 Werkstätten in Europa. 1 800 seiner Werkstätten sind laut Fiat besonders auf die Bedürfnisse und Abmessungen von Wohnmobilen eingestellt und sind sogenannte „Fiat Camper Assistance“-Werkstätten.

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      NOTRUFNUMMERN DER AUTOHERSTELLER

      Im Rahmen einer Mobilitätsgarantie für Neuwagen bieten viele Hersteller eine europaweite Pannenhilfe an. Die Hotlines sind in der Regel rund um die Uhr erreichbar.

       image Citroën

      Tel. 0800/545 60 60 (gebührenfrei innerhalb Deutschlands) +4989/60 03 01 05, aus dem Ausland

       image Fiat

      Tel. 0800/34 28 11 11, alternativ Tel. 0039/02 44 41 21 60

       image Ford Assistance

      Tel. +49221/99 99 29 99

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