Wie aus dem Ei gepellt .... Martina Meier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Meier
Издательство: Bookwire
Серия: Wie aus dem Ei gepellt ...
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960744115
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für diese Aufgabe gestern Abend bereits ausgewählt und diese von ihrem heutigen Dienst befreit habe, sodass alle ausgeschlafen und fit sein werden.“

      „Das klingt so fantastisch!“, freut sich der Hase. „Ihr seid echt die Besten. Wie kann ich mich je dafür revanchieren?“

      „Ach“, erwidert der Erpel schnell, „erst mal gucken, dass heute Abend alles klappt. Und wir wissen doch alle, dass sich immer eine Möglichkeit ergibt, seinen Freunden ein anderes Mal genauso beizustehen.“

      „Das stimmt!“, pflichtet die Ente ihrem Mann bei und ergänzt: „So, jetzt sollten sich aber alle noch mal ausruhen und dann treffen wir uns um Punkt null Uhr heute Nacht am Hasenbau.“

      Gesagt, getan.

      Alles funktionierte reibungslos, sodass die Menschenkinder am Ostersonntag fröhlich und ausgelassen Eier suchen und finden konnten.

      Pela Nehring, geboren 1984 in Köln. 2010 erwarb sie einen Magister in Philosophie, Germanistik und Theologie an der Universität zu Köln. Zudem absolvierte sie eine Ausbildung als „Systemischer Coach und Change Manager“. Die Beschäftigung mit sozialen Phänomenen und deren Auswirkungen ermöglicht es ihr, nah am Puls der Zeit zu sein.

      *

      Ostern, Ostern, so friedlich und schön

      Ostern, Ostern, grasgrün und königsblau,

      Schokolade und Ostereier sind doch niemals grau.

      In März und April freue ich mich,

      denn den Osterhasen erwarte ich.

      Ostern, Ostern, kirschrot und safrangelb,

      ich finde mein Osternest draußen beim weiten Feld.

      Die bunten Blumen rundherum

      machten über Nacht im Wachstum einen großen Sprung.

      Ostern, Ostern, mit Schleifen und Buntpapier,

      ich freue mich auf unsere Feier und noch viel mehr.

      Ich seh’ doch da sogar noch den Hasen

      und bekomme aufgeregtes Herzrasen.

      Osterhase weiß oder grau,

      ich sehe jetzt den Hasenbau.

      Die Zeit der Ostereier ist gekommen,

      nun ist die ganze Familie bei uns willkommen.

      Ostern, Ostern, mit Blütenstaub und Honigtau,

      für mich geht’s plötzlich ab in den unbekannten Hasenbau.

      Ich folge den langen Löffeln in ein magisches Zuhause,

      dort blühen die schönsten Tulpen, Hyazinthen

      und Kräuter für Waldmeisterbrause.

      Ostern, Ostern, mit Streifen und Punkten,

      hier ist alles getaucht in strahlende Farben und sprühende Funken.

      Ein cremiger Schokoladenfluss windet sich durch sein Reich,

      Die Auswahl an Keksen, Torten und Waffeln ist mehr als zahlreich.

      Ostern, Ostern, so friedlich und schön,

      zurück im Kreis der Familie

      können wir uns hoffentlich alle bald wiedersehen.

      Oskar Julius Hoffmann ist 8 Jahre alt und besucht die 3. Klasse der Grundschule Niederkaufungen. In seiner Freizeit spielt er Fußball und Gitarre, liest viel und schreibt gern Geschichten.

      *

      Das Ostern

      Es war einmal an einem Ostersonntag in einem Hühnerstall, da legte eine Henne ein Ei. Doch das Ei rollte aus dem Stall und blieb auf der Wiese liegen. Am Abend jedoch wurde das Ei von einem Hasenpärchen gefunden. Sie nahmen es mit in ihren Hasenbau zu ihren Kindern und passten darauf auf.

      Ein Jahr später am Ostermontag schlüpfte aus dem Ei ein Wesen: Es hatte den Körper eines Hasen, Flügel wie ein Vogel und weißes Fell mit bunten Tupfen.

      „Was ist das?“, fragte ein Hasenkind den Hasenvater, der das Ei geborgen hatte.

      „Nun ... ja, das ist, das ist ein …“, setzte der Vater zur Antwort an.

      „Es ist ein Ostern!“, beendete das Häschen Lissi.

      „Nun ... ja, ich denke, so können wir es nennen“, stimmte der Hasenvater zu.

      „Hallo, Ostern!“, begrüßten die Hasenkinder das Mischwesen im Chor.

      „Hallo“, piepste das Ostern schüchtern zurück.

      So wuchs das kleine Ostern bei der Hasenfamilie auf, lachte mit den Häschen, mümmelte mit ihnen Möhren und freundete sich immer mehr mit Lissi an. Doch die Hasenkinder aus anderen Familien hänselten es, sobald es den schützenden Bau verließ: „Pah, mit deinem bunten Fell bist du ja gar nicht getarnt!“, und: „Mit deinen Flügeln siehst du aus wie ein Suppenhuhn!“, riefen sie und so zog sich das kleine Ostern immer mehr zurück.

      Ein Jahr später, in der Nacht vor Ostermorgen, kam der Osterhase zu der Wiese, wo die Hasenfamilien wohnten, und rief: „Hasen, kommt her, ich brauche eure Hilfe!“

      Sofort scharrten sich alle Bewohner der Wiese um ihn, nur das kleine Ostern, das den Osterhasen sehr bewunderte, blieb schüchtern und ängstlich im Bau zurück.

      „Was ist los, Osterhase?“, wollte Lissi, die das Ostern nur ungern zurückgelassen hatte, wissen.

      „Meine Osterhühner haben ihre Eier nicht früh genug gelegt und ich kann erst jetzt mit Anmalen beginnen“, antwortete der Osterhase besorgt.

      „Wir helfen dir!“, riefen die Hasen im Chor.

      Also brachte der Osterhase alle Häschen und ihre Eltern in seine Osterwerkstatt und sie malten fleißig Eier an. Der Morgen graute bereits, als sie endlich alle Eier angemalt hatten.

      „Oh, nein!“, rief der Osterhase besorgt. „Nie und nimmer kann ich all die Eier verteilen, bevor es hell ist, und ihr könnt mir nicht helfen, weil die Eier von einem Ostertier wie mir versteckt werden müssen!“

      „Ich weiß Rat!“, rief Lissi aufgeregt. „Das Ostern kann dir helfen!“

      „Es ist bestimmt ein Ostertier und kann fliiiiiiegen!“, stimmte ihr Bruder Peter zu, der oft mit dem Ostern und ihr gespielt hatte.

      „Dann bringt mich zu ihm!“, forderte der Osterhase entschlossen.

      Und so brachten Lissi und Peter ihn zu ihrem Hasenbau. Vorsichtig kroch Lissi herein und rief das Ostern: „Ostern, komm, du hast Besuch!“

      „Was, Besuch für mich?“, fragte das Ostern ungläubig und hoppelte aus dem Bau.

      „Hallo, Ostern“, wurde es mit sanfter Stimme vom Osterhasen empfangen. „Du bist ein ganz besonderes Tier, nämlich ein Ostertier, und musst mir beim Eierverstecken helfen. Würdest du das tun?“

      „Wer? Ich?“, fragte das Ostern verdattert.

      „Ja, du“, bestätigte der Osterhase, worauf das Ostern ihm, begleitet von einem Freudenschrei, in die Pfoten sprang.

      Von diesem Tag an half das Ostern dem Osterhasen stets zur Osterzeit, die Eier zu verstecken, niemand hänselte es mehr und es wurde von vielen bewundert.

      Und wenn ihr eines Ostertages eine bunte Feder bei euren Ostereiern findet, so könnt ihr sicher sein, dass das Ostern da war.

      Das Gedicht zur Geschicht’

      Huch, was huscht da übers Gras,