Luramos - Der letzte Drache. Carina Zacharias. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carina Zacharias
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743767
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auf, dass sie den Wind überhaupt nicht gespürt hatte. Ehe sie genauer darüber nachdenken konnte, schüttelte Tajo den Kopf. „Hoffnungslos. Sie wollen es mir einfach nicht sagen.“ Er sah so enttäuscht und verwirrt aus, dass Ralea ihn am liebsten in den Arm genommen und getröstet hätte. „Sie sagen nur immer wieder ...“ Er stockte.

      „Was?“, fragte Ralea, obwohl sie eigentlich nicht sicher war, ob sie es wirklich wissen wollte. „Was sagen sie?“

      „Sie sagen, dass du es lernen musst. Sie zu verstehen, meine ich. Ich soll es dir beibringen.“ Er sah sie erwartungsvoll an.

      Ralea musste das erst mal verdauen. Was war so wichtig, dass die Bäume unbedingt wollten, dass sie lernte, mit ihnen zu reden? Und überhaupt: Warum wollten sie es ihr sagen, einem Menschenmädchen, und nicht Tajo, einem Baumling?

      „Meinst du wirklich, ich kann ihre Sprache lernen?“

      Tajo zuckte mit den Achseln. „Wir müssen es auf einen Versuch ankommen lassen. Es scheint ihnen sehr wichtig zu sein. Die Bäume stellen nur äußerst selten Forderungen und wenn, dann muss man sie unbedingt erfüllen. Das sind wir Baumlinge ihnen schuldig.“

      Einen Moment lang fragte Ralea sich, was sie denn den Bäumen schuldig war. Doch sie schob diesen Gedanken beiseite. Sie war mittlerweile viel zu neugierig darauf, was die Bäume ihr wohl sagen wollten. Und die Vorstellung, mit ihnen reden zu können, erfüllte sie mit freudiger Erwartung.

      „Ist es schwer?“, fragte sie aufgeregt. „Muss ich eine richtig neue Sprache lernen? Oder einen Zauberspruch murmeln?“

      „Immer der Reihe nach“, lachte Tajo. „Die Frage, ob es schwer ist oder nicht, kann ich dir ohnehin nicht beantworten. Für mich ist es so selbstverständlich wie das Atmen, wir Baumlinge verstehen die Bäume schon früher als unsere eigenen Eltern, wenn wir noch Babys sind. Das liegt daran, dass die Bäume keine Sprache im eigentlichen Sinn sprechen. Und damit ist deine zweite Frage ja auch schon beantwortet: Du wirst keine neue Sprache lernen müssen. Sie werden dich auf jeden Fall verstehen, auch wenn du noch so leise flüsterst. Und du wirst natürlich keinen Zauberspruch aufsagen müssen. Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass wir Baumlinge mit Magie nichts am Hut haben.“

      Ralea wurde immer aufgeregter. Ihre Angst hatte sich vollständig verflüchtigt. Gespannt fragte sie: „Und? Fangen wir schon heute Abend an?“

      Tajo lacht leise und machte sich daran, den fertig gegarten Vogel vom Spieß zu lösen. Er gab Ralea eine Hälfte, die nun auch wieder Appetit hatte. „Na ja, je früher, desto besser, oder nicht?“ Ralea biss herzhaft in das zarte Fleisch. Es schmeckte himmlisch. Kauend wartete sie darauf, dass Tajo weiter sprach.

      Auch er aß erst einen Bissen. Dann sagte er nachdenklich: „Ich werde versuchen, dir zu erklären, wie es geht. Das ist gar nicht so einfach. Also, erst einmal: Die Bäume sprechen eigentlich nicht. Sie flüstern.“

      „Die Bäume flüstern“, hauchte Ralea. „Das hört sich wunderschön an.“

      „Das ist es auch“, stimmte Tajo ihr zu. „Und du hast es schon oft gehört. Vielleicht sogar täglich.“

      Ralea sah ihn fragend an. „Wie meinst du das?“

      „Das meine ich.“ Tajo wies mit einer unbestimmten Geste über sich. Ralea schaute nach oben. Das Blätterdach über ihr war so dicht, dass es den Nachthimmel fast vollständig verdeckte. Nur ab und zu sah man ein paar Sterne aufblitzen. Doch was meinte Tajo? Sie hatte es schon oft gehört? Dann konnte sie es wohl nicht sehen. Natürlich nicht. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich völlig auf die Geräusche des Waldes. Die Vögel waren schon verstummt, doch sie vernahm kleinere Tiere, die im Unterholz raschelten, ab und zu einen Ast bewegten, der knackte, und sie hörte tatsächlich das leise Wispern der raschelnden Blätter über ihr ...

      „Die Blätter!“, rief Ralea. „Das Rauschen der Blätter! Ist das das Flüstern der Bäume?“

      Tajo nickte. „Sehr gut“, lobte er.

      Ralea lächelte zufrieden. „Ich muss also lernen, dieses Rauschen zu verstehen?“

      Wieder nickte Tajo. „Ganz genau.“

      Raleas Lächeln war wie weggewischt. Das schien ihr unmöglich. Wie sollte das gehen? Gab es da etwa einen Trick, den Klang jedes einzelnen Blattes zu unterscheiden? Und ergaben dann verschiedene Klänge, die man miteinander kombinierte, Wörter und Sätze? Das zu lernen würde Jahre dauern – wenn nicht ein ganzes Leben.

      „Das schaffe ich nie“, sagte sie mutlos.

      Tajo schluckte den letzten Bissen des Abendmahls hinunter und winkte unbesorgt ab. „Sei doch nicht direkt so unmotiviert – du hast doch noch nicht mal angefangen! Morgen erkläre ich dir, wie du es machen musst. Jetzt ruh dich erst mal aus.“ Er legte sich ganz nah an das Feuer und gähnte herzhaft. „Gute Nacht!“

      „Gute Nacht“, murmelte Ralea und legte sich ebenfalls zur Ruhe. Sie rollte sich zu einer kleinen Kugel zusammen und lauschte beim Einschlafen auf das Flüstern und Wispern der Blätter. Was die sich wohl gerade erzählten ...

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