Lieblingsplätze Frankfurt am Main. Bernd Köstering. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bernd Köstering
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783839263884
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weltweit. Von der UN wurde er als Vorzeigeprojekt nachhaltiger Stadtentwicklung ausgezeichnet. Mit diesem und dem im Buch beschriebenen Anlagenring, dem Mainufer und den Parks zeigen wir Ihnen Natur, die in Frankfurt nie weit ist und zu jeder Jahreszeit zu einem Spaziergang einlädt.

      Mit der Börse und seinen Banken zählt Frankfurt zu den führenden Finanzzentren. Das schon seit Jahrhunderten. Ein Geheimnis dazu erwartet Sie im Buch. Aber Frankfurt ist nicht nur eine Stadt zum Arbeiten. Mit der höchsten Museumsdichte und den höchsten Pro-Kopf-Kulturausgaben in Deutschland ist Frankfurt auch eine Stadt der Kultur und Feste. Besuchen Sie mit uns einige der Museen, die in der Gesamtheit die zweithöchsten Besucherzahlen der Republik aufweisen.

      So abwechslungsreich wie die Stadt zeigt sich auch die Herkunft und Sicht der Autoren. Der eine, in Frankfurt geboren und mit Familie im Trubel der Innenstadt zu Hause, könnte sich keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Der andere, vor den Toren der Stadt beheimatet, hat seine Begeisterung für Frankfurt während des Schreibens noch ausbauen können. Dies führt zu unterschiedlichen Erzählweisen, lebhaft und spannend. Das Buch richtet sich nicht nur an Einheimische, die sich in manchen Plätzen wiederfinden werden und dazu ihre eigene Geschichte erzählen können. Ebenso »Eingeplackte«, wie Zugezogene in Frankfurt liebevoll bezeichnet werden, sind angesprochen. Denn zum Heimischwerden gehört das Kennenlernen. Aber auch Besuchern möchten wir die Stadt so näherbringen, als würden sie von einem Freund oder guten Bekannten geführt werden. Es freut uns, wenn Sie eine Vielzahl neuer und unbekannter Eindrücke aus unserem liebenswerten Frankfurt für sich gewinnen.

      Beenden möchten wir die Einleitung mit Zeilen des Frankfurter Schriftstellers Friedrich Stoltze, denen Sie vielleicht nach dem Lesen des Buches zustimmen werden: »Un wann se bei uns sich amesiern, dann werrd se der Abschied doppelt rihrn un gewe merr recht un stimme mit ei: wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!«

      Bernd Köstering und Ralf Thee

1 Dem Wahren, Schönen, Guten

      Innenstadt: Alte Oper

      Es ist kaum möglich, von der Alten Oper zu schwärmen, ohne den vor ihr liegenden Opernplatz mit einzubeziehen. In den vollen Genuss dieses Ensembles kommen Sie an einem lauen Sommerabend, wenn die Außenfassade von Scheinwerfern in Szene gesetzt wird, die umliegenden Hochhäuser beleuchtet sind und der Lucae-Brunnen seine weiten Fontänen sprüht. Dann können Sie eintauchen in das urbane Leben Frankfurts.

      Das Gebäude wurde von Richard Lucae entworfen und 1880 am heutigen Standort eingeweiht. 1944 wurde es fast vollkommen zerstört und 1981 – neu aufgebaut – zum zweiten Mal der Öffentlichkeit übergeben. Heute ist die Alte Oper ein Konzert- und Veranstaltungshaus von großer Bandbreite, nur dem verpflichtet, was die Inschrift über dem Eingang besagt: dem Wahren, Schönen, Guten. Sie können klassische Konzerte ebenso genießen wie Jazz, Soul, Schlager, Comedy und Theaterstücke. Lediglich Rocker und Rapper sind nicht im Programm zu finden. Und: Die großen Opernaufführungen sind den Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz vorbehalten.

      Wenn Sie das Gebäude durch den Haupteingang betreten, werden Sie schnell feststellen, dass das Äußere mehr historisches Flair aufweist als das Innere. Dort gibt es kaum noch historisch restaurierte Gebäudeteile, außer dem Vestibül mit seiner beeindruckenden Kastendecke und dem Alten Foyer, in dem sich heute das Restaurant Opéra befindet. Im großen Saal wurde viel Wert auf die Akustik gelegt, sodass er in diesem Punkt deutlich besser abschneidet als seine große Schwester, die Festhalle. Nach einem Konzert bietet sich das Café Rosso oder eines der zahlreichen Restaurants in der »Fressgass« an. Auf keinen Fall fehlen sollte ein Rundgang über den Opernplatz mit einer Rast auf dem Rand des Lucae-Brunnens: Halten Sie inne und nehmen Sie die Stimmung dieses Ortes in sich auf.

      Restaurant Opéra: Hervorragender Sonntagsbrunch im historischen Ambiente des Alten Foyers oder auf dem Balkon mit Blick über den Opernplatz.

      1

      Alte Oper

      Opernplatz 1

      60313 Frankfurt am Main

      069 13400

       www.alteoper.de

      Restaurant Operá

      Opernplatz 1

      60313 Frankfurt am Main

      069 58804330

2 Pilgerstätte der Literatur

      Innenstadt: Goethe-Haus

      Fast glaubt man den Hauch von Weltliteratur zu spüren, der dieses Haus durchweht. Es hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1944 wurde Goethes Elternhaus weitgehend zerstört, nach dem Krieg war es das erste historische Gebäude in Frankfurt, das wiederaufgebaut wurde. Goethe wohnte hier mit Unterbrechungen von 1749 bis zu seiner Übersiedlung nach Weimar 1775. Im sogenannten Dichterzimmer brachte er während seiner frühen Schaffensphase wichtige Werke zu Papier: Den Götz, den Werther, den Clavigo und den Urfaust. Damit begründete Goethe seinen Weltruf als Schriftsteller. Der Götz hat ihn bekannt, der Werther sogar berühmt gemacht – so berühmt, dass Goethes Elternhaus nach seiner Rückkehr aus Wetzlar zu einer Art Pilgerstätte wurde.

      Das Goethe-Haus ist eines der meistbesuchten historischen Gebäude in Frankfurt. Doch Sie brauchen keine Bedenken zu haben, in dem weitläufigen Haus verteilen sich die Besucher ebenso gut wie in Goethes Wohnhaus in Weimar. Auch sonst findet man einige Parallelen zwischen beiden Bauten: Die große Eingangstreppe in Weimar, die Goethe nachträglich einbauen ließ, wird oft den Eindrücken seiner Italienreise zugeschrieben. Mag sein, doch wenn man vor der imposanten Treppe in seinem Elternhaus steht, sind auch Frankfurter Einflüsse nicht von der Hand zu weisen.

      Als Goethes Mutter das Haus verkaufte, erzielte sie für den üppigen Weinkeller mehr Einnahmen als für das Gebäude selbst. Der Keller kann heute nicht mehr besichtigt werden. Dafür aber die Küche mit der großen Schwengelpumpe, die den täglichen Gang zum Brunnen ersparte, sowie die hölzerne Wäschepresse, bei 144 Garnituren Bettwäsche sicher eine sinnvolle Anschaffung. Interessant auch das Puppentheater des kleinen Johann Wolfgang, ein Geschenk seiner Großmutter, mit dem sie ihm sehr früh einen kreativen Zugang zur Theaterbühne verschaffte.

      Beachten Sie die imposante astronomische Uhr in der zweiten Etage, die mit der Anzeige von Sonnenstand und Mondphase bereits den jungen Goethe faszinierte.

      2

      Frankfurter Goethe-Haus

      Freies Deutsches Hochstift

      Großer Hirschgraben 23–25

      60311 Frankfurt am Main

      069 138800

       www.goethehaus-frankfurt.de

3 Frankfurts »Gudd Stubb«

      Altstadt: Römer

      Der Römer ist das Herz der Stadt. Er ist eigentlich nur Rathaus und doch so vieles mehr. Im Jahre 1405 erwarb die Stadt das Haus Zum Römer und machte es zum Ursprung ihres heutigen Rathauses. Dabei trägt nur das mittlere der drei Häuser mit dem Treppengiebel den Namen.