So steht er nun fast vollständig, der größte seiner Art auf der Welt, gute vier Tonnen schwer, fast fünf Meter hoch - und lächelt.
Altbau: Wie die Kirche des Hl. Spyrídon vom Tabakhändler Paschális gestiftetet und deshalb auch Paschálion genannt, birgt der Altbau des Museums eine Vielzahl kleinerer, dabei dennoch sehr bedeutender Stücke.
Im Erdgeschoss werden im Nordraum prähistorische, geometrische und archaische Funde ausgestellt; im Südraum stammen sie vor allem aus dem Heraíon des 6. Jh. v. Chr., als Sámos seine Blütezeit erlebte. Zu sehen sind außerdem kunstvoll gestaltete Gegenstände aus ägyptischen, persischen und orientalischen Werkstätten, die die vielfältigen Handelsbeziehungen der Insel verdeutlichen. Bereits ab dem 7. Jh. v. Chr. beeinflusste dieser rege Austausch die samische Kunst.
Importierte Kunstobjekte sind zusätzlich im Obergeschoss ausgestellt, darunter zahlreiche sehr schöne Stücke aus Zypern und aus Ägypten: Skarabäen, Katzen, Ibisse, Horusfalken und der füllige Fruchtbarkeitsgott Bes. Der Schwerpunkt im Obergeschoss liegt jedoch auf zwei besonders ungewöhnlichen und bemerkenswerten Sammlungen: Die eine umfasst sehr seltene Votivgaben aus Holz und Elfenbein, die sich im immerfeuchten, luftundurchlässigen Boden des Heraíon gut erhalten haben und durch ein spezielles Präparationsverfahren nach ihrer Entdeckung geschützt werden konnten. Die andere Sammlung zeigt zahlreiche Greifenköpfe, die an Weihkesseln und Haustüren des 8-6. Jh. v. Chr. angebracht waren und zur Abwehr von Bösem dienen sollten.
Felsinseln im Meer: Ausblick vom Kirchlein Profitis Ilías
Áno Vathí
Südlich oberhalb der Hauptstadt, an einem Hang zwischen zwei Hügelkuppen gelegen, war Áno Vathí ab dem Ende des 17. Jh. Ausgangspunkt der Küstenbesiedelung. Auch heute noch erinnert hier vieles an alte Zeiten, zeigt sich die Atmosphäre entspannt und fast dörflich. Ein Bummel durch das romantische Ensemble aus traditionellen Häusern, bunten Blumenkanistern, sehenswerten Kirchen und hübsch gepflasterten Treppengassen lohnt sich trotz des anstrengenden Aufstiegs, der vom Zentrum aus eine gute Viertelstunde in Anspruch nimmt. Einen Hauptplatz gibt es in Áno Vathí nicht, stattdessen vereinzelte, oft hübsch weinüberrankte Kafenía und Bars. In den engen, steilen Gassen kann man sich leicht einmal verlaufen, doch gehört dies zu einem Ausflug hierher fast dazu. Auffällig ist die Bauweise der Häuser, deren oberes Stockwerk, von Holzbalken gestützt, balkonartig den Grundriss überragt - so schuf man Wohnraum und ließ gleichzeitig Platz in den Gassen. Obwohl das ganze Gebiet unter Denkmalschutz steht, verfällt leider ein Teil der oft noch bis ins 18. Jh. zurückgehenden Bauten, doch werden auch wieder einige der alten Häuser restauriert.
Wanderung 1: Zur Aussichtskapelle des Propheten Elias
Kurze Tour zum „Warmlaufen“ mit herrlichem Ausblick über die Hauptstadt
Richtung Kokkári
Museum of Sámos Wines: Auf dem Gelände der Winzergenossenschaft E.O.S.S., in Ufernähe ganz im Süden der Bucht und ca. 2,5 km vom Zentrum entfernt gelegen, wurde 2005 ein Weinmuseum eröffnet. Die Menge der Exponate ist überschaubar. Beeindruckend sind das alte Gebäude und die riesigen Fässer jedoch allemal. Abgerundet wird der Besuch durch eine Verkostung diverser Sorten von Sámos-Wein.
♦ Lage und Öffnungszeiten: Von der Uferstraße kommend dem Supermarkt-Schild auf das Gelände folgen, dann gleich rechts. Mai-Okt. Di-Fr 10.30-17, Sa 10-17 Uhr. Eintritt 2 €.
Baden
Wie erwähnt, sind die Möglichkeiten um den Stadtbereich leider sehr bescheiden. Das Wasser im Golf von Vathí steht zudem nicht gerade im Ruf besonderer Sauberkeit. Viele Einwohner und Besucher fahren deshalb zum Baden lieber nach Psilí Ámmos (→ „Umgebung“) oder auch an die Strände von Kokkári.
Gángou-Strand: Noch im nördlichen Stadtbereich, ca. 1,5 km vom Hafen. Kleine Bucht mit grobem Kies (Badeschuhe!), Sonnenschirmen und Taverne, von den Gästen der umliegenden Hotels dicht belagert.
Basis-Infos
Information GNTO-Tourist-Office, Odós Themistoklí Sofoúli 107, an der Uferstraße unweit vom Busbahnhof. Geöffnet ist ganzjährig, die Öffnungszeiten (zuletzt Mo-Fr 8-15 Uhr) wechseln jedoch gelegentlich. Tel. 22730 28582.
Nützliche Adressen Deutsches Honorarkonsulat, Themistokli-Sofouli & Grammou-Str. 2; Tel. 22730 23657, mobil Tel. 699 7709 302, [email protected]. Tägl. 10.30-12.30 Uhr.
Krankenhaus: Hospital Sámos, Synt. Kefapolou 17, im Bereich nördlich des Hafens, Tel. 22730 83100.
Post: An der Uferstraße Sofoúli, noch stadtauswärts der Infostelle. Mo-Fr 7.30-14.30 Uhr.
Verbindungen
Flug Zum Flugverkehr von/nach Sámos siehe im entsprechenden Einleitungskapitel. Reiseagenturen finden sich in breiter Auswahl entlang der Uferstraße Sofoúli.
Öffentliche Busverbindung zum Flughafen ab der Bushaltestelle Mo-Fr tägl. 9-mal, Sa 7-mal, So 3-mal. Das Taxi kostet ca. 25 €.
Schiff Sámos-Stadt ist der Hauptfährhafen der Insel. Der Fähranleger (2012 verlegt) befindet sich auf der dem Ortskern gegenüberliegenden Südseite des Golfs und mithin weit entfernt vom Zentrum; ein Taxi dorthin kostet ca. 5 €. Diesen sog. „Malagári-Port“ nutzt die große Mehrzahl der Fähren mit Ausnahme der Türkeiverbindungen, die auf das Zollgebäude am alten Fährhafen im Zentrumsbereich angewiesen sind. Leider kann man sich auf diese Einteilung jedoch nicht völlig verlassen (z. B. bei schlechtem Wetter), erkundigen Sie sich deshalb vorher genau, wo Ihre Fähre ablegt.
Reisebüros und Agenturen für Fährschiffe finden sich an der Uferstraße Sofoúli, zwischen Hafen und Platía Pythágoras. Für die Fähren nach Piräus existieren mehrere Reedereien, die jeweils nur von einer Agentur vertreten werden - Auskünfte über die Abfahrten der Konkurrenz sind dort kaum erhältlich. Es empfiehlt sich also, bei mehreren Agenturen nachzufragen. Hier nur zwei gewöhnlich sehr gut informierte Adressen:
By Ship Travel, nahe altem Fähranleger und Hotel Sámos, Tel. 22730 25065, www.byshiptravel.gr.
Samos Travel Services, gleich nebenan. Manolis kennt sich bestens aus, auch bei Türkei-Tickets. Sofoúli 7, Tel. 22733 00506, www.samostravelservices.gr.
Fähren nach Ikaría-Piräus: Zur Hochsaison tägl. ab Vathi, Pythagorio oder Karlovassi, ab Vathi 4-mal, in den Randzeiten 3-mal pro Woche; Fahrzeit nach Ikaría ab Sámos-Stadt ca. 2:30 Stunden; nach Piräus 10-12 Stunden. Ikaría p. P. (Deck) ca. 13 €; Piräus ca. 40 € (Deck) bzw. 80 € (Zweibett-Außen-Kabine).
Fähren nach Foúrni: Ein Teil (nicht alle!) der Ikaría-Piräus-Fähren legt auch in Foúrni an, Fahrpreis ca. 13 €. Zusätzliche Lokal-Verbindungen bestehen ab Karlovassi, s. dort.
Fähre nach Chíos-Lésbos-(Kavála): Abfahrt selbst im Sommer nur 2-mal pro Woche, Deckspassage nach Chíos 13 €, Lésbos 18 €.
Weitere Fährverbindungen bestehen nach Syros, Mykonos, Kavála und nach Pátmos nur ab Pythagório.
Türkeiausflüge: