Wanderung 3: Von Sámos-Stadt zum Psilí-Ámmos-Strand und zurück
Durch das Hügelland zum schönsten Strand des Ostens
Psilí Ámmos
Der „feine Sand“ (so die Übersetzung), zehn Kilometer südlich von Sámos-Stadt, wird manchmal als schönster Sandstrand der Insel bezeichnet. Im Westen allerdings gibt es vielleicht noch Besseres, unter anderem einen weniger besuchten Strand gleichen Namens.
Immerhin, der beste Sandstrand des Ostens ist Psilí Ámmos sicher. Und der meistfrequentierte auch: Die Zahl gebührenpflichtiger Parkplätze an der Zufahrtstraße lässt ahnen, was sich hier zur sommerlichen Hochsaison abspielt. Für den Ansturm gerüstet zeigen sich Bars, mehrere gute Tavernen wie „Psilí Ámmos“, „Braxo“ (beide mit traumhaftem Ausblick) und „Almyriki“. Und es gibt diverse Verleiher von Sonnenschirmen und liegen. Zur Nebensaison geht es ruhiger zu. Die Besucher erwartet ein ca. 300 m langer mit Bims durchsetzter Sand und ein wunderbares Panorama der zum Greifen nahen türkischen Küste. Das Wasser fällt sehr flach ab (natürlich gut für Kinder) und ist aufgrund der Strömungsverhältnisse manchmal recht kalt. Die Strömung lässt es auch ratsam erscheinen, beim Hinausschwimmen zu dem kleinen Inselchen Vorsicht walten zu lassen (besser noch, dies ganz zu unterlassen) und auch nicht auf der Luftmatratze einzuschlafen - mancher Träumer soll erst in der Türkei wieder aufgewacht sein ...
Verbindungen Busse ab Sámos-Stadt nur selten und unregelmäßig. Aktuelle Fahrpläne beachten. Zwischen Pythagório und Psilí Àmmos verkehren Ausflugsboote (Näheres vor Ort).
Übernachten Elena’s Apartments, direkt an der Westseite des Strands. Studios und Apartments mit Küche, Balkon und weitem Meerblick. Elena spricht Englisch. 2 Pers. im Studio ca. 35-50 €, Vierer-Apartment 50-70 €. Geöffnet April bis Okt. Tel. 22730 23645, www.elenaapartments.gr.
Apts. Psilí Ámmos, ein kleines Stück weiter, in Lage, Ausstattung und Preisen ähnlich wie Elena. Tel. 22730 25140.
Mykáli-Strand: Kilometerlang und in manchen Bereichen fast menschenleer erstreckt sich dieser herrliche Strand neben der Straße, die auf Psilí Ámmos zuführt. Verstreut liegen Tavernen und bewirtschaftete Strandabschnitte, an denen Sonnenschirme Schatten bieten. Der saubere Strand besteht aus Kieseln, im Wasser jedoch meist aus Sand; sehr reizvoll ist der Blick hinüber in die Türkei. Das spärlich bewachsene und lange völlig unbesiedelte Hinterland verunstalten einige rücksichtslos in die Landschaft geklotzte große Hotelanlagen, deren Gäste ihren Urlaub im Nirgendwo verbringen müssen. Beim Knick der Straße landeinwärts liegt linker Hand das Becken einer im Sommer ausgetrockneten großen Saline (Alíki), die nach den winterlichen Regenfällen häufig von Wildgänsen, Reihern, Störchen und sogar von Flamingos besucht wird.
Essen & Trinken Taverne Endless, von Psili Ammos kommend nach Saint Nicholas Hotel die erste Straße links ab. Sehr gutes Essen in traumhafter Atmosphäre. Alles sehr frisch. Den Fisch darf man sich in der Küche selbst auswählen. Besitzer freundlich und entspannt, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Taverne Kalypso, etwa in der Mitte des Strandes. Traditionelle samiotische Küche, von Lesern besonders gelobt wird die vielfältige Speisekarte und die Auswahl an vegetarischen Speisen. Freundlicher Service. Günstig.
Taverne Endless mit Blick auf die Bucht von Mykáli
Der Südosten um Pythagório
Nicht umsonst ist der Südosten die beliebteste Urlaubsregion der Insel, wartet er doch mit einer ungewöhnlichen Vielfalt an Ausflugszielen auf. Hübscher Anziehungspunkt und ein gutes Standquartier ist das malerische, viel besuchte Ferienstädtchen Pythagório, an dessen Hafenpromenade sich ein Restaurant ans andere reiht. In der Region lag einst die antike Stadt Sámos, entsprechend zahlreich und bedeutend sind die Sehenswürdigkeiten.
Die zwei Figuren stehen im Heraíon, einem antiken Heiligtum nahe Pythagório, in dem das Deutsche Archäologische Institut, Abt. Athen, von 1925 bis heute Grabungen durchführt.
Als Heimat des Tyrannen Polykrates sowie des Mathematikers und Philosophen Pythágoras blickt die Stadt auf eine Geschichte von Jahrtausenden zurück. Heute ist Pythagório das touristische Zentrum der Insel, das sich ganz und gar dem Fremdenverkehr verschrieben hat. Das ist wohl nicht jedermanns Geschmack, doch ist das Städtchen hübsch anzusehen und drängt sich mit seinen vielen Unterkünften als Standquartier geradezu auf. Deutlich kleineren Maßstabs ist die Strandsiedlung Iraíon am südwestlichen Bucht-ende, zwar weniger attraktiv als Pythagório, doch ebenfalls ein guter Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung, die in Sachen Sehenswertes viel zu bieten hat.
Zu bestaunen gibt es vor allem viele Spuren der Antike, denn im Südosten lagen die ältesten Siedlungen der Insel. Das Angebot reicht von Urweltfunden im Dorfmuseum von Mytiliní über das berühmte Heiligtum Heraíon und den nicht weniger berühmten Tunnel des Eupalinos bis zum Höhlenkloster Moní Spilianís, dem ungewöhnlichsten der zahlreichen Klöster in der Region. Hinzu kommen kleine Dörfchen, an deren schattigen Plätzen es sich hübsch rasten lässt.
Auch die Landschaft zeigt sich vielfältig: Um Pythagório erstreckt sich die weite Ebene des Kámpos, begrenzt vom langen Tigániou-Strand. Im Westen trifft man auf ausgedehnte Obstgärten, die allmählich in Ölbaumhügel und mit Kiefern bewaldete Bergregionen übergehen. Zwar sind die landschaftlichen Reize durch die (hoffentlich bald verwachsenen) Spuren früherer Waldbrände mitunter getrübt, doch bleibt das Gebiet um Pagóndas und Pírgos ein Eldorado besonders für Motorradfahrer und Mountainbiker.
Was anschauen?
Archäologisches Museum: Das 2010 eröffnete Museum in Pythagório zeigt etwa 3000 Funde aus der Inselgeschichte. Besonders sehenswert sind die antiken Skulpturen und der Münzschatz. Tipp: Mit einem Kombiticket kann man dieses Museum, das Archäologische Museum in Vathi, das Heraion und den Eupalinus-Tunnel besuchen.
Moní Spilianís: Der Besuch der ungewöhnlichen Klosterkapelle, die in einer antiken Grotte errichtet wurde, ist ein „Muss“. Von Pythagório aus erreicht man es zu Fuß in etwa 25 Minuten.
Eupalinos-Tunnel: Der gut einen Kilometer lange Wassertunnel der Antike ist erst seit Kurzem in seiner ganzen Länge zu besichtigen. Doch sollten Menschen, die zur Klaustrophobie neigen, auf den Besuch dieses „Weltwunders“ lieber verzichten. Von Pythagório aus ebenfalls zu Fuß in etwa 25 Minuten oder mit dem Auto zu erreichen.
Was unternehmen?
Ausflug zum Heraíon: Die großflächige antike Ruinenstätte, in der bis heute gegraben wird, ist 6 km von Pythagório entfernt. Der Ort war eine Kultstätte zu Ehren der Göttin Hera. Der heutige Eingang führt über die Reste der Heiligen Straße, die in der Antike