SOM: Meine Inspiration finde ich unterwegs in der Natur. In der Bewegung steckt die Lösung. Sobald ich dann im sogenannten Alpha-Zustand bin, kommen mir Ideen. Die diktiere ich direkt in eine App in mein Handy, sonst vergisst man das wieder.
Kommt es auch gemeinschaftlich in der Bewegung zu Ideen?
SOM: Das ist fast zwangsläufig. Zum Beispiel könnte ich dir von allen Teilnehmenden der letzten Ostsee-Tour das Innerste spiegeln. In der Bewegung fängst du an, dir Dinge zu erzählen, die du nie zur Sprache bringen würdest. Man ist in der Anstrengung verbunden und auch im Glücksgefühl, das dabei erreicht wird. Dieser Zustand schafft eine andere und schnellere Verbindung, als wenn du in einem Gruppenkreis zusammensitzt.
Was sind deine Zukunftsbilder für die Gemeinschaft?
SOM: Was ich jetzt neu als Projekt habe, ist dream-teams.org. Es geht um die Bildung von Dream Teams und wie man hierfür die richtigen Impulse setzen kann. Geld ist ein ganz schwieriges Thema und ein starker Faktor zugleich. Sobald Erfolgsdruck da ist, dass Geld verdient werden muss, funktioniert die Potenzialentfaltung nicht mehr. Da passiert viel im Unterbewusstsein, wir können uns nicht wehren. Unterbewusst werden die Gedanken so gelenkt, dass der Geldfluss erhalten bleibt. Je komplexer Strukturen sind, desto komplizierter wird es, etwas umzusetzen. In solchen Gemeinschaften ist der Druck enorm und der Handlungsspielraum gering. Es gibt aber einen Toleranzbereich mit einem sogenannten Optimum. Innerhalb dieses Rahmens kann man an die Grenzen gehen, um Leuchttürme zu schaffen. Danach findet man schnell Mitstreiter, die das unterstützen.
Leider ist der Ruf, nach der Corona-Krise alles wieder so zu machen wie vorher, lauter als ich erwartet hatte. Meine Hoffnung war, dass viele sagen: „Es gibt ja andere Möglichkeiten als das, wovon wir glauben, dass es immer so sein muss.“ Es gibt glücklicherweise Beispiele für die Besonderen in der Gesellschaft, die Veränderung vorantreiben. Unser Dream-Teams-Zentrum soll ein Aufmerksamkeitspool werden für Leuchttürme, die bereits eine andere Kultur im existierenden gesellschaftlichen Rahmen leben. Das sind High Performer, die keinen Stress bei ihrer Tätigkeit empfinden.
Für das RAAM wurde euch von Gerald Hüther empfohlen, kein konkretes Ziel zu setzen, sondern ein Anliegen zu formulieren, weil Gelingen besser ist als Erfolg, welcher nur ein Nebenprodukt sei.
SOM: Wenn wir diesen Prozess nicht durchgemacht hätten, hätten wir das nie verstanden. Du musst selbst durch eine Art magisches Tor gehen. Als wir beim RAAM Richtung Ziel kamen und der Sieg klar war, hatten wir keine Lust mehr. Wir wollten nicht, dass es aufhört. Wir haben 90 km vor dem Ziel angefangen rumzubummeln, weil wir wussten, gleich ist es vorbei. Was kommt danach? − Ein großes Loch, weil wir nur ein festes Ziel hatten. Ein Anliegen hatten wir leider nicht, das war uns in der Vorbereitung nicht so wichtig. Wir hingen noch in den Verhaltensmustern von Zielen, Noten, Zertifikaten, Abschlüssen und worauf wir sonst so konditioniert wurden. In der Aufarbeitung hat es sehr geholfen, das zu verstehen.
Vielen Dank, Sven Ole!
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