Beim Lockern des Bodens müssen Sie vorsichtig sein: Zarte Austriebe etwa von Frühlingszwiebelblumen oder Stauden können leicht übersehen und beschädigt werden. Auch die Regenwürmer sind für Rücksicht dankbar: Falsch ist die Vorstellung, durchtrennte Hälften würden sich beide zu lebensfähigen Exemplaren entwickeln. Meist lebt nur das Vorderende weiter.
TIPP!
Gründüngung belebt den Boden
Hat die Bodenprobe ergeben, dass Ihr Boden mehr organisches Material benötigt? Dann »produzieren« Sie es doch einfach per Gründüngung direkt vor Ort, wo Sie Humus benötigen.
Gründüngungspflanzen liefern wichtige Nährstoffe. Bitterlupinen etwa binden Stickstoff an ihre Wurzeln, der nach dem Absterben der Pflanzen den Boden anreichert.
Auflockerung bis in die Tiefe: Tiefere Schichten des Bodens werden durch lange Wurzeln gelockert. Sterben diese Wurzeln ab, bleiben die geschaffenen Hohlräume weitgehend erhalten und fördern den wichtigen Gasaustausch zwischen Boden und Atmosphäre.
> , Gründüngung starten
Je nach Alter eines Gehölzes hat der Schnitt unterschiedliche Ziele: Er fördert das Anwachsen, gestaltet den Aufbau, erhält die Form und verjüngt die Pflanze.
Wann erfolgt der Schnitt?
Einen gemeinsamen Schnittzeitpunkt für alle Gehölze gibt es nicht. Er richtet sich nach Blütezeitpunkt, Zweck des Schnitts und anderen Aspekten. Mit dem Pflanzschnitt ( Abb. 1 >) soll ganz am Anfang das Gleichgewicht zwischen dem durchs Ausgraben verringerten Wurzelkörper und der Krone eines wurzelnackten Jungbaums verbessert werden. Dann erfolgt bei noch jungen Gehölzen ein Erziehungsschnitt ( Abb. 2 >), der ein Astgerüst aufbauen soll.
→ Frühjahr: Jetzt steigt der Saftdruck in Obst- und Ziergehölzen, d. h., Wasser und Nährstoffe werden in die Triebe transportiert. Das Risiko längerer Frostperioden ist relativ gering, und damit sinkt auch die Gefahr des Erfrierens und Eintrocknens nach einem Schnitt zum jetzigen Zeitpunkt. Im Erstfrühling brauchen zu dichte Sommerblüher wie Hibiskus, deren Blüten an neuen diesjährigen Trieben erscheinen, einen kräftigen Erhaltungsschnitt ( Abb. 3 >).
→ Frühjahrsblüher bilden ihre Blüten meist an Trieben aus, die bereits im Vorjahr gewachsen sind. Die meisten Obstgehölze, Flieder, Forsythie und Co. wachsen so. Schneiden Sie sie im Frühling erst nach der Blüte, sonst entfernen Sie die Knospen!
> , Sommerblühende Sträucher schneiden
> , Frühjahrsblühende Sträucher schneiden
→ Sommer: Im Sommer schneiden Sie Gehölze, die empfindlich auf den Frühjahrsschnitt reagieren, wie Pfirsich, Ahorn und Blutpflaume ( Abb. 3 >), gleichzeitig können Sie das Wachstum beruhigen. Formale Hecken schneiden Sie ebenfalls im Sommer, dann genügt ein Schnitt pro Jahr.
> und >, Hecken schneiden
→ Herbst und Winter: Jetzt befinden sich die meisten Pflanzen in einer Ruhephase und können nicht mit Wundverschluss auf die Schnittmaßnahmen reagieren. Also lassen Sie die Schere lieber stecken!
Zeit für eine Verjüngungskur?
Jetzt können Sie Pflanzen zurückschneiden, die Sie in den letzten Jahren vernachlässigt haben ( Abb. 4 >). Mit der Zeit entwickeln diese immer kleinere Blätter, weil den Neutrieben Licht fehlt. Zur Revitalisierung müssen Sie vergreiste Triebe bodennah entfernen und Jungtriebe als Ersatz auswählen.
> und >, Gehölze verjüngen/auslichten
Ein Herz für Vögel
Vögel brüten von März bis Ende Juni. Dann sollten Sie auch keine Gehölze schneiden. Wenn es doch nötig ist, so sollten Sie den Nistbereich möglichst verschonen. Beachten Sie auch das Naturschutzgesetz. Es untersagt den Schnitt innerhalb bestimmter Fristen.
Immer der richtige Schnitt
1 Pflanzschnitt
Bei wurzelnackten Pflanzen kürzt man oberirdische Triebe stark ein, um sie an das verringerte Wurzelvolumen anzupassen.
2 Erziehungsschnitt
Erst einmal sollten Sie ein Astgerüst aufbauen, damit sich die Haupttriebe optimal entwickeln.
3 Erhaltungsschnitt
Vergreiste Triebe entnimmt man zugunsten von Jungtrieben, ebenso nach innen wachsende Äste.
4 Verjüngungsschnitt
Haben Sie den Erhaltungsschnitt versäumt, dann erfolgt ein artspezifischer stärkerer Schnitt.
»Nackten« Boden gibt es in der Natur nur selten. Bringen Sie deshalb jetzt eine Mulchschicht aus, unter der sich die Bodenlebewesen wohlfühlen, mit der Sie Unkrautwuchs unterdrücken und Ihren Gießaufwand verringern können.
Viele Fliegen mit einer Klappe
Eine Mulchschicht hat viele Vorteile:
→ Sie schützt den Boden vor abrupten Temperaturschwankungen, extreme Hitze wie auch extreme Kälte werden gemildert. Die Lebewesen im Boden haben eine größere Chance, vital zu bleiben.
→ Schwere Böden können durch heftige Niederschläge leicht verschlämmen ( Glossar, >). Dies kann Mulch verhindern.
→ Die Bodenfeuchtigkeit bleibt erhalten, weil Mulch die Verdunstung einschränkt.
→ Besteht Ihre Mulchschicht aus organischem Material, so finden Bodentiere viel Nahrung, die nach der Verrottung wieder den Pflanzen zur Verfügung steht.
→ Mulch erschwert es zudem keimenden Pflanzen, ans Licht zu kommen. Gerade im Frühjahr schiebt die Mulchschicht als mechanische Barriere und Lichtschlucker dem Keimen von Unkräutern einen Riegel vor.
Das richtige Material
Als Mulchmaterial eignen sich bestens organische Substanzen, die mit der Zeit verrotten und den Boden mit Humus anreichern.
→ Gehölzschnitt vergeht vergleichsweise langsam. Verhäckselt kommt er unter Sträuchern und Bäumen zum Einsatz, um den Unkrautwuchs zu verhindern.
→ Rasenschnitt und Laub werden unter Sträuchern, Bäumen oder am Fuß von Waldstauden ausgebracht. Der bei der Zersetzung entstehende Humus ist als Stickstofflieferant sehr wertvoll.
> , Winterschutz für Gehölze
→ Rindenmulch eignet sich ideal für Wege. Vor