Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mara Laue
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783745202748
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dem Aufzug sah er sich gar nicht erst um.

      Der würde ihn nur Zeit kosten, um ihn zu aktivieren und war eine ideale Falle, um eingesperrt zu sein. Wenn er denn überhaupt funktionierte.

      Isaak stieg die Treppe hinab und leuchtete immer wieder weiter unten ins Treppenhaus.

      Er kniff die Augen zusammen. War da eine Bewegung gewesen?

      Isaak schüttelte den Kopf. Er wurde langsam immer paranoider, je länger er hier unten war.

      Vermutlich wieder nur irgendein Lebewesen, das dem Herzinfarkt nahe war, da es etwas so Helles wie seine Taschenlampe hier nie gesehen hatte. Während der langen Wanderung, die er inzwischen hier hinter sich hatte, hatte er sich ein ums andere Mal gefragt, ob nicht eine halbintelligente Tierart ihn vielleicht verewigen würde, wenn sie ihn hier unten sah. Der Dämon mit dem hellen Licht in der Hand oder etwas in der Art. Generationen dieser primitiven Spezies würden ihn dann anbeten. Er verscheuchte die erheiternde Vorstellung und begab sich auf den schier endlosen Abstieg.

      Treppenstufe um Treppenstufe ging er weiter hinab in die Tiefe.

      Bald hatte er neun Stockwerke. Dann waren es sechzehn.

      Schließlich verließ er nach einem weiteren Blick auf seinen Handcomputer das Treppenhaus.

      Er war auf einem Gang, der diverse Abzweigungen hatte, vermutlich ein Wohnstockwerk.

      Isaak ging weiter. Seine Schritte wurden durch einen leichten Moosbewuchs am Boden gedämpft.

      Hin und wieder wucherte eine Pflanze eine Wand entlang. Manche hatten seltsame, bernsteinfarbene Blüten, die von innen schwach zu glühen schienen.

      Ein paar Gräser erregten Isaaks Aufmerksamkeit. Sie bewegten sich. Isaak legte die Linke auf eine Pistole, zögerte aber.

      War da ein Tier? Das grasartige Gewächs war hüfthoch.

      Doch dann entspannte er sich.

      Das Gras bewegte sich tatsächlich. Es hielt ein kleines, vierbeiniges Wesen fest!

      Das Tier knurrte und fauchte, doch dann wickelte sich ein Grashalm um seinen Hals und das Knurren erstarb.

      Isaak hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. Er war wirklich an einem seltsamen Ort. Er schob die Gedanken beiseite und ging weiter den Gang entlang.

      Er mochte die unteren Ebenen immer weniger.

      *

      „HILFE“, HALLTE ES langgezogen durch den Korridor, den Isaak inzwischen betreten hatte.

      Hier wucherte eine phosphoreszierende Pilzart an den Wänden und erhellte die Gänge schwach. Hin und wieder gab es tatsächlich noch aktive Lampen. Den Rest des Lichts spendete die Pilzart, die schwach aus ihrem Inneren heraus glomm. Isaak war bereits aufgefallen, dass das Glimmen rhythmisch war, wie ein Herzschlag.

      Er konzentriere sich.

      Da war der Ruf erneut. Lauter. Verzweifelter.

      Isaak beeilte sich. Er schien aus einer Abzweigung vor ihm zu kommen.

      Er eilte um die Ecke. Ein weiterer Korridor lag vor ihm.

      Erneut ertönte der Hilferuf.

      War das ein Kind? Es klang wie ein junger Mensch. Sein Puls beschleunigte sich. Sollte er zur Hilfe eilen? Wenige Sekunden rang er mit sich, bis der Instinkt gewann.

      Die Neugier.

      Isaak rannte nun.

      Gerade als er erneut überlegte, ob er nicht lieber weiterziehen sollte, bog er um eine weitere Ecke und bekam etwas hart gegen den Kopf.

      Er krachte nach hinten und griff nach seinen Pistolen. Er bekämpfte den Schwindel, der aufkam und zog sie.

      Dann spürte er einen Einstich am Bein.

      Eine Spritze? Ein Giftstachel? Er wusste es nicht. Alles verschwamm.

      Es wurde dunkel.

      Isaak versank in einen traumlosen Schlaf.

      ––––––––

      „WACH AUF“, KNURRTE jemand. Isaak spürte einen harten Stoß in die Seite.

      Er versuchte den Arm zu heben, die Augen zu öffnen.

      Alles fühlte sich falsch an. Taub. Die Welt um ihn fühlte sich an wie durch einen Schutzanzug.

      Er murmelte etwas.

      „Kämpf dagegen an, Arschloch. Wenn du leben willst, benimm dich endlich wie ein Mann.“

      Erneut diese Stimme.

      Ein weiterer Stoß in seine Seite.

      Dann eine Ohrfeige.

      Langsam kam das Gefühl wieder. Die Schläge schienen an den Stellen die Durchblutung zu fördern. Das Gift wurde schneller abtransportiert. War das die Absicht der Stimme? Eine weitere Ohrfeige. Diesmal auf die andere Wange.

      Isaak kamen Zweifel.

      Vielleicht reagierte sich da auch nur jemand an ihm ab.

      Während die Wut in ihm hochkochte, gewann er immer mehr die Kontrolle über seinen Körper zurück.

      Er öffnete die Augen und schaffte es gerade noch, mit der Hand einen weiteren Schlag in sein Gesicht abzufangen.

      „Na endlich, Schwächling. Ich habe halb so lange gebraucht.“

      Er sah sich den Schläger genauer an.

      Dann stutzte er.

      Es war eine Frau. Menschlich. Zumindest glaubte er das.

      Ganz sicher war er sich nicht.

      Sie hatte eine drahtige, muskulöse Figur. Trotzdem die unverkennbaren Proportionen einer Frau. Allerdings hatte sie ihren Kopf glatt rasiert. Völlig glatt. Nicht einmal noch Augenbrauen waren an ihr. Sie war über und über tätowiert. Es schien, dass manche Tätowierungen schon viele Jahre alt waren, da sie durch Narben entstellt waren. Andere wiederum banden Narben kunstvoll mit in Muster ein und verbargen sie so.

      Sie trug nur ein ärmelloses Hemd und eine abgewetzte dunkelblaue Hose.

      Dazu Stiefel, Isaak vermutete mit Stahlkappen. An der Art, wie sie sich bewegte, glaubte er das zu erkennen.

      „Na, lange keine Frau hier unten gesehen? Hoffe nicht so lang, dass ich anziehend wirke“, lachte die Frau rau und blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Sie wirkte mürrisch.

      „So lange noch nicht, nein“, stimmte er zu und setzte sich auf. Er merkte, dass er immer noch seine Kleidung trug, auch seinen Mantel. Doch seine Waffen waren weg.

      Wieder einmal.

      Er hasste das.

      Sie waren beide in einem kleinen Raum, vielleicht einmal eine Abstellkammer.

      „Haben uns weggesperrt. Etwas mürbe machen. Hatten keinen Platz mehr, sonst hätten sie sicher nicht zwei zusammengesperrt. Oder sie sind dumm“, sagte die Frau und spuckte das Wort „dumm“ regelrecht aus.

      „Wer?“, brachte Isaak hervor und lehnte sich an die Wand. Ihm war immer noch schummerig.

      „Sklavenjäger“, erklärte die Frau, als wäre das völlig ersichtlich. „Haben sie dich auch mit einem Hilferuf geködert?“

      „Sklavenjäger?“

      „Natürlich. Gute, gesunde Menschensklaven bringen einiges. Jemand wie du hat sicher ‘ne Lebenserwartung als Sklave von fünf, vielleicht zehn Jahren. Damit bist du fast schon ein gutes Jahresgehalt