Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mara Laue
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783745202748
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      Zaren wirbelte herum.

      „Was?“, rief er. „Verbinden Sie mich mit Kapitän Tarest.“ Er griff nach einem kleinen Headset, das ihm einer der anderen Soldaten im Transporter reichte.

      „Kapitän Tarest?“, fragte er. „Ich will, dass der Frachter gefangen genommen wird, unter allen Umständen. Setzen Sie den ganzen Verband auf ihn an. Er darf uns nicht entkommen. Keine unautorisierten Starts.“

      „Ja, Sir. Wir haben ihn auf dem Schirm. Ein Frachter, der durchaus auf die Beschreibung eines Xem.T-Frachters passt. Das könnte er sein. Die Jäger beginnen bereits damit, ihn zu beschießen. Wir haben ihn schon fast“, antwortete Tarest.

      „Das will ich für Sie auch hoffen“, antwortete Zaren und beendete die Verbindung.

      „Bringen Sie mich zurück auf die VERTEIDIGER“, befahl Zaren.

      ––––––––

      AN BORD DER VERTEIDIGER landete ein demolierter Xem.T-Frachter im Hangar. Er hatte grob die Form eines T in der Standardschrift der Menschen, was ihm seinen Namen eingebracht hatte. Es war ein ramponierter Frachter, wie man ihn vielerorts sehen konnte. Fast hundert Soldaten standen im Hangar und hatten die sich senkende Laderampe des Frachters im Visier. Kapitän Tarest stand neben Zaren und beobachtete, wie eine junge Menschenfrau in den Zwanzigern die Rampe hinunterging. Sie war recht klein, vielleicht 1,60 Meter. Sie hatte schulterlanges schwarzes Haar und trug ein blaues eng anliegendes Shirt zu einer dunklen Hose.

      Sie trat in die Mitte der Soldaten und wirkte einen Moment verunsichert durch die mehr als hundert Gewehrläufe, die man auf sie richtete. Doch nach ein paar Sekunden gewann sie ihre Fassung zurück.

      „Zaren, das ist die Frau, die auf der Handelsstraße Widerstand leistete“, sagte Major Drest nach einem Blick auf die Aufnahmen der Soldaten auf der Handelsstraße.

      „Durchsucht das Schiff“, befahl Zaren einigen Soldaten neben sich. Er begann zu zweifeln, ob das der richtige Transporter war. Das war nicht Narlie, da war er sich sicher. Sein Headset piepte. Er betätigte die Taste daran, um die Nachricht anzunehmen.

      „Ja?“, fragte er gereizt.

      „Sir, es ist ein weiterer Frachter gestartet. Er versucht durch die Lücke in der Blockade zu gelangen, die entstand, als wir diesen hier verfolgten“, erklärte der erste Offizier des Schiffes, Leutnant Niod.

      „Nein“, hauchte Zaren. Er wirbelte herum und lief zu seinem Jäger, der weiter hinten im Hangar stand. Er hatte ein ganz mieses Gefühl.

      „Sir, was ist mit der Frau?“, fragte Tarest.

      „Sperren Sie sie ein, heiraten Sie sie, es ist mir egal, es ist die Falsche! Ich muss verhindern, dass die Kaiserin einen Grund hat meine Fähigkeiten anzuzweifeln und unzufrieden mit mir zu sein“, rief Zaren, während er in seinen schwarz lackierten Sternjäger sprang, der einem liegenden Flugdinosaurier der Prä-Weltraum-Ära ähnelte.

      Für Zaren war Versagen keine Option.

      Dazu hatte man ihn nicht geschaffen.

      *

      „DA“, MURMELTE NARLIE. Sie deutete auf eine Lücke in der Blockade. Auf dem Sensorenschirm war sie sofort ersichtlich. „Wenn wir uns beeilen, sind wir durch, bevor sie die Lücke wieder schließen.“

      „Das wird knapp, aber wir haben keine Wahl“, stimmte Jerel ihr zu. Er beschleunigte das Schiff. Eine kleine Warnlampe leuchtete auf seiner Steuerkonsole. Er ignorierte sie. Das Schiff konnte das aushalten.

      „Mehrere Jäger nähern sich uns“, informierte sie ihn.

      „Wenn alles klappt, dann sind wir weg, bevor die auch nur lange genug in Feuerreichweite sind, um uns gefährlich zu werden“, erwiderte Jerel.

      „Die Berechnung für den Sprung zu den Koordinaten, die uns Parlius gab, läuft“, erklärte Narlie.

      „Da kommt etwas sehr schnell auf uns zu“, murmelte Jerel. „Ein Kaiserlicher Raptor-Jäger und eine Gruppe Seeker. Narlie, geh sofort in den Geschützturm.“ Sie nickte und verließ das Cockpit.

      Jerel blickte auf die Anzeige des Navigations-Computers. Sieben Minuten. In sieben Minuten würden sie auf Überlicht gehen können. Das Schiff erbebte, als der erste Laser-Schuss des Raptor-Jägers an den Heckschilden des Schiffes auftraf. Raptor-Jäger erinnerten Jerel immer an Flugdinosaurier von Denka II. Unter dem Cockpit des Raptor-Jägers war ein einzelnes Lasergeschütz angebracht. Der Raptor war einer der wenigen Jäger, die über ein solches Geschütz verfügten. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs konnte damit nur in großen Intervallen geschossen werden. Dafür besaß der Raptor aber auch noch zwei Projektil-Kanonen, die nun Schuss um Schuss auf die Panzerung der ENTDECKUNG abfeuerten. Jerel begann damit, immer gewagtere Ausweichmanöver zu fliegen.

      Narlie hatte sich hinter das Geschütz der ENTDECKUNG geklemmt. Sie feuerte und schaffte es, zwei der Seeker-Jäger abzuschießen.

      Das wuchtige Geschütz, das auf der Oberseite der ENTDECKUNG angebracht war, feuerte krachend Schuss um Schuss in Richtung der Feinde.

      Den Rückstoß der großkalibrigen Waffe konnte Jerel bis ins Cockpit spüren.

      Seeker-Jäger, oder einfach oft Seeker genannt, waren unbemannte tonnenförmige Jäger, die entweder von künstlichen Roboterhirnen oder durch Piloten von einem Kommandoschiff aus gesteuert wurden. Natürlich erhöhte letzteres ihre Effizienz immens.

      Nach den anfänglichen zwei Treffern schaffte es ein dritter Jäger, erneut mehrere Treffer zu landen. Sie schossen nur mit Projektilen, die regentropfenartig im Inneren des Schiffs zu hören waren. Nach einer weiteren Salve von Narlie wurde der dritte Seeker so schwer beschädigt, dass er die Verfolgung abbrechen musste.

      Erneut erzitterte das Schiff unter Treffern. Ein hoher Alarmton verriet Jerel, dass sie einen Hüllenbruch hatten. Ein kurzer Blick auf einen Bildschirm beruhigte ihn aber. Nur eine unbedeutende Sektion des Schiffes. Ein Lagerraum, der sofort automatisch versiegelt und abgeschottet worden war. Der Raptor-Jäger war der härteste Gegner, den Jerel bisher erlebt hatte. Er flog in einer Weise, dass man denken konnte, dass er wusste, wohin Jerel fliegen würde, bevor es Jerel selber wusste. Außerdem wunderte Jerel noch etwas anderes.

      Raptor-Jäger waren im Kaiserreich eher unüblich. Die Allianz hingegen benutzte sie gerne, wenn auch nur in kleinen Staffeln wegen ihres hohen Preises. Aber hier draußen, am Rand des Kaiserreichs, war das der erste, den er zu Gesicht bekam.

      „Den Raptor-Jäger wäre ich gern los“, sagte Jerel ins schiffsinterne Kommunikationsnetz. Es knisterte, als Narlies Antwort kam. Jerel machte sich in Gedanken eine Notiz, die interne Schiffskommunikation irgendwann einmal zu warten wegen des Knisterns.

      „Generell gerne, aber ich bekomme ihn nicht vernünftig ins Ziel“, sagte sie. Erneut fraß sich einer seiner Laser-Schüsse in die Schiffsschilde.

      „Er ist verdammt gut“, fügte sie entschuldigend hinzu. Das Geschütz der ENTDECKUNG heulte erneut auf und spuckte Tod und Verderben ins All.

      Sie traf einen der Seeker-Jäger. In einem Glutball verschwand dieser. Ein kurzes Aufleuchten in der Dunkelheit, dann war er verschwunden.

      „Man könnte fast meinen, dass er in der Kaiserlichen Wache mit uns ausgebildet wurde“, fügte Narlie noch leise hinzu. Allerdings so leise, dass sich ihr Mikrofon nicht aktivierte, so dass Jerel es nicht hörte.

      „Halt ihn uns noch eine Minute vom Leib und ich bring uns hier raus“, antwortete Jerel. Dabei sah er auf den Countdown des Navigationscomputers, der den Kurs durch den Lazaris-Raum berechnete.

      Jerel begann eine steile Rechtskurve zu fliegen, und nach einem weiteren Manöver