5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019. Cedric Balmore. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Cedric Balmore
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745210286
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das nicht ohne Gewaltanwendung geschehen. Jedenfalls zeigten Kimberleys Arme, Beine und auch ihr Gesicht Spuren, die darauf hindeuteten: blaue Flecken und kleinere Schürfungen.

      "Loslassen!", zischte Bount.

      Sie gehorchten.

      Kimberley kam instinktiv zu Bount herüber. Erst etwas zögernd, dann immer entschiedener.

      Bount packte sie am Arm und zog sie zu sich heran. Es musste jetzt schnell gehen. "Komm", sagte er nur. Es war jetzt keine Zeit für Erklärungen. Die konnten später folgen. Und auch die Gerechtigkeit musste wohl noch etwas warten. Jetzt ging es erst einmal darum, aus diesem Hexenkessel lebend heraus zu kommen.

      Rückwärts ging Bount mit Kimberley am Arm zur Tür zurück, die Automatic noch immer schussbereit in der Rechten. Satans Kinder blickten ihn mit vor Wut funkelnden Augen an, aber niemand von ihnen wagte es, sich zu rühren.

      Bount wusste, dass das sofort anders werden würde, wenn sie nicht mehr in den Lauf der Waffe blickten. Im Altarraum war indessen der summende Gesang verstummt. Bount und Kimberley verließen den Nebenraum. Er zog sie entschlossen mit sich und einen Augenblick später hatten sie auch die Haupttür passiert, die hinaus ins Freie führte.

      Die Nacht war noch kühler geworden. Kimberley fröstelte in dem dünnen schwarzen Hemd.

      "Was geschieht jetzt?", fragte sie.

      Bevor Bount antwortete, setzte er zu einem Spurt an, wobei er ihre Hand nicht losließ und sie mit sich riss.

      "Lauf so schnell du kannst! Sie werden uns gleich wie die Hasen jagen!"

      29

      Sie liefen in die Nacht hinein, während hinter ihnen Geräusche und Stimmen zu hören waren.

      "Wohin?", keuchte Kimberley. "Wir sind weit draußen."

      "Nicht reden - laufen!"

      "Wir werden es nicht schaffen."

      "Ich habe meinen Geländewagen in der Nähe abgestellt!" Sie rannten weiter. Kimberley stolperte, Bount half ihr auf und zog sie mit sich.

      Zweihundert Meter weiter, bei ein paar hüfthohen Dornbüschen machten sie kurz halt. Vor ihnen lag ein steiniger Hang und wie es schien war Kimberley nicht gerade besonders durchtrainiert.

      Bount blickte zurück und sah die Fackeln in der Dunkelheit. Irgend jemand bellte Anweisungen.

      "Wer bist du?", fragte Kimberley plötzlich. Und dabei klapperten Ihr die Zähne. Er gab ihr seinen Blouson und sie nahm ihn dankbar an.

      Irgendwie ein unpassender Moment für so eine Frage, fand Bount. Aber vielleicht musste er ihr dennoch eine Antwort geben.

      "Dein Vater hat mich beauftragt. Ich bin Privatdetektiv."

      "Aber..."

      "Das muss jetzt genügen. Ich hoffe, du hast gut Luft geholt, Kimberley!" Bount deutete den Hang hinauf. "Wir müssen jetzt dort hinauf!"

      Bount nahm ihre Hand und wollte sie mit sich ziehen.

      "Weißt du, dass du mir das Leben gerettet hast?"

      "So weit sind wir noch nicht!" wandte Bount ein. Sie nickte.

      "Ich weiß", murmelte sie.

      Ein paar Steine kamen ins Rollen, als sie hinaufkletterten. Sie konnten von Glück sagen, dass es dunkel war und zwischen Gebäuden ein ziemlicher Aufruhr herrschte. Zwischendurch wandte Bount sich um. Er sah Lichter. Fackeln, Taschenlampen...

      Lichtkegel schwenkten umher und suchten.

      "Runter!", zischte Bount und zog Kimberley hinter ein halbverdorrtes Gestrüpp. Die harten, trockenen Zweige ritzten ihre bloßen Beine.

      Die Verfolger kamen unterdessen heran.

      "Mach dich so klein du kannst", flüsterte Bount an die junge Frau gerichtet. "Davon hängt unser beider Leben ab." Viel konnte Bount nicht erkennen, dazu hätte er sich zu weit aus der Deckung herauswagen müssen. Schritte näherten sich und wurden wieder leiser. Einige von Satans Kindern kamen auch den Hang hinauf.

      Deutlich war das Geröll zu hören, dass hinunter rutschte. Drei oder vielleicht vier Gestalten waren es, so schätzte Bount. Er selbst konnte nur hin und wieder einen von ihnen als dunklen Schemen gegen das Mondlicht sehen. Er trug einen langgezogenen Gegenstand - es konnte ein Baseballschläger sein, aber ebensogut ein Gewehr.

      "Seht ihr was?"

      "Verflucht dunkel!"

      "Wir müssen sie einfangen! Das Mädchen könnte verdammt gefährlich für uns werden!"

      Einer fluchte, weil er offenbar über irgendetwas gestolpert war.

      "Dahinten scheint etwas los zu sein!", meinte dann eine Frauenstimme.

      "Wo, ich sehe nichts!"

      "Na, dort!"

      Die Schritte entfernten sich etwas. Die Gefahr schien erst einmal vorüber. Irgendeine Bewegung hatte die Gruppe in eine andere Richtung gelockt. Vielleicht ein Strauch, der sich im Wind bog oder ein Tier. Vielleicht sogar jemand von den eigenen Leuten.

      Bount und Kimberley konnte das gleichgültig sein. Eine Weile noch warteten sie in ihrer Deckung ab. Dann tauchte Bount mit der Automatic in der Hand hervor. Überall in der Landschaften waren Gruppen von Lichtern zu sehen, während in der Siedlung selbst kaum noch etwas los war.

      "Komm!", forderte Bount und half Kimberley auf. Bald erreichten sie den Kamm und dann ging es wieder bergab.

      "Ist es noch weit bis zum Wagen?", erkundigte sie sich. Bount schüttelte den Kopf.

      "Nein."

      Bald darauf durchquerten sie jenes langgezogene, schlauchartige Tal, in dem Satans Kinder Bount das letzte Mal aufgelauert hatten. Er war also tatsächlich sehr nahe dran gewesen.

      Aufmerksam ließ Bount den Blick schweifen. Aus der Ferne waren noch Stimmen zu hören, aber von den Verfolgern war im Augenblick nirgends etwas zu sehen. Schließlich ging es erneut an einen Aufstieg. Diesmal war der Hang steiler und felsiger. Bount sah Kimberley nur zu deutlich an, dass ihr das nicht gefiel, aber es war nun einmal der kürzeste Weg.

      30

      Eine Viertelstunde brauchten sie, bis sie in die Nähe der Baumgruppe kamen, bei der Bount den Toyota abgestellt hatte.

      Der Wagen stand im Schatten der Bäume und war dadurch praktisch unsichtbar.

      Als Bount und Kimberley in Sichtweite der Bäume kamen, war Bount sofort klar, dass etwas anders gelaufen war, als er gedacht hatte. Er sah die Lichter der Taschenlampen. Der Wind, der über das karge Land strich, trug Stimmen heran.

      Und dann wurde ein Motor angelassen.

      Bount hielt Kimberley am Arm.

      "Verdammt!"

      "Was ist?"

      "Sie waren schneller und haben meinen Wagen gefunden!" Er atmete tief durch. "Wir können in dieser Richtung nicht weiter, wenn wir der Meute nicht in die Arme laufen wollen..."

      "Aber..." Kimberley blickte in die Nacht hinaus. "Dort ist - nichts! Felsen, Steine, Sand, ein paar Kakteen und Dorngewächse. Wissen Sie, wie weit es in der Richtung bis zur nächsten Spur der Zivilisation ist?"

      Bount nickte.

      "Ja, ich weiß es. Wir werden Bogen schlagen und dann irgendwann auf den Highway stoßen. Dort kann uns jemand mitnehmen."

      "Wenn du dich da nicht verrechnet hast!"

      "Darauf musst du schon vertrauen." Er verzog das Gesicht. "Es ist auf jeden Fall bessere, als diesen Leuten in die Hände zu fallen, oder?"

      Sie gingen weiter. Den Gruppen von Lichtern, die durch Nacht