5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019. Cedric Balmore. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Cedric Balmore
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745210286
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das zerklüftete Land bot genug Deckung und Möglichkeiten, sich zu verstecken.

      Schließlich waren sie ganz allein. Die Stunden gingen dahin, während das Land um sie herum immer flacher wurde. Das machte die Orientierung um so schwieriger.

      "Bist du dir sicher, dass wir nicht im Kreis laufen?", meinte Kimberley resigniert. Sie war mit ihren Kräften ziemlich am Ende.

      "Kopf hoch. Es wird schon klappen!", erwiderte Bount, obwohl er sich selbst da gar nicht so sicher war.

      "Es ist verdammt kalt hier nachts."

      "Unter anderen Umständen würde ich ein Feuer machen, Kimberley. Aber wenn Satans Kinder uns noch suchen, ist das zu auffällig. Es könnte gesehen werden."

      "Ja, ich weiß. Du sagst, mein Vater hätte dich beauftragt."

      "Ja, so ist es. Er macht sich große Sorgen um dich, Kimberley."

      "Er sollte akzeptieren, dass ich mein eigenes Leben führe."

      "Vielleicht sollte er das. Aber wenn er es getan hätte, wärst du jetzt nicht mehr am Leben."

      "Wie bist du auf meine Spur gekommen?"

      "Eine lange Geschichte. Da war zum Beispiel eine Broschüre in der Wohnung deines Freundes."

      "Morris..." Sie sah ihn an. Das Mondlicht fiel ihr ins Gesicht und ließ es weich und melancholisch aussehen.

      "Haben Sie eine Ahnung, wo er ist?"

      Bount nickte. Er zögerte noch eine Sekunde, bevor er es ihr sagte. Ganz gleich, was man in einer solchen Situation auch für Worte fand - es waren immer die falschen.

      "Er ist tot", sagte er tonlos.

      Für Kimberley war dieser Satz wie ein Schlag vor den Kopf. Sie blieben stehen und als Bount die Tränen in ihren Augen glitzern sah, legte er behutsam den Arm um sie.

      31

      Die ganze Nacht hindurch liefen sie durch die nächtliche Einöde. Schließlich begann am Horizont blutrot die Sonne aufzugehen.

      Und sie sahen noch etwas anderes. Eine Linie, die sich wie ein gerader Strich durch das Land zog.

      "Ist das der Highway?", fragte Kimberley stirnrunzelnd. Bount nickte. "Sieht ganz so aus..."

      Ein einsamer Truck jagte daher. Das Motorengeräusch war auf die Entfernung kaum zu hören.

      Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sie dann endlich an der Asphaltbahn standen.

      "Um diese Zeit ist noch nicht viel los", meinte Bount.

      "Aber in einer Stunde sieht das schon anders aus. Die ersten Lieferanten werden nach Tucson hineinfahren. Und einer von ihnen wird uns schon mitnehmen."

      Ein alter Packard kam vorbei.

      Bount versuchte ihn anzuhalten, aber der Fahrer hupte nur und zeigte ihm einen Vogel. Offenbar mochte er keine Tramper. Da war nichts zu machen.

      "Wird man die Kerle kriegen, die Morris auf dem Gewissen haben?", fragte Kimberley plötzlich.

      "Viel wird von deiner Aussage abhängen, Kimberley."

      "Ich weiß." Ihre Augen funkelten wütend. "Ich werde dafür sorgen, dass alles ans Licht kommt! Das bin ich Morris schuldig."

      In der Ferne tauchte ein Wagen auf.

      Es war ein Jeep und als er näher heran war erkannte Bount auch den Fahrer, bei dem es sich um niemand anderen als Chief Terrance handelte.

      Der Jeep hielt auf Kimberley und Bount zu und hielt dann in einem Abstand von wenigen Metern mit quietschenden Bremsen.

      Kimberley fasste Bounts Arm. "Ich kenne diesen Mann..." Sie verstummte, als der Chief einen Blick zu ihr hinwarf. Terrance Augen wurden dabei zu schmalen Schlitzen. Er schien sie ebenfalls wieder zu erkennen. Langsam begann sich in Bounts Gehirn einiges zusammenzureimen.

      "So früh schon unterwegs, Chief?", meinte Bount nicht ohne Ironie in der Stimme. "Ich muss mich wundern..." Terrance verzog das Gesicht zu einer Grimasse und sprang aus dem Jeep heraus.

      "Ich wundere mich über Sie auch, Reiniger! So eine Nachtwanderung am Highway-Rand. Ein Wanderweg ist das hier nämlich nicht."

      Bount merkte, das Kimberley ein paar Schritte zurückgewichen war und den Chief mit weit aufgerissenen Augen ansah.

      "Er gehört dazu!", rief sie. "Dieser Mann gehört zu Satans Kindern. Er war oft in der Siedlung. Und auch bei den Zeremonien im Tempel!"

      Chief Terrance Gesicht blieb völlig unbewegt.

      Dafür ging seine Hand nach unten und was dann geschah, hatte Bount in etwa so vorausgesehen. Terrance riss seine Dienstwaffe heraus und wollte Bount und Kimberley nicht den Hauch einer Chance lassen.

      Er drückte sofort ab.

      Ein Schuss peitschte und einen Sekundenbruchteil gleich in zweiter hinterher. Aber Bount hatte sich längst zur Seite fallen lassen und Kimberley mit sich gerissen.

      Blitzschnell war die Automatic in seiner Hand.

      Chief Terrance legte erneut an und feuerte. Aber der Schuss ging ins Leere, denn Bount hatte fast gleichzeitig geschossen und nun hielt Terrance sich den Arm.

      Eine Mischung aus Fluch und Schmerzensschrei ging über seine Lippen, während der Polizeirevolver auf den Asphalt schlug.

      Bount kam wieder auf die Beine und trat dem Chief entgegen.

      "Es stimmt, was Kimberley sagt, nicht wahr? Sie gehören dazu. Und weil Sie das wusste, konnten Sie sie unmöglich am Leben lassen."

      "Was wissen Sie schon, Reiniger", zischte er.

      "Genug. Es wir keineswegs Betriebsblindheit oder schlichte Dämlichkeit, die Sie veranlasst hat, meine Ermittlungen zu behindern, wo sie nur konnten. Schon als mein Freund Captain Rogers von New York aus hier angefragt hat, haben Sie vermutlich dafür gesorgt, dass sein Fax unbeantwortet blieb."

      "Sie werden nicht weit kommen, Reiniger! Weder Sie noch Kimberley!"

      Bount lächelte dünn.

      "So, meinen Sie?"

      "Man wird Sie jagen, Reiniger! Ganz gleich, was jetzt mit mir geschieht."

      32

      Ein dumpfes, anschwellendes Geräusch ließ Terrance herumfahren. Es war ein Hubschrauber. Er landete neben dem Highway und Bount meinte: "Da kommen Ihre Kollegen, Chief! Mir scheint, dass Sie ihnen eine interessante Story zu erzählen haben."

      Einige Männer stiegen aus und näherten sich dem Ort des Geschehens. Und dann sah Bount jemanden, den er nur zu gut kannte: June March, seine Assistentin, deren Blondschopf durch die wirbelnden Rotorblätter gehörig durcheinandergewirbelt wurde.

      "Die Männer sind vom FBI", erklärte sie völlig außer Atem, als sie Bount erreichte. "Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist!"

      "Was ist mit Satans Kindern?"

      "Sie werden gerade verhaftet, Bount. Diese ganzen ungeklärten Mordfälle werden wohl neu aufgerollt." Einer der FBI-Leute hielt indessen Chief Terrance den Ausweis unter die Nase. "Sie sind verhaftet, Mister Terrance. Sie haben das Recht zu schweigen..." Bount blickte June überrascht an und sie lächelte - nicht ohne ein triumphierendes Funkeln ihrer strahlend blauen Augen.

      "Ja, da staunst du, was?"

      Er zog die Augenbrauen hoch.

      "Allerdings, ich schätze, du musst mir ein paar Dinge erklären!"

      "Ich sollte doch zusehen, dass wir ein bisschen offizielle Unterstützung bekommen - und zwar möglichst ohne, dass der örtliche Polizeichief einbezogen wird..." Bount nickte.

      "Mein