Deshalb war Armand Gamache ihr Chief. Sein Chief. Und deshalb mochte er ihn so sehr. Deshalb tat Jean Guy Beauvoir jeden Tag sein Bestes, um diesen Mann zu beschützen, der keinen Zweifel daran ließ, dass er weder beschützt werden wollte noch musste. Tatsächlich versuchte er jeden Tag, Beauvoir davon zu überzeugen, dass seine Vorstellung von Schutz ein Trugschluss war, eine Täuschung. Alles, was es bewirkte, war, dass es ihm den Blick auf die möglicherweise schrecklichen Dinge verstellte, die seiner harrten. Besser, man sah sie und stellte sich ihnen. Und versuchte nicht, sich hinter einer Rüstung zu verstecken, die sowieso keinen Schutz bot. Nicht vor dem, was sie jagten.
»Ich will Ihnen etwas sagen, Jean Guy«, fuhr Gamache jetzt mit einem breiten, strahlenden Lächeln fort, »wenn Sie Agent Lemieux nicht wollen, nehme ich ihn. Ich werde ihn Ihnen nicht aufhalsen.«
»Nur zu, nehmen Sie ihn, aber weinen Sie sich später nicht bei mir aus, wenn Sie herausfinden, dass er der Mörder ist.«
Gamache lachte. »Ich muss zugeben, dass ich oft fürchterlich danebengegriffen habe, vor allem in letzter Zeit«, damit meinte er Agent Yvette Nichol, auch wenn er das nie sagen würde, »aber das würde alles in den Schatten stellen. Trotzdem, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.«
Gamache tätschelte Beauvoir mit so viel Zuneigung den Arm, dass diesem beinahe die Luft wegblieb. Dann war er weg, steuerte, den Ermittlern von der Spurensicherung zunickend, mit zielstrebigen Schritten über das Eis auf Agent Lemieux zu, um dem jungen Mann einen glücklichen Tag zu bescheren. Eine glückliche Woche. Glückliche Aussichten.
Beauvoir beobachtete, wie Gamache leise mit Lemieux sprach. Er sah, wie auf dem Gesicht des Jungen ein Ausdruck fassungslosen Staunens erschien, als sei soeben ein Engel an ihm vorbeigeschwebt. Diesen Ausdruck hatte Beauvoir schon oft bei Leuten gesehen, wenn sie mit Gamache sprachen. Er hatte ihn noch nie gesehen, wenn jemand mit ihm sprach.
Beauvoir schüttelte verwundert den Kopf und wandte sich wieder den unmittelbar anstehenden Aufgaben zu.
10
»Sieh mal, wer da kommt«, rief Peter von der Küche ins Wohnzimmer. Clara klappte ihr Buch zu und trat neben ihren Mann an die Spüle. Sie schob den Vorhang zur Seite und erblickte eine vertraute, lieb gewonnene Gestalt, die auf ihre Haustür zuschritt, sie wurde von einem Mann begleitet. Einem Fremden.
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