Rosen. Gerhard Weber. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gerhard Weber
Издательство: Bookwire
Серия: Garten kurz & gut
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783840464737
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Tonböden hingegen zerfallen kaum, große Schollen bleiben liegen. Sie lassen sich zwischen den Händen zu Rollen formen.

      In Trockenzeiten verkrustet die Oberfläche und lässt dann darauffolgende Niederschläge oberflächlich abfließen, ohne dass sie der Pflanze zugutekommen. Bei derartig schweren Böden wird bis zu 30 % reiner Quarzsand mit Korngrößen von 0,25–2 mm eingebracht, um die erforderliche Lockerheit des Bodens zu erreichen. Liegt der pH-Wert des Bodens im alkalischen Bereich (über 7), sollte es sich um kalkfreien, reinen Quarzsand handeln. Ansonsten wird dem gewünschten Effekt der Lockerung wieder entgegengewirkt, weil kalkhaltige Sande durch Wechselwirkungen im Boden zu Verklumpungen führen können.

       Böden für Wildrosen

      Wildrosen sind bei Weitem anspruchsloser als die durch Züchtung und Pflege immer höher entwickelten Rosensorten. Sie fühlen sich oft auf sonnigen, kargen, schotterhaltigen Böden oder auf Sandfluren wohl. Die besten Hinweise auf die Bedürfnisse von Wildrosensorten geben ihre natürlichen Standorte. Wildrosen, die an Waldrändern, im lichten Laubwald oder in Gebüschen am Wegrand wachsen, bevorzugen einen sandigen oder lehmigen, stickstoffhaltigen und sonnigen Standort. Arten des Berglandes wiederum sind auf kalkreiche, felsige Böden angewiesen, wie z. B. die Heimische Apfelrose (Rosa villosa).

       Bodenmüdigkeit

      Ein noch nicht gänzlich geklärtes Phänomen, das jedoch unausweichlich bei der Nachpflanzung von Rosen zutage tritt, ist die Bodenmüdigkeit. Eine alte Gärtnerweisheit besagt, dass Rosen nicht auf Rosen folgen können. Vielfach wird beschrieben, dass eine einjährige Wartefrist in Verbindung mit der Auspflanzung von Studentenblumen (Tagetes) Abhilfe schaffen kann. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass der Versuch, der Bodenmüdigkeit mit dieser Methode beizukommen, ein frommer Wunsch bleibt. Wirklich langfristige Erfolge bringt nur der schweißtreibende Austausch des alten Rosenbodens. Dabei wird die Rosenerde ca. 60 cm tief und in einem möglichst großen Bereich abgehoben. Diese kann anderswo im Garten Verwendung finden, sie ist ja nur für Rosen unbrauchbar. Für die Rosenpflanzung wird gute, mit Kompost versetzte, lockere, humusreiche Erde eingebracht. Der Kompost darf dabei nur den oberen 20 cm beigemengt werden, denn nur in den oberen Bodenschichten können die im Kompost enthaltenen Mikroorganismen ihre förderliche Wirkung entfalten.

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      © S. Andress

      Gartenrosen kommen mit vielen nährstoffreichen Böden zurecht – extreme Sand- oder Tonböden ausgenommen.

       Vielseitiger Kompost

      Kompost vermag den Pflanzen weit mehr zu geben, als dies mineralische Dünger können. Seine krümelige Struktur verbessert den Bodenaufbau, und die millionenfach enthaltenen Mikroorganismen bereiten die im Boden enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen so auf, dass diese von den Feinwurzeln bedarfsgerecht aufgenommen werden können. Kompost ist also weit mehr als nur Erde, er ist auch Dünger, Strukturverbesserer und belebt den Boden.

       Mein Tipp

      Den stark nährstoffbedürftigen Rosen tut eine um den Strauch gelegte, dünne Kompostschicht besonders gut. Der günstigste Zeitraum zum Aufbringen ist zwischen Frühjahr und Sommer. Reifer Kompost ist nicht nur ein gehaltvoller Dünger, sondern wirkt auch bodenbelebend.

      Anlage und Aufbau des Komposts

      •Suchen Sie für den Komposthaufen einen halbschattigen, unbefestigten Platz im Garten. Die uneingeschränkte Verbindung zum Unterboden stellt sicher, dass sich Mikroorganismen und Kompostwürmer je nach ihren Lebensbedürfnissen und den Verhältnissen im Komposthaufen in den Unterboden zurückziehen können, um dann bei Bedarf wieder hinaufzuwandern.

      •Die Basis bildet eine luft- und wasserdurchlässige Schicht aus Zweigen und dünnen Ästen (Strukturmaterial). Darauf folgt eine Mischung aus verrottbaren Küchenabfällen, Blättern und Rasenschnitt und trockenes Strukturmaterial.

      •Dazu kommt als „Impfung“ eine Schaufel fertiger Kompost. Mit diesem „Startpaket“ aus Millionen von Mikroorganismen setzt der Verrottungsprozess schneller ein. Auch Kompoststarter oder -beschleuniger aus dem Fachhandel enthalten Mikroorganismen und hilfreiche Zutaten wie Kräuterextrakte und Spurenelemente. Ein besonders wertvoller Zuschlagsstoff ist Steinmehl. Es bietet im Komposthaufen Zusatznahrung für die Mikroorganismen und bindet unangenehme Gerüche.

      •Hier ein zusätzlicher Tipp zur Verwendung von Gesteinsmehl im Garten: Auf die Blätter aufgebracht, schafft es nicht nur in der Rosenkultur Abhilfe bei Läuseproblemen.

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      Reifer Kompost ist idealer Dünger, verbessert die Bodenstruktur und tut den Pflanzen – sichtlich – gut.

      •Für eine zügige Verrottung braucht der Komposthaufen Sauerstoff, Wärme und Feuchtigkeit. Um ein Austrocknen zu verhindern, aber auch, um die Kompostmieten vor Auswaschung bei starken Regenfällen zu schützen, wird als Abdeckung der fertigen Mieten eine Schicht aus Rasenschnitt und Laub aufgebracht. Den gleichen Zweck erfüllen im Handel erhältliche Kompostvliese oder Schilfmatten.

      •Ist die Durchlüftung nicht gewährleistet, stellt sich Sauerstoffmangel ein, der am unangenehmen Geruch der Kompostmiete zu bemerken ist. Auch im zu trockenen Komposthaufen stockt die Verrottung. In diesem Fall sollte man den Kompost umsetzen, mit frischem Material mischen und dabei alles gut befeuchten.

      •Die Abfälle auf dem Komposthaufen müssen immer gut zerkleinert sein, das spart Platz und beschleunigt die Verrottung. Rasenschnitt sollte vorher ein wenig antrocknen und nicht in zu großen Klumpen aufgesetzt werden. Bei nassem Rasenschnitt kommt es häufig zu Luftmangel und damit zu Bedingungen, die eine Verrottung unmöglich machen, Fäulnis ist die Folge.

      •Die Zersetzung geht am besten voran, wenn kohlenstoffreiches Material (Stroh, Holzabfälle, trockenes Herbstlaub) und stickstoffreiche Rohstoffe (Rasenschnitt, frische Blätter von Gartenpflanzen) gemischt werden. Dieses Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff steuert den Verrottungsprozess. Mit etwa 30 : 1 gilt es als ausgewogen und es sind keine Zuschlagsstoffe erforderlich. Überwiegt das kohlenstoffhaltige Material, muss Stickstoff von außen zugeführt werden. Brennnesseljauche (Anleitung dazu im Kapitel "Ökologischer Pflanzenschutz" s. Seite 83), Horn- oder Blutmehle bieten hier Abhilfe. Bei hohem Anteil an Stickstoff sollte kohlenstoffhaltiges Material zugeführt werden. Ist das Ausgangsmaterial stark sauer, wie z. B. bei großen Nadelstreuanteilen oder manchen Herbstlaubarten, so empfehlen sich Kalkzugaben.

      •Bis der halb verrottete Frischkompost entstanden ist, der wie Mulch als Bodenabdeckung aufgebracht wird und dort weiterreift, vergehen bei guter Kompostwirtschaft 3–6 Monate. Reifer, krümeliger Feinkompost entsteht je nach Ausgangsmaterial nach etwa einem Jahr.

      •Der Kompost ist dann ausgereift, wenn die einzelnen Strukturanteile zur Gänze verrottet und zu feinkrümeliger Erde umgearbeitet sind. In die Hand genommen, rieselt er locker und leicht durch die Finger und riecht angenehm nach Walderde.

       Mein Tipp

      Ob der Kompost bereits fertig ist und nicht durch „scharfe“ Inhaltsstoffe zu Wurzel- oder Blattverbrennungen führt, lässt sich am besten durch den Kressetest feststellen. In einem kleinen Gefäß mit Komposterde wird Kresse ausgesät. Wachsen die Keimlinge zügig und kräftig heran, so ist der Kompost verwendbar. Keimt die Kresse jedoch kümmerlich oder gar nicht bzw. zeigen sich Blattverfärbungen oder Verbrennungen, ist der Kompost zu „scharf“ und darf noch nicht ausgebracht werden.

       Standort und Klima

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