Maries neues Glück auf vier Hufen. Alina Nölker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alina Nölker
Издательство: Bookwire
Серия: Maries Glück auf vier Hufen
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960741398
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zu schauen, wer es war.

      Hannah saß neben ihr und fragte: „Alles wieder gut zwischen Tim und dir?“

      Marie zuckte mit den Schultern. „Für ihn ist alles okay. Aber ich sehe doch ganz genau, dass er Nina mag. Oder doch nicht?“

      Hannah zweifelte an dem, was Marie dachte, und ging wieder zurück zu den anderen. Marie schaute sich auf dem Zeltplatz um und suchte mit ihren Augen Tim. Sie sah ihn nicht. Nina war ebenfalls nicht da. Sie fand Nina ja eigentlich nett, aber jetzt hatte sie das Gefühl, dass sie ihr den Freund ausspannen wollte. Marie stand langsam auf und trödelte zu ihrem Zelt, wo Susi und Jenny gerade Rommé spielten. Sie schauten hoch, als sie ins Zelt trat und sich auf ihren Schlafsack schmiss.

      Jenny fragte besorgt: „Alles okay? Du siehst so traurig aus.“

      Marie nuschelte: „Alles okay! Ich ruhe mich nur aus und bin hungrig.“

      Jenny nickte und bemerkte, dass sie auch hungrig war. Also eilten alle drei zu der Hütte, in der immer die Mahlzeiten eingenommen wurden. In einer anderen Hütte befanden sich Waschgelegenheiten und Toiletten. Es gab irgendein Mischmasch aus Nudeln und einer komischen Soße. Marie stocherte mit ihrer Gabel in ihrem Essen und überlegte.

      Susi stieß sie mit vollem Mund an und behauptete: „Du warst doch so hungrig. Die Soße sieht zwar komisch aus, aber schmeckt lecker. Probier mal!“

      Marie steckte sich langsam eine Gabel mit Nudeln in den Mund und schob den Teller dann von sich weg. Susi sagte mit lauter Stimme: „Nicht, dass du uns vom Pferd fällst beim nächsten Ausritt.“ Marie wusste, dass sie recht hatte, und aß ihren Teller langsam auf.

      Tim saß dieses Mal an einem Jungentisch. Ohne Mädchen. Ohne Nina. Das beruhigte sie.

      Die Betreuerin rief allen zu, dass sie nach dem Essen ihre Pferde vorbereiten sollten. Marie stand von ihrem Stuhl auf und rannte zum Zelt, um sich umzuziehen. Als sie wieder herauskam, wurde sie von Tim erschreckt, welcher plötzlich hinter ihr stand und sie an der Schulter packte. Marie drehte sich um und freute sich, ihn endlich mal wieder zu sprechen. Doch er winkte ihr nur und eilte zu seinem Pferd.

      Sie selbst lief zu Blitz und begrüßte ihren Liebling, putzte ihn in Windeseile und sattelte ihn. Dann stieg sie auf und nahm die Zügel auf. Marie genoss es und lenkte Blitz geschickt durch den Wald. Dann war Trab an der Reihe. Blitz freute sich ebenso und wollte gleich in Galopp springen, doch Marie hielt ihn noch zurück, bis Herr Kröger das Zeichen gab. Dann ließ sie ihn lossprinten.

      Tim ritt mal wieder neben Nina. Marie schaute auf ihr T-Shirt hinunter. Dort war ein Frosch abgebildet und darunter stand: Kiss me!

      Die Zeit verging schnell und der Ausritt war schon bald wieder zu Ende. Sie ließen die Pferde in die sicher gebaute Koppel, die Herr Berger vor der Ankunft der Reiter hatte errichten lasen. Marie stand noch eine lange Zeit am Zaun und beobachtete die Tiere. Sie seufzte und ging dann wieder ins Zelt zurück.

      Dort spielte sie mit Jenny und Susi ein Kartenspiel, das recht lustig war. Dazu aßen die drei Chips. Die Chipsreste waren im Zelt verstreut, weil sie sich damit beschmissen hatten. Sie hatten ausprobieren wollen, wer sie am besten mit dem Mund fangen konnte. „Das war ein Spaß“, lachte Marie.

      Jenny und Susi nickten und keuchten: „Oh ja!“

      Laura rief von draußen: „Wer Lust hat, kann seine Pferde schmücken.“

      Alle drei Mädchen waren sich einig, dies nicht zu tun. Sie hatten keine Lust und wollten ihre Pferde nicht quälen bei diesem schönen Wetter.

      Susi fragte nach ein paar Minuten: „Kommt, wir fragen, ob wir hier mal ein bisschen herumlaufen können und vielleicht entdecken wir ja eine Höhle oder so. Wie wär’s, macht ihr mit?“

      Marie überlegte und antwortete dann: „Was willst du denn hier schon finden?“

      Jenny sagte schnell: „Na ja, wir können ja mal schauen. Kommt, wir fragen!“ Also gingen die drei zu Herrn Kröger und fragten ihn. Sie baten ihn mit einem Hundeblick, dem niemand widerstehen konnte.

      Herr Kröger war sich nicht sicher, was er antworten sollte. „Nicht, dass ihr euch verirrt!“ Doch als er die flehenden Blicke der Mädchen sah, gab er nach und ließ sie laufen mit den Worten: „Aber nicht zu weit!“

      Schon waren sie im tiefen Wald und erforschten alles. Marie sah einen Igel, der sich unter dem Laub verstecken wollte. Susi sah weiter hinten einen Durchgang und die Mädchen folgten ihr. Dabei verkratzten sie sich die Hände an den Dornen der Büsche, bis sie sich durch das Gestrüpp gewühlt hatten. Der Anblick, der sich ihnen hier bot, versetzte sie in Staunen.

      Ein wunderbarer kleiner See mit klarem Quellwasser und einem kleinen Wasserfall, der aus einem großen Steinberg entsprang. Überall zwitscherten Vögel und man hörte es plätschern.

      Jenny sagte: „Das ist ja wunderschön hier.“ Marie konnte nur nicken. Das Wasser floss an dem Felsen hinunter und prasselte dann auf den See.

      Susi hatte mal wieder eine verrückte Idee: „Ich weiß, das klingt jetzt total bescheuert, aber ich will da jetzt hineinspringen.“

      Jenny schüttelte den Kopf: „Mit Kleidern? Und außerdem ist es wahrscheinlich eiskalt.“

      Susi fragte: „Warum nicht? Wir haben noch genug Kleider dabei und die trocknen doch bei der Wärme blitzschnell!“

      Marie nickte: „Ich hätte Lust!“ Auch Jenny ließ sich überreden und auf „Drei“ sprangen alle gleichzeitig Hand in Hand ins Wasser hinein.

      Marie schwamm schnell an die Oberfläche und meinte: „Boah. Nein, das ist zu kalt!“ Zum Glück war es nicht zu tief, sodass die Mädchen noch stehen konnten. Sie stürmten zum Wasserfall und versuchten, ein paar Spritzer abzubekommen.

      „Yeah, das ist so erfrischend bei dieser Hitze!“, rief Susi. Als es ihnen im Wasser zu kalt wurde, ließen sie sich auf einem Felsen von der Sonne wärmen. Dabei trockneten auch ihre Kleider.

      Marie schaute auf die Uhr, die zum Glück wasserdicht war, und erschrak, wie spät es schon war. Sie machten sich schleunigst auf den Weg zurück zum Camp. Die Kleider waren noch nicht ganz trocken, als sie zurückkamen.

      Herr Kröger sah sie und fragte besorgt: „Was ist passiert?“

      Jenny rief fröhlich: „Wir waren schwimmen.“

      Herr Kröger schaute schief: „Okay, dies war aber nicht ausgemacht. Es gibt gleich Abendbrot. Zieht euch doch bitte etwas Trockenes an, damit ihr nicht krank werdet, abends kann es hier sehr kalt werden.“ Sie nickten und gingen ins Zelt. Sie zogen sich ganz schnell um und ließen die Haare so trocknen.

      Das Essen stand schon auf dem Tisch. Marie aß langsam, weil sie sehr müde war. Im Zelt kuschelte sie sich in ihren Schlafanzug und in ihre dicken Strümpfe und schlief sofort ein.

      o

      Die Liebeseiche

      Am nächsten Morgen wurde Marie von einer Trillerpfeife geweckt. Sie gähnte laut. Jenny und Susi machten auch die Augen auf und quälten sich aus dem Bett.

      Laura pfiff immer noch, als die verschlafenen Jungen und Mädchen aus ihren Zelten krochen. Es machte ihr anscheinend viel Spaß.

      Marie störte es irgendwann und sie tippte Laura an: „Psst! Es sind jetzt alle wach, du kannst wieder aufhören.“ Laura schaute sich um und schwieg.

      Herr Kröger rief nach dem Frühstück die Gruppe zusammen, um zur Liebeseiche zu laufen. Marie freute sich, weil sie dort eventuell mit Tim zusammentreffen würde und sie dann endlich wieder vernünftig miteinander reden konnten, denn sie hatte das Gefühl, dass er ihr aus dem Weg ging. Doch Tim lief auf dem Weg zur Eiche immer bei den Jungen. Marie kam es so vor, als wenn sie nicht mehr zusammen wären. Sie war einfach nur wütend auf ihn.

      Als sie ankamen, bestaunten alle die große dicke Eiche. Dazu