Maries neues Glück auf vier Hufen. Alina Nölker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alina Nölker
Издательство: Bookwire
Серия: Maries Glück auf vier Hufen
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960741398
Скачать книгу
mir nicht.“ Ihre Mutter schüttelte fragend den Kopf und spazierte weiter ins Wohnzimmer, wo sie sich dann im Sessel niederließ und ihre Zeitung las.

      Marie machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Dort nahm sie das Shampoo und duschte sich. Dann zog sie sich etwas Frisches an. Als sie sich abgetrocknet hatte, lief sie in ihr Zimmer und stellte sicher, dass alles in ihrem Koffer verstaut war. Am liebsten wäre Marie jetzt schlafen gegangen, um bald wieder aufzuwachen. Sie war schon etwas aufgeregt.

      Es war bereits Spätabend. Marie seufzte und setzte sich vor den Fernseher ins Wohnzimmer. Gelangweilt schaltete sie durch die Kanäle und hielt dann bei irgendeinem Liebesfilm an. Die Sendung machte sie müde. Schon klappten ihre Augenlider zu, dann schlief sie ganz ein. Nach ein paar Stunden wurde sie von ihrer Mutter geweckt mit den Worten: „Wenn du müde bist, geh doch ins Bett.“

      Marie schaute sie verdutzt an. Draußen war es dunkel und die Uhr zeigte 22 Uhr. Ihre Mutter schaute sie mit großen Augen an und sprach noch mal: „Geh in dein Bett, dort ist es gemütlicher zum Schlafen.“

      Marie erhob sich mühsam und begab sich in ihr Zimmer. Dort zog sie sich nur die Hose und das Oberteil aus und verschwand, ohne Zähneputzen und ihren Schlafanzug anzuziehen, ins Bett.

      Am nächsten Morgen kam Maike, Maries ältere Schwester, an ihr Bett und weckte sie. Marie wachte rasch auf und gähnte, schon saß sie im Bett und informierte sich: „Geh ich jetzt? Ist es schon morgen? Habe ich verschlafen?“

      Maike beruhigte sie: „Alles okay! Ich habe dich pünktlich geweckt. Wenn du fertig bist, kannst du herunterkommen. Wir haben dein Gepäck schon mit in den Flur genommen.“ Maike verschwand aus ihrem Zimmer. Marie streckte ihre Arme in die Höhe, sprang aus dem Bett und machte die Rollläden hoch. Durch die kleinen Ritzen drang Licht in ihre Augen und blendete Marie sehr. Sie schloss die Augen und rannte ins Bad.

      Lynn lag schon unten im Flur und schleckte ihre Pfote ab. Marie eilte die Treppe hinunter zum Wohnzimmer und verabschiedete sich hastig.

      „Nicht so eilig!“, sagte ihr Vater und zeigte auf den gedeckten Küchentisch.

      „Gut, ich esse erst etwas“, meinte Marie und setzte sich an den Tisch. Ihr Vater, ihre Mutter und Maike folgten ihrem Beispiel und genossen gemeinsam mit Marie das leckere Frühstück. Lynn schaute bettelnd zu, aber sie bekam nichts ab. Als sie alle fertig waren, ging Marie in den Flur und zog sich an.

      Alle Teilnehmer wollten sich auf Tims Reiterhof treffen, weil sein Vater, Herr Berger, alles für das Zelten organisiert hatte. Der Richter der Fohlenschau hatte ihn damals gefragt, ob er mit dem Sieger und den Reitschülern seines Hofes die Reiterfreizeit unternehmen möchte. Sofort hatte er eingewilligt und fand die Idee prima. Doch niemand konnte ahnen, dass ausgerechnet Marie den Hauptpreis gewinnen würde.

      Schicksal. Glück. Zufall.

      Maike und ihre Mutter verabschiedeten sich von Marie. Ihr Vater fuhr mit dem Auto die Koffer zu den Bergers und Marie ritt mit Blitz dorthin, weil der Hof nicht weit vom Haus der Kaufmanns entfernt war.

      „Versorgt Lynn“, rief Marie ihrer Familie noch zu. Danach stieg sie auf und ritt los.

      Natürlich war sie total aufgeregt und ihre Gedanken kreisten darum, wer wohl mit dabei sein würde. Als sie bei dem Reiterhof Berger angekommen war, stieg sie ab und klingelte. Ihr Koffer stand schon vor der Tür.

      Hannah, Tims Schwester, kam ihr entgegen und rief: „Ich freue mich schon so!“ Marie nickte kräftig.

      Hinter Hannah kamen Tim und Herr Berger. „Hallo Marie!“, riefen sie schon von Weitem.

      „Hallo“, sagte auch Marie und verschwand mit Tim im Stall, um Flocke zu satteln. Hannah versuchte, ihren aufgeregten Wallach Caliban aus der Box zu holen. Sie meinte besorgt: „Mann. Was ist nur mit dem Pferd los? Ich glaube, er merkt, dass der Ausritt heute nicht so wie sonst abläuft.“

      Marie grinste: „Könnte sein.“

      Als Caliban und Flocke fertig gesattelt waren, gingen Marie, Hannah und Tim auf den Hof zu den anderen, denn es hatten sich schon sehr viele Mädchen und Jungen versammelt, um an der Reiterfreizeit teilzunehmen. Diese wurden von ihren Eltern mit dem Pferdeanhänger zum Reiterhof gefahren und waren nun startklar zum Ausritt.

      Marie erkannte ein Mädchen aus ihrer Schule, lief zu ihr hin und sagte: „Hi, ist das dein Pferd?“

      Das Mädchen hieß Nina. Sie hatte blonde lange Haare, eine super Figur und war sehr hübsch. Kein Wunder, dass ihr alle Jungen hinterher schauten.

      „Hallo Marie, schön dich zu sehen. Ja, das ist mein Pferd Lucky.“ Lucky war ein hellbrauner Fuchs und wirkte auf Marie ruhig und ausgeglichen. Er stand da und schaute gelangweilt auf den Boden.

      Marie freute sich und antwortete: „Toll! Ich schau mich mal um, wen ich noch so kenne.“ Nina nickte und Marie ging zu einem Haflinger, der gerade an der Mauer stand. Sie betrachtete ihn. Er war circa 1,85 Meter groß und ein Wallach.

      Ein Stück weiter kam ein kleines, etwas pummeliges Mädchen herbei und gab einem Pony einen Eimer Wasser. „Hallo“, rief sie Marie zu. Marie lächelte ihr zu und ging weiter.

      Bei einer weißen Araberstute kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie war so prächtig. Araber sind eine sehr teure und elegante Pferderasse. Sie wirkten auf Marie aber eher stur. Die Schimmelstute sah einfach nur wunderbar aus. Sie stand in einer Ecke und ließ sich von der Sonne den Rücken kitzeln. Dann kam ein zierliches Mädchen herbei und gab ihr einen Apfel. Marie lief vorsichtig zu dem Mädchen und rief: „Hallo!“

      Das Mädchen erschrak, sagte dann aber mit einem freundlichen Lächeln: „Hi.“

      „Du hast ein sehr schönes Pferd“, behauptete Marie und streichelte es sanft an den Nüstern.

      „Danke! Sie heißt Luna.“

      Marie lächelte und fragte: „Ist sie leicht zu reiten?“

      Das Mädchen schaute verwirrt und antwortete dann: „Manchmal ja und manchmal nein. Sie kann sehr dickköpfig sein.“ Marie nickte und bewunderte die Stute. „Ich heiße Susi“, sagte das Mädchen.

      Marie stellte sich vor: „Und ich Marie.“

      Susi gab Luna einen Klaps auf die Kruppe, damit sie vorbeikam, und nahm ihren Hufkratzer. Marie verabschiedete sich und kehrte gelassen zu Blitz zurück. Der wieherte ihr aufgeregt zu und scharrte mit den Hufen.

      Tim nahm ihren Koffer und meinte: „Ich gebe ihn meiner Mutter.“

      „Warum?“, fragte Marie.

      Tim antwortete: „Sie nimmt alle Koffer mit und fährt sie zu dem Platz, wo wir die Zelte aufschlagen werden.“

      „Ach so“, meinte Marie und gab Blitz einen Eimer voll Wasser. Sie krempelte ihre Ärmel hoch. „Boah! Ist das warm heute“, dachte sie.

      Herr Berger, Tims Vater, der die Freizeit leiten würde, rief alle Reiter zu sich und erklärte, dass sie die Pferde satteln und sich neben dem Partner, der in der Liste vermerkt war, aufstellen sollten. „In dieser Liste sind auch die Regeln für die Reiterfreizeit aufgeschrieben“, meinte er und teilte die Zettel aus. „Wir wechseln dann immer die Reihen, sodass jeder jeden kennenlernt.“

      Marie nahm den Zettel entgegen und las:

      An Marie Kaufmann:

      Du reitest zuerst mit Tim Berger.

      Regeln:

      - immer zusammenbleiben

      - wenn etwas Außergewöhnliches auffällt oder

       passiert, zuerst bitte den Betreuer informieren

      - genug Abstand zu dem Vorreiter halten

      - Frühstück um 8:00 Uhr

      - Nachtruhe ab 22:00 Uhr einhalten

      - Campingplatz sauber halten