Sketchboard: malend erzählen. Mika Sinn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mika Sinn
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783866871175
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Geschichte etwas, das vorher nicht zu erkennen war.

      Negativschrift

      Das Prinzip der sogenannten Negativschrift basiert darauf, dass am Anfang nur der Rahmen der Buchstaben zu sehen ist und mit ein paar Strichen daraus Buchstaben werden. Das hat den Vorteil, dass man sehr schnell ein Schriftbild entstehen lassen kann. Das Raffinierte an dieser Schrift ist, dass man sie nicht sofort lesen kann, sondern das Gehirn erst einmal umdenken muss, um die Buchstaben zu erkennen. Das liegt daran, dass nicht der Rahmen und die Striche die Schrift ergeben, sondern der Leerraum. Man muss also nicht das Schwarze, sondern das Weiße lesen, daher heißt sie auch Negativschrift. Mit einem kleinen Hinweis des Erzählers / der Erzählerin können die Zuschauer die Buchstaben trotzdem schnell lesen. Das erste Mal entsteht durch das Erkennen der Negativschrift ein toller Überraschungseffekt bei den Kindern.

      Grundsätzlich wird beim Tafelzeichnen nur mit Großbuchstaben gearbeitet. Das Alphabet sieht folgendermaßen aus:

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      Nimm dir einen Bleistift und probiere die ersten Buchstaben einfach einmal aus oder schreibe deinen Namen. Verwende dazu einen solchen Textrahmen:

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      Beim Vorbereiten des Tafelbildes und auch in der praktischen Umsetzung gibt es in Bezug auf die Buchstaben einige Dinge, die zu beachten sind:

      Erstens ist es empfehlenswert, sich auf ein paar Wörter pro Tafelbild zu beschränken. Eine Geschichte, die nur aus Buchstaben besteht, wird für Kinder (vor allem für kleinere) ganz schnell langweilig und überfordernd. Daher überlege dir gut, welche Wörter oder welchen Satz du auf die Tafel bringen möchtest. Überlege dir auch, ob du manche nebensächlichen Wörter nicht auch als Bild oder Form darstellen kannst, um dir Buchstaben zu sparen. Alternativ kann man auch die Geheimschrift verwenden, auf die am Ende des Abschnitts kurz eingegangen wird.

      Besonders schön ist es, wenn du es schaffst, mit den Buchstaben die Hauptaussage auf die Tafel zu bekommen. Die Kinder werden dadurch nach der Verkündigung mit einem Blick auf die Tafel die weitere Gruppenstunde oder den restlichen Freizeittag über immer wieder an diese prägnante Aussage erinnert. „Gott ist da“, „Jesus liebt dich“ oder „Hab keine Angst“ sind gute Beispiele dafür.

      Zweitens solltest du nicht alle Buchstaben gleich breit malen. Das i braucht weniger Platz und die Buchstaben M, N und W brauchen mehr Platz. Das hilft, später die Wörter besser lesen zu können. Ganz nebenbei hilft es auch dir, dich in dem Wort beim Erzählen besser zurechtzufinden. Dazu aber später mehr.

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      Drittens gibt es Buchstaben, die sehr ähnlich sind. Hier bin ich schon etliche Male in ein Fettnäpfchen getreten und hatte später Buchstaben, die auf dem Kopf standen, oder Wörter, die keinen Sinn ergaben. Ganz anfällig dafür sind M und W sowie i und !, E und 3 oder auch S und Z bzw. 2. Aber auch beim N, T und L kann leicht Verwirrung entstehen, wenn man die Striche an der falschen Stelle setzt. Hier hilft nur eines: üben, üben, üben!

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      Und falls es bei einer Erzählung doch zu einem Fehler kommt, hilft es, sich nicht selbst zu ernst zu nehmen, einen Witz zu machen und zu sagen, welches Wort man eigentlich gemeint hat. Den Buchstaben lässt man dann einfach falsch stehen, denn nichts sieht grausamer aus als ein überpinselter falscher Buchstabe. Mehr praktische Tipps zu den Buchstaben während der Erzählung findest du im Kapitel „Mal- und Erzähltechnik“.

      Und jetzt wird geübt!

      Als Erstes kannst du das Alphabet in einem solchen leeren Rahmen nachzeichnen. Am besten machst du das mit einem Bleistift, den du zum Üben immer wieder ausradieren kannst.

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      Versuche als Nächstes, folgende Wörter der Reihenfolge nach in Kästchen zu schreiben: Anfang, Schatz, Joyful, Jesus, 2 Zöllner, Quelle, 3 Eunuchen, Aussätziger, Zimmermann, Gott, König Davids Xylophon, Hochzeitsball zu Kana?, Nebukadnezars Wandmalerei!

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      Jetzt hast du jeden Buchstaben mindestens einmal und die schweren sogar schon öfter geübt. Nun darfst du dich an ein paar Sätzen ausprobieren. Dabei ist zu beachten, dass man zwischen den Wörtern immer einen schwarzen Trennkasten setzt, damit man die Wörter später auseinanderhalten kann. Alternativ kann man die Wörter auch in getrennten Kästen aufmalen. In den Beispielgeschichten findest du unterschiedliche Varianten.

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      58 kleine Jünger

      Wir möchten Wombats malen.

      Wer immer auf die Nase fällt, der übt zu wenig auf der Welt.

      Textblöcke – Buchstaben im Tafelbild einsetzen

      Um die Buchstaben zu verwenden, musst du Textblöcke auf dein Tafelbild malen. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten. Man sollte zum Beispiel beim Vormalen der Textrahmen die Kästchen nicht zu klein ansetzen, sondern dafür lieber mehr Raum lassen. Bei der Bleistiftvorzeichnung ist daran zu denken, dass die Pinselstriche nachher deutlich dicker sind. Daher muss mehr Platz gelassen werden, da die Zwischenräume sonst zu eng werden. Um Textblöcke zu malen, geht man folgendermaßen vor: Zuerst werden für die Buchstabenkästchen kleine Striche oder Punkte pro Buchstabe an die Tafel gemalt. Falls dir auffällt, dass der Textrahmen zu kurz oder zu lang wird oder nicht mittig auf der Tafel steht, korrigiere die Punkte, bis es passt. Danach ziehst du die obere horizontale Linie vom ersten bis zum letzten Punkt. Um die Höhe der Buchstaben festzulegen, wird als Nächstes die rechte und linke Rahmenlinie gezogen und die unteren Kanten werden mit einem zweiten horizontalen Strich verbunden. Jetzt ist der Textrahmen fertig. Um den Textblock zu vollenden, müssen nur noch die Linien von den festgelegten Punkten aus senkrecht nach unten gezogen werden. Fertig ist dein Textblock.

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      Jetzt bist du gut vorbereitet. Je mehr du übst und mit der Tafel erzählst, umso besser wirst du die Buchstaben beherrschen. Und für den Anfang gilt: Nimm es mit Humor, wenn trotz aller Übung und Vorbereitung etwas schief läuft. Die Kinder freuen sich darüber, wenn du auch mal einen kleinen Fehler machst und können sich das Wort dadurch umso besser merken.

      Geheimschrift

      Die Negativschrift kannst du ergänzen, indem du die sogenannte Geheimschrift als weitere Möglichkeit nutzt, um Schrift entstehen zu lassen. Dazu benutzt du ganz normale Großbuchstaben und lässt dabei erst einmal die Verbindungsstriche weg. Das sieht wie ein wirres Durcheinander von Strichen aus. Durch ein paar zusätzliche Striche entsteht dann daraus ein logisches Wort. Diese Schrift ist zum Beispiel für Ortsnamen oder erklärende, nebensächliche Wörter sehr sinnvoll. Achte darauf, dass die Abstände zwischen den Buchstaben auch dann noch groß genug sind, wenn du die Striche ergänzt hast.

      Hier ein Beispiel:

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      Probier auch das einmal aus:

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      Personen

      In biblischen Geschichten sind Personen immer elementar. Daher spielen sie auch beim Tafelzeichnen