Sketchboard: malend erzählen. Mika Sinn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mika Sinn
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783866871175
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werden müssen. Aber es ist eine gute Möglichkeit, um dein Bild zu ergänzen oder einen Einstieg zu schaffen. Vor allem für die Hauptpersonen kannst du ruhig immer wieder einen Platz auf der Tafel einplanen.

      Das Wichtigste an der Person ist der Kopf. Er besteht meistens aus einem gelb hinterlegten Kreis mit schwarzer Kontur. Am Anfang lässt man den Kreis leer und ergänzt ihn während der Erzählung mit Augen und Mund. Den Gesichtsausdruck der Person sollte man immer freundlich malen, außer man hat einen berechtigten Grund, es anders zu machen. Um Emotionen in Gesichtern auszudrücken, ist es ratsam, diese in extra Gesichtern auf der Tafel darzustellen. Zu Emotionen und Gefühlen findest du in einem der nächsten Abschnitte noch ausführliche Erklärungen.

      Wenn du möchtest, kannst du das Geschlecht der Person durch lange Haare oder einen Bart andeuten. Allerdings sollten aufwendigere Malereien schon von Anfang an auf die Tafel gemalt sein, da während des Erzählens dazu keine Zeit bleibt.

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      Zum Kopf gesellt sich dann der Körper. Je nachdem wie kreativ und begabt du bist, kannst du diesen malen, wie du möchtest. Der Einfachheit halber empfiehlt es sich, ein Gewand anzudeuten. Das hat den Vorteil, dass es schnell geht und jeder und jede es malen kann. Wenn du magst, kannst du dem Gewand noch ein paar farbliche Elemente verpassen, damit nicht jedes Gewand gleich aussieht. Wenn du ein bisschen Spaß für dich selbst suchst, kannst du kleine Insider in die Gewänder einbauen. Ich habe zum Beispiel vor der Weltmeisterschaft im Sommer 2014 ein paar Randpersonen mit einem angedeuteten Deutschlandtrikot bekleidet. Allerdings ist hier immer das richtige Maß gefragt.

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      Während einer Bibelwoche, einer Fortsetzungsgeschichte oder um einen Einstieg zu bekommen, kannst du auf dem Gewand auch einen Rahmen für einen Buchstaben ziehen. Wenn die Person in der Geschichte dann an der Reihe ist, wird der Anfangsbuchstaben des Namens aufgemalt und man sagt etwas wie: „Das hier ist der Petrus. Woran erkennen wir das?“ – Jetzt wird das P aufgemalt. – „Natürlich! An dem P auf seinem T-Shirt.“ Dieses Ritual ist bei mir mittlerweile ein kleiner „Running Gag“ geworden und die Kinder stimmen immer schon im Chor mit ein: „An dem P auf dem T-Shirt!“ Das ist ein ganz einfacher Trick, damit die Kinder dabei bleiben und einbezogen werden. Bei Personen klappt das immer.

      Hauptpersonen kann man groß auf das Bild malen. Wenn mehrere Personen vorkommen, empfiehlt es sich, kleinere Personen zu benutzen.

      Wenn eine Menschenmenge gemalt werden soll, kann man das auch nur andeuten. Falls eine Geschichte von Jesus und einer Menschenmenge erzählt wird, empfiehlt es sich, Jesus als richtige Person zu malen und die Menge mit groben Konturen anzudeuten. Das könnte dann so aussehen:

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      Es gibt noch viele andere Arten, Personen detaillierter zu malen. In der Beispielgeschichte „Jeremias Rettung aus der Zisterne“ werden Strichmännchen verwendet. Hier ein paar Möglichkeiten, wie Personen noch aussehen können:

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      Für Menschen, die das Malen von Personen etwas genauer studieren möchten, gibt es auch Literatur, die verschiedene Möglichkeiten aufzeigt oder erklärt, Personen malerisch darzustellen. Die Bücher findest du bei den Literaturtipps im Anhang.

      Farben

      Farben stehen symbolisch für bestimmte Dinge. Auch Kinder wissen so etwas schon. Deshalb kannst du in deinem Tafelbild Farben einsetzen, um mit ihnen eine Botschaft zu vermitteln. Wenn immer gleiche Farben für dieselben Sachen verwendet werden, nehmen die Kinder das unbewusst wahr und die Aussage wird verstärkt.

      Rot ist zum Beispiel ganz bekannt als die Farbe der Liebe. Aber sie ist auch eine Signalfarbe für Wichtiges, warnt vor Gefahr oder steht für böse Dinge. Aus dem Alltag kennen wir diese Farbe zum Beispiel von Herzen, wichtigen Zeitungsüberschriften, Warn- oder Verbotsschildern und von den schlechten Noten in der Schule. Du kannst also Formen oder Buchstaben, die für diese Dinge stehen, mit Rot grundieren, wenn du ihre Wirkung verstärken möchtest.

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      Grün steht oft für Hoffnung und für die richtigen und guten Dinge. Verwende Grün, um etwas Positives zu verstärken. Wenn in deiner Geschichte jemand die richtige Entscheidung trifft, reicht manchmal ein einfacher grüner Kasten, in den du nur noch einen Haken malst. Damit weiß jedes Kind: das war gut und richtig.

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      Könige und Kronen kann man grundsätzlich als Zeichen der Herrschaft und Herrlichkeit gelb malen. Vor allem hat aber Gott sehr wahrscheinlich immer eine besondere Stellung in deinen Geschichten. Um seine Herrlichkeit und Göttlichkeit hervorzuheben, kannst du alles, was mit Gott oder Jesus zu tun hat, gelb untermalen.

      Wenn man das in einer Gruppe immer beibehält, werden die Kinder mit gelben Feldern automatisch Gott assoziieren. Wenn diese Brücke bei den Kindern vorhanden ist, kannst du einen Schritt weiter gehen und z. B. das Wort „Du“ gelb untermalen, wenn du vermitteln willst, dass die Kinder von Gott geliebt sind oder zu Gott gehören. Die Farbe ersetzt zwar nicht, dass du das auch sagen musst, aber es unterstützt deine Aussage sehr.

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      Bei Farben ist grundsätzlich darauf zu achten, dass sie mit Bedacht eingesetzt und nicht zu inflationär symbolisch verwendet werden. Denn mit Farben kann man sehr viele Dinge verdeutlichen und unterstützen. Wenn man das allerdings übertreibt, verliert die einzelne Farbe an Aussage oder Gewicht.

      Formen

      Da Tafelzeichnen darauf aufbaut, dass etwas an der Tafel entsteht, braucht es Elemente, die man variieren kann und bei denen die Zuschauer nicht sofort erkennen, um was es geht. Dadurch wird Spannung aufgebaut.

      Damit es so einfach wie möglich ist, schnell etwas entstehen zu lassen, sollten sich diese Elemente mit nur ein paar Pinselstrichen zu etwas verwandeln, das zu der Geschichte passt. Dabei ist es meistens gar nicht so wichtig, ob das Element sehr realistisch aussieht, denn die Kinder haben sehr viel Fantasie und verstehen schnell, um was es geht.

      Formen sind dafür perfekt. Man kann zum Beispiel mit einem Quadrat und ein wenig Kreativität alles Mögliche entstehen lassen. Auch Dreiecke oder Kreise eignen sich prima, um Dinge zu malen.

      Bei Formen ist es, wie übrigens bei allen anderen Elementen auch, ganz wichtig, dass nicht nur ein farbiges Viereck auf die Tafel gemalt, sondern immer eine schwarze Kontur darum herumgezogen wird. Damit kommt erstens die Farbe und Form erst richtig zum Vorschein und zweitens ist die Zeichnung auch von Weitem erkennbar. Die Kontur ist außerdem wichtig, um schnell ein Wort oder ein Bild entstehen zu lassen, indem man die Farbflächen mit schwarzer Farbe ergänzt.

      Mit Quadraten kannst du sehr, sehr viel darstellen, zum Beispiel einen Würfel, ein Haus, ein Geschenk, ein Buch oder einen Fernseher.

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      Das liegt natürlich nahe, weil all diese Dinge tatsächlich quadratisch oder rechteckig sind. Du kannst aber auch einen Baum, einen Dieb, eine Sprechblase, ein Gesicht oder ein Herz mit einem Quadrat malen. Sogar eine Richtung oder eine Emotion ist möglich. Mit wenigen Strichen hast du ein weiteres Element deiner Geschichte hinzugefügt und die Kinder sind weiter aufmerksam. Du glaubst nicht, dass das geht? Schau hier:

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      Dasselbe