König Heinrich V. / King Henry V - Zweisprachige Ausgabe . Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788026809500
Скачать книгу
verschworen mit dem bangen Frankreich.

      Und dieser Ausbund aller Kön'ge muß

      Von ihren Händen sterben (wenn ihr Wort

      Verrat und Hölle halten), eh er sich

      Nach Frankreich eingeschifft, und in Southampton.

      Verlängt noch die Geduld, so ordnen wir

      Der Ferne Mißbrauch nach des Spieles Zwang.

      Die Summe ist bezahlt, die Frevler einig,

      Der König fort von London, und die Szene

      Ist nun verlegt, ihr Teuren, nach Southampton.

      Da ist das Schauspielhaus, da müßt ihr sitzen;

      Von da geleiten wir nach Frankreich euch

      Und bringen sicher euch zurück, beschwörend

      Die schmale See, daß sanfte Überfahrt

      Die euch gewährt; denn gehn nach uns die Sachen,

      So soll dies Spiel nicht einen seekrank machen.

      Doch wenn der König kommt, und nicht zuvor,

      Rückt unsre Szene nach Southampton vor. (Ab.)

      Englisch

      ERSTE SZENE

      Inhaltsverzeichnis

      London. Straße in Eastcheap

      Nym und Bardolph begegnen einander

      Bardolph.

      Willkommen, Korporal Nym.

      Nym.

      Guten Morgen, Leutnant Bardolph.

      Bardolph.

      Sagt, seid Ihr und Fähnrich Pistol wieder gute Freunde?

      Nym.

      Ich für mein Teil frage nicht danach, ich sage wenig, aber wenn die Zeit kommt, kann es freundlich zugehen; doch das mag sein, wie es will. Fechten mag ich nicht; aber ich kann die Augen zutun und meinen Spieß vorhalten. Es ist nur ganz einfältig, aber was tuts ? Man kann Käse daran rösten, und er hält die Kälte aus sogut wie andrer Menschen Degen auch, und das ist der Humor davon.

      Bardolph.

      Ich will ein Frühstück daran wenden, euch zu guten Freunden zu machen, und dann wollen wir alle als geschworne Brüder nach Frankreich ziehn. Bietet dazu die Hand, guter Korporal Nym.

      Nym.

      Meiner Treu, ich will so lange leben, als es geht, das ist ausgemacht, und wenn ich nicht länger leben kann, so will ich sehen, wie ich es mache. Das ist mein Schluß, das ist das laus deo dabei.

      Bardolph.

      Es ist gewiß, Korporal, daß er mit Lene Hurtig verheiratet ist, und gewißlich, er tat Euch unrecht, denn Ihr wart mit ihr versprochen.

      Nym.

      Ich weiß es nicht, die Sachen müssen gehn, wie sie können: es kann kommen, daß Leute schlafen und daß sie zu der Zeit ihre Gurgel bei sich haben, und etliche behaupten, Messer haben Schneiden. Es muß gehen, wie es kann. Ist Geduld schon eine abgetriebene Mähre, so schleppt sie sich doch fort. Es muß eine Endschaft werden. Nun, ich weiß es nicht.

      Pistol und Frau Hurtig kommen.

      Bardolph.

      Da kommt Fähnrich Pistol und seine Frau. Guter Korporal, nun haltet Euch ruhig. – Nun, wie stehts, Herr Wirt?

      Pistol.

      Du Zecke, nennst mich Wirt?

      Bei dieser Hand, das ist für mich kein Name,

      Noch herbergt meine Lene.

      Frau Hurtig.

      Wenigstens nicht lange, meiner Treu; denn wir können nicht ein Dutzend Frauenzimmer oder was drüber in Wohnung und Kost haben, die sich ehrbar vom Stich ihrer Nadeln ernähren, ohne daß man gleich denkt, wir hielten ein liederliches Haus. (Nym zieht den Degen.) O Herr! da ist Korporal Nym seiner – nun haben wir hier vorsätzlichen Ehebruch und Mord. Guter Korporal Nym, zeige dich als ein tüchtiger Mann und steck den Degen ein.

      Bardolph.

      Guter Leutnant – guter Korporal, nehmt nichts vor!

      Nym.

      Pah!

      Pistol.

      Pah dir, isländischer Hund! Du kecker Spitz von Island!

      Nym.

      Willst du abziehn? Ich möchte dich solus haben.

      (Steckt den Degen in die Scheide.)

      Pistol.

      Solus, du ungemeiner Hund? O Viper!

      Das solus in dein seltsamlich Gesicht,

      Das solus in die Zähn und Kehle dir,

      In deine schnöde Lunge, ja, in deinen Magen,

      Und, was noch schlimmer, in den garstgen Mund!

      Dein solus schleudr' ich dir ins Eingeweide,

      Denn reden kann ich, und der Hahn Pistols

      Ist schon gespannt, und blitzend Feuer folgt.

      Nym.

      Ich bin nicht Barbason, Ihr könnt mich nicht beschwören. Ich bin im Humor, Euch leidlich derb auszupochen; wenn Ihr mir Schimpf antut, so will ich Euch mit meinem Rapier fegen, wie ich in allen Ehren tun darf; wollt Ihr davongehn, so möchte ich Euch ein bißchen in die Gedärme prickeln, wie ich nach guter Sitte tun darf, und das ist der Humor davon.

      Pistol.

      O Prahler feig, verdammter, grimmger Wicht!

      Es gähnt das Grab, und Tod ist ächzend nah;

      Drum hol heraus! (Pistol und Nym ziehen.)

      Bardolph (zieht).

      Hört mich an, hört an, was ich sage: wer den ersten Streich tut, dem renn ich den Degen bis ans Gefäß in den Leib, so wahr ich ein Soldat bin.

      Pistol.

      Ein Schwur von sondrer Kraft, und legen soll sich Wut.

      Gib deine Faust, den Vorderfuß mir gib:

      Dein Mut ist kernhaft stark.

      Nym.

      Ich will dir die Kehle abschneiden, über kurz oder lang in allen Ehren, das ist der Humor davon.

      Pistol.

      So heißt es, coupe la gorge? – Ich trotze dir aufs neu.

      O Hund von Kreta, hoffst du auf mein Weib?

      Nein! Geh in das Spital

      Und hol vom Pökelfaß der Schande dir

      Den eklen Geir von Cressidas Gezücht,

      Genannt mit Namen Dortchen Lakenreißer;

      Die nimm zur Eh; ich hab und will behaupten

      Die quondam Hurtig als die einzge Sie;

      Und pauca, damit gut!

      Der Bursch kommt.

      Bursch.

      Herr