Das groteske Tagebuch des Anubis
Die Wiedergeburt des schillernden Gottes
Der größte Tempel der Geschichte
Der großartig geniale Guide zur geschickten Umgehung gnadenloser göttlicher Grantigkeit
Kemet
Die Götter Ägyptens
Herausgeberinnen
Katharina Fiona Bode & Grit Richter
Mit einem Vorwort von Akram El-Bahay
Mit Geschichten von
Udo Brückmann
Jessica Iser
Axel Pirker
Corinna Schattauer
Marcus Rauchfuß
Markus Cremer
Tino Falke
Jenny Wood
Martin Rüsch
Caroline Strack
Melanie Vogltanz
Der großartig geniale Guide zur geschickten Umgehung gnadenloser göttlicher Grantigkeit oder auch: Göttliche Überlebenstipps von Daniel Müller
Endwort von Herausgeberin Katharina Fiona Bode
Impressum
Alle Rechte an den abgedruckten Geschichten liegen beim
Art Skript Phantastik Verlag und den jeweiligen Autoren.
Copyright © 2018 Art Skript Phantastik Verlag
Art Skript Phantastik Verlag | Salach
Lektorat » Rohlmann & Engels
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Spinx - Photo by Daniel H. Tong on Unsplash
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Der Verlag im Internet
Alle Privatpersonen und Handlungen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Vorwort von Akram El-Bahay
Liebe Leserinnen und Leser,
stellen Sie sich eine Scheibe inmitten der Unendlichkeit des Weltalls vor. Eine Scheibe, die nicht weniger als die ganze Welt ist und auf der alle Menschen leben. Eine Scheibe, die von einem gewaltigen Fluss durchzogen ist und von vier … nein, nicht Elefanten, sondern Säulen gestützt wird. Okay, spätestens jetzt ist klar, dass Sie nicht in Terry Pratchetts Scheibenwelt gelandet sind, nein, Sie sind in Ägypten. Und der Fluss ist der Nil, nicht der Ankh. Das antike Weltbild des Pyramidenstaats aber ist Pratchetts Scheibenwelt verblüffend ähnlich. Kein Wunder, dass er ihm das wunderbare Buch Pyramiden gewidmet hat. Das Wüstenland am Nil eignet sich also bestens als Schauplatz für fantastische oder futuristische Geschichten. Und seine anthropomorphisierten Naturphänomene geben auch ziemlich gute Figuren ab. Ja, Isis, Anubis, Osiris und all die anderen Götter Ägyptens schreien geradezu danach, dass man ihnen eigene Geschichten widmet. So wie in Kemet – Die Götter Ägyptens, das Buch, das Sie sich in der berechtigten Hoffnung gekauft haben, bestens unterhalten zu werden.
Bevor Sie aber in die erste Geschichte einsteigen, hier noch ein kurzer Abriss über die Soap-Opera-haften Verwandtschaftsverhältnisse der ägyptischen Gottheiten, denn Sie werden einigen von ihnen begegnen. Bereit? Also los.
Am Anfang bestand unsere Scheibe nur aus Wasser. Auf einem Hügel, der sich aus dem Meer erhob, wurde der Sonnengott Re geboren (Fragen Sie hier bitte nicht, von wem). Seine vier wichtigsten Kinder heißen Schu (Luft), Tefnut (Wasser), Geb (Erde) und Nut (Himmel). Die Kinder von Geb und Nut heißen Osiris, Isis, Seth und Nephthys. Nicht zu vergessen ist Horus, der wiederum der Sohn von Isis und Osiris ist und sich nach dem Tod seines Vaters an dessen Mörder Seth rächte. Mit seiner Frau Hathor hatte er nur ein Kind: Ihi. Der chaosstiftende Seth ist natürlich der heimliche Star unter Ägyptens Göttern. Ganz so, wie es sich für den Oberbösewicht der Geschichte gehört. Kein Wunder also, dass er sehr begehrt war und mehr als eine Gattin an seiner Seite wusste. Neben Nephthys traf er sich noch mit seinen Konkubinen Taweret, Neith, Astarte und Anat. Taweret war eher der Typ häusliche Göttin, während Neith für den Krieg stand. Die ebenfalls waffenliebende Anat wiederum war aus Syrien emigriert und eine weitere Tochter von Re. Sie erinnern sich? Er wurde am Anfang von allem auf dem Hügel geboren (Fragen Sie bitte auch jetzt nicht, von wem). So schließt sich der familiäre Kreis. Man bleibt irgendwie unter sich.
Die Liste der Gottheiten lässt sich beliebig fortsetzen und zeigt, dass die Verflechtungen und Intrigen der Götter denen der Menschen in nichts nachstehen. Es gibt Gewinner und Verlierer. Besonders anschaulich wird dies am Beispiel von Amun. Er stieg als unbedeutender Lokalgott aus Theben in das göttliche Ränkespiel ein und hatte nur eine Aufgabe: Er musste den anderen Göttern mit seinem Schatten dienen – gewissermaßen als übernatürlicher Sonnenschirm. Dann aber machte er Karriere, bis er zum König der Götter aufstieg. Der bereits erwähnte Sonnengott Re (Zur Erinnerung: Es war derjenige, der auf diesem Hügel geboren wurde. Bitte, verkneifen Sie sich auch an dieser Stelle die Frage,