Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959796767
Скачать книгу
Augen waren klein gewoden.

      Bill stieß verblüfft hervor: »Ann!«

      Das Mädchen blieb vor ihnen stehen.

      Ted schob das Kinn vor. »Wie kommst du hierher?« fragte er eisig.

      »Das ist meine Sache«, entgegnete Ann.

      »Deine Sache? Du irrst dich. Du bist unsere Schwester. Und mit Pollock haben wir nichts mehr zu schaffen.«

      »Ihr. Und was geht das mich an? Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt und kann tun und lassen was ich will.«

      Da machte Ted einen raschen Schritt vorwärts und versetzte ihr eine harte Ohrfeige.

      »Das kannst du!« zischte sie ihn an. »Aber du wirst dich wundern. Es ist schon bekannt, daß du Vater geschlagen hast. Der Mann hat es mir erzählt!«

      »Welcher Mann?«

      »Du hast Ann gar nicht gesucht?« fragte Pollock, während er langsam näher kam.

      »Ann? Nein, wie sollte ich auf den Gedanken kommen, daß sie hier bei dir ist. Aber es ist gut, daß wir endlich wissen, daß die Geschichte mit Onkel Jim in Wallace eine Lüge ist. Ich hatte ohnehin den Verdacht, daß sie nicht ständig nach Wallace hinüberritt, in Nacht und Nebel. Daß sie allerdings zu dir ritt, das ahnte ich nicht. Du holst sofort dein Pferd und machst dich fertig, mit uns zurückzureiten.«

      »Das wird sie nicht tun.« Pollock schob seine Daumen in die Ärmelausschnitte seiner Weste.

      Hinter den Duncers waren Bob Lentkey und Sheriff Harris im Eingang erschienen. Das gab Pollock Aufwind.

      Ted Duncer hatte die beiden noch nicht bemerkt. Er stieß den Kopf vor wie ein Raubvogel und knurrte: »Was hast du gesagt, Cass?«

      »Daß sie nicht mit euch reisen wird!«

      »Ach!«

      »Cass hat recht!« rief in diesem Augenblick Lentkey von der Tür her.

      Bill Duncer fuhr herum. Ted blieb eiskalt stehen. Seine Rechte lag dicht über dem Revolverkolben.

      Die Luft war zum Schneiden dick.

      »Das ist eine schlechte Zeit für einen Streit«, sagte Ann ruhig. »Es gibt andere, wichtigere Dinge, über die ihr miteinander beraten solltet.«

      »Finde ich auch«, sagte Pollock girnsend.

      Ted sah sich langsam um, dann stakste er zur Theke hinüber. »Gib mir einen Brandy, Cass.«

      Damit war das Eis gebrochen.

      Pollock jonglierte sofort mit Taschenspielerbewegungen – die sein einstiges Gewerbe verrieten – ein paar Flaschen vom Bord auf die Theke, schnipste die Korken ab und schob Gläser nach.

      Ted nahm einen tiefen Schluck und schnarrte dann: »Was ist mit dem Mann?«

      Pollock meinte: »Ich hatte zuerst angenommen, daß ihr wegen Ann gekommen wäret.«

      »Nein. Wir wollten dich warnen. Der Bursche hat sich in Hatch bei Webster eingetragen. Wißt ihr unter welchem Namen?«

      Pollock, Harris, Lentkey und die Frau blickten Ted Duncer gespannt an.

      »John H. Holliday – yeah, das hat er ins Gästebuch geschrieben.«

      »Doc Holliday!« stieß Pollock erschrocken hervor.

      Auch Harris hatte einen Ausruf der Verblüffung nicht unterdrücken können.

      Nur Lentkey schüttelte den Kopf. »No, Gents, da kann ich euch beruhigen. Wenn er das wirklich getan hat, dann hat er sich einen schlechten Scherz erlaubt. Doc Holliday sieht ganz anders aus.«

      »Kennst du ihn denn?« wollte Ted wissen.

      Lentkey nickte bedeutungsvoll und schob seinen Hut ins Genick. »Und ob ich ihn kenne. Ich habe ihn in Abilene gesehen, wie er an jenem Wintermorgen Ernie Asoltan zusammenschoß. Es war das unheimlichste Duell, das ich je gesehen habe. Er schoß so schnell, so rasend schnell, wie...«

      »Schneller als der Mann mit dem schwarzen Anzug?« wollte Pollock wissen.

      Lentkey wischte sich über die Stirn. »Well, das ist der einzige, der es vielleicht mit ihm aufnehmen könnte, aber er ist nicht Doc Holliday. Darüber kann ich euch beruhigen.«

      Ted erkundigte sich: »Habt ihr ihn denn schießen sehen?«

      »Und ob«, antwortete Pollock. »Harris hatte ihm einen Absatz zerschossen, das hättet ihr erleben sollen. Der Kerl wirbelte im gleichen Augenblick herum wie ein Indianer. Umdrehen, Colt ziehen und schießen, das war eins.«

      »Hat er denn auch getroffen?« wollte Billy Duncer wissen.

      »Und ob«, meinte Pollock, »frage unseren tüchtigen Sheriff nur. Der wird es dir gern selbst noch mal erzählen.«

      Harris stieß einen Fluch durch die Zähne. »Der Satan soll diesen Burschen fressen. Ich hatte Cass ja einen Vorschlag gemacht.«

      Pollock wischte gebieterisch mit der Hand durch die Luft. »Er wollte ihn hier vor dem Saloon in den Rücken schießen, wo die Bude hier voller Menschen saß, Leute aus Wallace und Runyon.«

      »Blödsinn!« fauchte Ted Duncer. »Ist er noch hier?«

      »Yeah, er wohnt im City Hotel. Gestern mittag kam er hier an und sprach über den Schmied. Wir haben es übrigens nicht nötig, uns mit ihm abzugeben. Er hat den Schmied erschossen.«

      »Was?« Ted Duncer zog die strichgeraden Brauen zusammen.

      »Ja«, log Pollock kaltstirnig, »er hat den Mann niedergeknallt. Ich habe eine Menge Zeugen dafür.«

      »Und weshalb hat er das getan?«

      »Weiß der Teufel, was er mit ihm hatte. Heute nachmittag kommt Richer Lewis, der macht ihn fertig für den Strick. Harris wird das Vergnügen haben, ihn zu hängen.«

      Ann, die die ganze Zeit am Stirnende der Theke gelehnt hatte, warf schneidend dazwischen. »Das kannst du Ted nicht bieten, Cass. Er kann sich nicht auf eine Sache einlassen, die von vornherein schief ist.«

      Ted wich sofort einen Schritt von der Theke zurück, hatte die Hände neben den Hüften hängen. »Was soll das heißen?«

      Ann blieb eisern. »Der Fremde hat den Blacksmith nicht erschossen. Es war ein Mann, der in einem der Häuser nebenan gestanden haben muß.«

      Pollock wurde grün vor Zorn. »Was geht dich das an!« herrschte er seine Geliebte an.

      »Es geht sie eine ganze Menge an!« krächzte Ted gallig. »Wenn die Sache schon von vornherein verdreht ist, werde ich mich hüten, mit dreinzuschlagen. – Du hast ihn also umlegen lassen?«

      »Ich?« protestierte der Salooner mit gekünstelter Erregung. »Wie komme ich denn dazu?«

      »Um einen Grund zu bekommen, den Mann an den Galgen zu bringen.«

      »Ihr müßt alle verrückt sein!«

      »Weshalb hast du dann nicht gleich den Fremden anstatt des nutzlosen Schmiedes erschießen lassen?« fragte Bill.

      »Ich habe niemanden erschießen lassen!« polterte Pollock. »Ich hätte auch den Fremden nicht auf offener Straße abknallen lassen. Es gibt eine Reihe von Leuten in der Stadt, die mich mit ihm gesehen haben. Wahrscheinlich gibt es auch einige, die von meinem Gang mit ihm hier im Saloon wissen, obwohl der Laden leer war, bis auf Ann.« Er warf dem Mädchen einen raschen Blick zu.

      »Willst du damit sagen, daß meine Schwester –.«

      Pollock hob die Hand und sagte einlenkend: »Unsinn, Ted. Ich will gar nichts sagen. Aber du siehst, wie die Sachen hier stehen«

      »Bis jetzt sehe ich nur, daß hier völlig idiotisch gehandelt worden ist. Wir haben einen Mann gegen uns. Und der tote Schmied kann ihn also nicht auf den Galgenhügel bringen.«

      »Woher willst du