Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959796767
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sind ausschließlich mir vorbehalten«, meinte der Salooner scharf.

      »Ach?« Wyatt wandte sich um. »Die Waffen verleihen Sie dann wohl hin und wieder?«

      Pollock wurde rot. »Was wollen Sie eigentlich, Sie komischer...«

      Der Missourier hob die Hand. »Vorsicht, Mister. Sie sind reichlich freigiebig mit der Bezeichnung komisch.« Er nahm Wards Revolver in die Hand und betrachtete ihn. »Der Mann, dem dieser Colt gehörte, wußte auch eine ganze Menge komischer Dinge zu erzählen.«

      Da machte Cass Pollock seinen ersten großen Fehler. Wyatt hatte sich wieder der Frau zugewandt. Das wollte der Spielhöllen-Owner ausnutzen. Er hatte plötzlich einen Revolver in der Hand, machte einen Sprung auf den Mann an der Theke zu und wollte ihm den Knauf der Waffe auf den Schädel schmettern.

      Pollock hätte sich diesen Schritt sicher sehr überlegt, wenn er auch nur einen blassen Schimmer davon gehabt hätte, mit wem er es da zu tun hatte. Sicher, er war ein kräftiger Mann, und dieser Angriff hätte an sich gar nicht schiefgehen können. Aber er ging so fürchterlich daneben, daß der Salooner vor Wut aufschrie.

      Wyatt hatte zwar nicht mit dem Angriff von hinten gerechnet, aber sein immer wacher Instinkt hatte ihn sich im allerletzten Moment umwenden lassen.

      Er riß den linken Arm hoch und schlug dem Angreifer den Colt aus der Hand. Dann wuchtete er einen knallharten Rechtshänder in die kurzen Rippen Pollocks.

      Der torkelte zurück und schnappte nach Luft. Dann hatte er ein Messer in der Hand.

      »Siehst du, Freund, genau so hatte ich dich mir vorgestellt«, versetzte Wyatt. Sein rechter Fuß schoß hoch und traf die Hand mit dem Messer.

      Pollock brüllte auf wie ein getroffener Hund. »Du Skunk, du verdammter...« Er stürmte nach vorn, beidhändig schlagend, aber ein einziger Uppercut des Missouriers ließ ihn steif wie ein Brett hoch fliegen und über die Absatzspitzen zurück auf die Dielen fliegen.

      Wyatt wandte sich langsam um und sah in die Augen der Frau.

      Die musterten ihn forschend und kühl. »Was wollen sie hier?«

      »Ich wollte Ihnen einen Gruß Ihres Bruders Ted bestellen.«

      Die Frau erbleichte. Dann sah sie auf den Mann am Boden. Als sie sich davon überzeugt hatte, daß er nichts hören konnte, sagte sie: »Ted kann Sie nicht hergeschickt haben.«

      »Natürlich nicht«, erklärte Wyatt schnell, »weil er überhaupt nicht weiß, daß Sie hier sind. Stimmt das?«

      »Ja.«

      »Wie sollte er auf den Gedanken kommen, daß sie nachts so weite Ausflüge machen. Nun, es genügt schließlich auch, daß der alte schwarze Peppy im Bilde ist, oder?« Dann wagte der Missourier noch einen letzten Vorstoß. »Wie geht’s übrigens Sherman?«

      Anns Gesicht blieb unbewegt. »Was geht mich Sherman an«, versetzte sie kühl. »Ich habe mit dem Menschen nichts zu schaffen.«

      Damit wandte sie sich ab.

      In Wyatts Kopf läutete es Alarm.

      Und doch ahnte der Marshal noch längst nicht die wahren Zusammenhänge. Wenn sie ihm in diesem Augenblick jemand gesagt hätte, wäre er wohl mehr als erstaunt gewesen.

      Er warf ein Geldstück auf das Thekenblech, blickte der tänzelnden Münze nach, wandte sich dann ab und ging zur Tür.

      »Halt!« Hart kam die Stimme der Frau hinter ihm her.

      Wyatt blieb stehen.

      »Drehen Sie sich nicht um, ich habe einen Colt in der Hand.«

      »Dann sehen Sie zu, daß Sie kein Unheil damit anrichten.« Wyatt ging weiter quer durch den großen Schankraum auf die Tür zu.

      »Sie sollen stehenbleiben!«

      »Schießen Sie nur, Miß Duncer! Es ist ja bei euch nichts besonderes.«

      Erst an der Tür wandte er sich nochmals um.

      Die Frau stand mit kalkigem Gesicht vor dem schräghängenden Thekenspiegel. In der Rechten hielt sie einen silbernen, perlmutterbeschlagenen 38er Revolver.

      Pollock lag immer noch vor der Theke.

      Ann Duncers Blick hafteten an den Augen des Missouriers. »Soll ich Ihnen etwas sagen?«

      »Bitte!«

      »Sie haben die kältesten Augen, die ich je in einem Gesicht gesehen habe. Auch das Lächeln, das vorhin darin stand, kann nicht darüber hinwegtäuschen. Ich weiß nicht, wer Sie sind und was Sie hier

      wollen. Aber eines weiß ich genau:

      Wenn Sie nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden die Stadt und die Gegend verlassen haben, sind Sie ein toter Mann.«

      Wyatt lächelt. »Richtig, der wäre ich ja jetzt auch, wenn Sie so brutal sind, wie Sie sprechen.«

      Sie nahm den Revolver herunter. »Wer sind Sie? Und vor allem: Was wollen Sie?«

      »Vielleicht werde ich Ihnen innerhalb der Frist, die Sie mir gestellt haben, eine Antwort darauf geben können.«

      »Ihre Antworten kenne ich. Ich weiß, wie sie aussehen werden. Ich habe es ja vorhin erlebt. Es hat bisher noch keinen Mann gegeben, der Cass mit einem einzigen Schlag von den Beinen hätte werfen können. Aber verlassen Sie sich darauf: Wenn Sie nicht verschwinden, sind Ihre Stunden gezählt. Cass Pollock läßt sich nicht niederschlagen.«

      »Das kann ich ihm nicht verdenken.« Er wandte sich um und ging hinaus.

      Als er zur Schmiede hinüber kam, war der Meister gerade mit dem Abknipsen einiger Nagelspitzen über dem Horn beschäftigt. Er holte eine große Feile und glättete das Horn. Als er den Missourier kommen sah, blickte er auf.

      »He, da sind Sie ja wieder. Das ging ja schnell. Hat’s Ärger gegeben?«

      »Wie man es nennen will.«

      »Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf...«

      Wyatt winkte ab. »Ich weiß, ich soll möglichst schnell aus der Stadt verschwinden. Das meinten Sie doch?«

      Der kahlköpfige Blacksmith rollte die Augen. »Yeah – aber...«

      Wyatt drückte ihm dann ein paar Geldstücke in die schwielige Hand. »Hier scheint es jeder drauf angelegt zu haben, mich mit guten Ratschlägen zu bepflastern. Sagen Sie mir lieber, wo ich ein Zimmer bekommen kann.«

      »Ein Zimmer?« Der Schmied wies mit der ausgestreckten Hand auf ein doppelstöckiges Gebäude, das oben unter der Fensterbrüstung in verwitterten Buchstaben den Namen ›City Hotel‹ trug.

      »Da gibt’s immer Zimmer. Die paar Leute, die hier in der Stadt absteigen, sehen doch sowieso immer zu, daß sie schnell wieder wegkommen. Wer will denn in einem solchen Nest leben. Pollock tyrannisiert doch alle und jeden. Ihm gehört hier der ganze Grund, bis da an den Stein. Da fängt mein Land an und nebenan beginnt der Boden Fenners.«

      »Wer ist das?«

      »Ein alter Mann, er hat den Generalstore drüben hinter der Bäckerei. Er kümmerte sich um nichts mehr. Pollock hat ihm nach und nach alles abgekauft. Es sind nur noch ein paar Fetzen Land, die Fenner gehören. Der Alte hatte einen Sohn, der mit Pollocks Leuten zusammengeriet. Irgendein schmieriger Gunslinger hat ihn im Duell mitten auf der Mainstreet niedergeknallt. Seitdem ist der Alte auch erledigt. Solange der Junge noch lebte, wurde nichts verkauft.«

      »Wissen Sie, wo der German wohnt?«

      Das Gesicht des Schmiedes wurde lang. Verblüffung stand in seinen Augen. »Der German?«

      »Yeah!«

      »Hören Sie, Mister, dafür, daß Sie ein Fremder sind, kennen Sie sich hier verdammt genau aus.«

      »Weshalb nicht? Ist doch eine sehr interessante Stadt, dieses Page City. Fast so interessant wie Hatch.«

      »Hatch?«