Sämtliche Werke (Über 190 Titel in einem Buch). Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788075834164
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Halbpart, Herr Sohn, daß Bianka kommt.

      Lucentio.

       Nichts halb; ich will das Ganze mir gewinnen.

      Biondello kommt zurück.

      Lucentio.

       Wie nun? Was gibt's?

      Biondello.

       Herr, unsre Frau läßt sagen,

       Daß sie zu tun hat und nicht kommen kann.

      Petruchio.

       Aha! sie hat zu tun und kann nicht kommen!

       Heißt das antworten?

      Gremio.

       Ja, und noch recht höflich;

       Wenn Eure nur nichts Schlimmres läßt erwidern.

      Petruchio.

       Ich hoffe Beßres.

      Hortensio.

       Geh, Bursch, zu meiner Frau, ersuche sie,

       Sogleich zu kommen. (Biondello ab.)

      Petruchio.

       Oho! ersuche sie!

       Dann muß sie freilich kommen!

      Hortensio.

       So? ich fürchte,

       Bei Eurer wird Euch kein Ersuchen helfen.

      Biondello kommt zurück.

      Hortensio.

       Nun, wo ist meine Frau?

      Biondello.

       Sie sagt, Ihr habt wohl einen Scherz im Sinn,

       Sie komme nicht; sie wünscht, Ihr kommt zu ihr.

      Petruchio.

       Schlimmer und schlimmer! Will sie nicht? O schmählich,

       Nicht auszuhalten, völlig unerträglich!

       Du, Grumio, geh sogleich zu meiner Frau,

       Sag, ich befehl ihr, sie soll zu mir kommen!

      (Grumio ab.)

      Hortensio.

       Ich weiß die Antwort!

      Petruchio.

       Nun?

      Hortensio.

       Sie wolle nicht.

      Petruchio.

       So schlimmer steht's um mich, und damit gut.

      Katharina kommt.

      Baptista.

       Nun heil'ger Gott! seht, da kommt Katharine!

      Katharina.

       Was wollt Ihr, Herr, daß Ihr nach mir gesandt?

      Petruchio.

       Wo ist Hortensios Frau und deine Schwester?

      Katharina.

       Da drinn' am Feuer sitzen sie und schwatzen.

      Petruchio.

       Geh, hol sie her; und wollen sie nicht kommen,

       Führ sie gegeißelt ihren Männern her!

       Geh, sag' ich, bringe sie uns augenblicks. (Katharina ab)

      Lucentio.

       Hier ist ein Wunder, wollt Ihr Wunder sehn.

      Hortensio.

       Jawohl! mich wundert, was nur das bedeute!

      Petruchio.

       Ei, Friede deutet's, Lieb' und ruhig Leben,

       Ehrwürdig Regiment, rechtmäß'ge Herrschaft,

       Kurz, was nur irgend süß und glücklich ist.

      Baptista.

       Nun, dir sei alles Heil, guter Petruchio.

       Die Wett' ist dein; ich aber füge noch

       Zu dem Gewinste zwanzigtausend Kronen,

       Der andern Tochter eine andre Mitgift;

       Denn anders ist sie, als sie je gewesen.

      Petruchio.

       Ich will die Wette besser noch gewinnen,

       Sie soll mehr Zeichen von Gehorsam geben,

       Der neuerworbnen Zucht und Unterwerfung.

      Katharina kommt zurück mit Bianka und der Witwe.

      Petruchio.

       Nun seht, sie kommt und bringt die trotz'gen Weiber,

       Gefangne weiblicher Beredsamkeit. –

       Die Haube, Katharine, steht dir nicht;

       Fort mit dem Plunder! tritt sie gleich mit Füßen!

      (Katharina tut es.)

      Witwe. Gott, laß mich Ursach' nie zum Kummer haben,

       Bis ich so albern mich betragen werde!

      Bianka.

       Pfui! das ist ja ein läppischer Gehorsam!

      Lucentio.

       Ei, wäre dein Gehorsam nur so läppisch!

       Deines Gehorsams Weisheit, schöne Bianka,

       Bringt mich um hundert Kronen seit der Mahlzeit.

      Bianka.

       So kind'scher du, darauf etwas zu wetten!

      Petruchio.

       Kathrine, dir befehl' ich:

       Erklären sollst du den starrköpf'gen Weibern,

       Was sie für Pflicht dem Herrn und Ehmann schuldig.

      Witwe. Ei was, Ihr scherzt, wir wollen keine Predigt.

      Petruchio.

       Tu's, sag' ich dir, und mach mit der den Anfang!

      Witwe. Nein doch.

      Petruchio.

       Ja, sag' ich, mach mit der den Anfang!

      Katharina, Pfui, pfui! entrunzle diese drohnde Stirn

       Und schieß nicht zorn'ge Pfeil' aus diesen Augen,

       Verwundend deinen König, Herrn, Regierer,

       Das tötet Schönheit wie der Frost die Flur,

       Zerstört den Ruf wie Wirbelwind die Blüten,

       Und niemals ist es recht noch liebenswert.

       Ein zornig Weib ist gleich getrübter Quelle

       Unrein und sumpfig, widrig, ohne Schönheit;

       Und ist sie so, wird keiner noch so durstig,

       Sie würd'gen einen Tropfen draus zu schlürfen.

       Dein Ehmann ist dein Herr, ist dein Erhalter,

       Dein Licht, dein Haupt, dein Fürst, er sorgt für dich

       Und deinen Unterhalt, gibt seinen Leib

       Mühsel'ger Arbeit preis zu Land und Meer,

       Wacht Nächte durch in Sturm, und Tag' in Kälte,

       Wenn du im Hause warm und sicher ruhst.

       Und fordert zum Ersatz nicht andern Lohn

       Als Liebe, freundlich Blicken und Gehorsam,

       Zu kleine Zahlung für so große Schuld.

       Die Pflicht, die der Vasall dem Fürsten zollt,

       Die ist die Frau auch schuldig ihrem Gatten.

       Und ist sie trotzend, launisch, trüb und bitter,

       Und nicht gehorsam billigem Gebot,

       Was ist sie als ein tückischer Rebell,

       Sünd'ger Verräter an dem lieben Herrn?

       Wie