Unser Familien-Arzt. Henry Rice Stout. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Henry Rice Stout
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 4064066113162
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voll zur augenblicklichen Wirkung. Jeden Morgen kann ein Tassenkopf voll zum Offenhalten der Eingeweide gegeben werden.

      Oder auch:

Rhabarber 10 Grane.
Calcinirte (calcined) Magnesia ½ Drachme.

      Mische es und nimm das Ganze auf einmal.

      Wenn stärkere Abführmittel erforderlich sind, gebrauche man das folgende:

Zusammengesetzter Koloquinthen- (Colocynth) Extrakt ½ Drachme.
Jalappenwurzel- (Jalap) Extrakt 15 Grane.

      Mische dies und mache 12 Pillen davon. Dosis zwei oder drei Pillen, bis die Wirkung erfolgt. Als ein kühlender Trank ist das folgende zu empfehlen:

Cremor tartari ½ Unze.
Frisch zerquetschte Citronenschale 4 Unzen.
Stückzucker 4
Kochendes Wasser 3 Pint.

      Mische und, nachdem es eine Weile gestanden, durchseihe es.

      Wenn die Entzündung ihren Sitz im Kopfe hat, sollte unbeschränkt kaltes Wasser angewendet werden.

      Eclectische und Kräuterkur. Der Körper sollte öfters, während das Fieber unterdrückt ist, einige Minuten lang mit kaltem Wasser gewaschen werden. Ist der Kopf stark von Schmerz und Delirium angegriffen, sollten drei oder vier Blutegel an jede Schläfe angesetzt und Umschläge von kaltem Wasser und Essig auf den Kopf gemacht werden. Das letztere kann zuweilen auch statt der Blutegel angewendet werden.

      Die Ausleerungen zu erhöhen und die Eingeweide zu erleichtern, kann auch Brechwurz in Dosen von 1 bis 1½ Gran in ein wenig warmem Wasser oder Molasses aufgelöst auf einmal in zwei Stunden gegeben werden.

      Zur Reinigung der Eingeweide kann auch ein Pulver, aus dem folgenden zusammengesetzt, gegeben werden:

Gepulverter Entenfuß (Podophyllum) 1 Grane.
Leptandrin 4
Cremor tartari 1 Theelöffel voll.

      Senna- und Epheublätter-Salz kann ebenso zu demselben Zwecke verwendet werden.

      Wenn es nothwendig ist, Schweiß hervorzurufen, sollten warme Bäder angewendet oder die Füße in warmem Wasser erweicht werden, dabei lasse man den Kranken unbeschränkt Thee von Salbei, Balsam, Wasserdost, Isop oder Flachssamen trinken. Diese Maßregeln werden in der Regel das Fieber dämpfen. Bei Schlaflosigkeit lege man ein Hopfenkissen unter den Kopf des Kranken oder lasse ihn starken Hopfenthee trinken, was von gutem Erfolge sein wird. In dem letzteren Stadium des Fiebers, wenn der Magen reizbar ist, ist es zuweilen besser, anstatt der Medizinen Einspritzungen anzuwenden, und diese können in einem Theelöffel voll gewöhnlichen Salzes, in einem Pint von warmem Wasser aufgelöst, oder Molasses mit Wasser, und wenn die Nahrungsmittel vom Magen nicht angenommen werden, in einer Brühe von Milch- und Wasser-Haferschleim bestehen.

      Die Diarrhöe, die zuweilen diesem Fieber folgt, kann vermittelst Einspritzungen von warmem Wasser, in das 15 bis 20 Tropfen Mohnsaft (Laudanum) gethan werden, eingehalten werden; kleine Dosen von Rhabarber und Magnesia werden zuweilen erfolgreich gefunden werden.

      Homöopathisch. Aconitum sollte immer zu Anfang gegeben werden. Nachdem dies 6 Stunden lang geschehen ist, die Symptome sich aber nicht vermindern, gebe man abwechselnd mit dem obigen Belladonna, besonders wenn der Kopf heiß ist, bei heftigem Schmerz in der Stirngegend, Gesicht roth, die Augen gegen das Licht empfindlich, Unruhe oder Schwindel bei großem Druck und Delirium.

      Bryonia. — Wenn mit den anderen Symptomen des Fiebers, Schwindel im Kopf, Verstopfung und ein Gefühl von Schwere im Magen, Schmerzen in den Gliedern und im Rückgrate verbunden sind.

      Andere Heilmittel, welche angewendet werden können, wenn die Lungen angegriffen sind, sind folgende: Bryonia, Tartarius Emeticus und Phosphorus.

      Ist eine Neigung zu Typhus vorhanden, so gebe man Rhus toxicodendron abwechselnd mit Bryonia.

      

      Gegen Diarrhöe gebe man auch folgende Heilmittel: Mercurius, Arsenicum, Ipecacuanha, Chamomilla, Veratrum.

      Die Kost sollte bei dieser Krankheit im Anfang sehr leicht sein. Man gebe nichts außer Fleischbrühe und kühlenden Getränken. Es schadet dem Kranken nichts, wenn er so viel kaltes Wasser, als er wünscht, trinkt, zuweilen ist es sogar zuträglich.

      Folgendes mag als Kost dienen: Gerstenschleim, Wasser von geröstetem Brode, Pfeilwurzel, Aepfelsauce und, wird der Kranke besser, Rindfleisch oder Hühnerbrühe und dann und wann leichte Weine. Der Kranke sollte in dem Zusichnehmen von schwereren Lebensmitteln bis zur vollständigen Wiedergenesung sehr vorsichtig sein.

      Verordnung der Heilmittel. Löse 12 Kügelchen in 12 Theelöffel voll Wasser und gebe, der Heftigkeit der Symptome angemessen, alle 1, 2 oder 3 Stunden einen Theelöffel voll.

      Dieses Fieber tritt zuweilen ganz plötzlich mit einem Frost auf, obgleich das Fieber in der Regel allmählig ankommt, so daß sein Anfang nicht bemerkt wird. Der Kranke klagt wohl eine lange Zeit über Müdigkeit, eine allgemeine Schwere und dann und wann über Kopfweh. Die Haut ist möglicherweise etwas erhitzt, das Gesicht von fliegender Hitze überzogen, die Zunge leicht belegt und der Appetit vermindert. Die Symptome können sich mehrere Tage oder eine Woche lang hinziehen, dann stellt sich der Frost ein, der 6 bis 8 Stunden, zuweilen 1 bis 2 Tage anhält. Sobald die Krankheit zum Ausbruch gekommen ist, hört der Frost auf und bei dem Kranken stellen sich die gewöhnlichen Symptome des Fiebers ein, wie schneller Puls, Hitze und Trockenheit der Haut, fliegende Hitze, stechende Schmerzen in der Stirn, Summen in den Ohren, Appetitlosigkeit, Durst und allgemeine Schwäche. Es kann ebensowohl Diarrhöe wie Verstopfung vorhanden sein. Der Stuhl ist gelblich oder grünlich und zuweilen mit Blut gemischt. Ein kneipender Schmerz wird in den Eingeweiden vorhanden sein. Der Schmerz in den Eingeweiden wird durch einen Druck auf der rechten Seite erhöht.

      Wie die Krankheit fortschreitet, stellt sich Delirium ein, das sehr stark werden kann. Die Zunge wird trocken und bekommt eine bräunliche Farbe; der Kranke ist entweder sehr unruhig oder er liegt in einem bewußtlosen Zustand.

      In der Regel erscheint in diesem Stadium ein Ausschlag am Unterleib, bestehend in kleinen rothen Flecken, der sich in einigen Fällen auch über die Glieder erstreckt; auch werden bei genauer Besichtigung zu derselben Zeit kleine Blasen, eine wässerige Flüssigkeit enthaltend, auf dem Nacken und dem oberen Theile der Brust wahrgenommen werden.

      Wenn die Krankheit anhält, wird die Zunge ganz trocken, mit einem braunen oder schwarzen Schleim überzogen und die Zähne sind mit einer schwarzen Masse bedeckt, ebenso Lippen und Zahnfleisch. Ein Schweiß, der sehr widerwärtig werden kann, tritt ein; der Unterleib schwillt drommelartig an; der Kranke liegt auf dem Rücken, gleitet nicht selten nach dem Ende des Bettes, pflückt an