JUDAS GOAT
Greg F. Gifune
übersetzt von Ute Hieksch
Judas Goat © 2009, 2008 by Greg F. Gifune Alle Rechte vorbehalten.
Dieses Buch ist ein Roman. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse stammen entweder aus der Fantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Irgendwelche Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Vorkommnissen, Orten oder lebenden bzw. verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Dieses Buch ist Shane Staley gewidmet.
Impressum
Deutsche Erstausgabe
Originaltitel: JUDAS GOAT
Copyright Gesamtausgabe © 2018 LUZIFER-Verlag Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Cover: Michael Schubert
Übersetzung: Ute Hieksch
Lektorat: Astrid Pfister
Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2018) lektoriert.
ISBN E-Book: 978-3-95835-333-6
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis
Schlachthöfe setzen oft eine dressierte Ziege ein, die sich zum Schlachten vorgesehenen Schafen oder anderem Vieh anschließt und ihr Vertrauen gewinnt. Sobald dies erreicht ist, führt die Ziege die anderen Tiere dann zum Schlachter, während sie selber am Leben bleibt.
Dieser Verräter ist unter dem Namen »Judasziege« bekannt.
»Man muss weder ein Zimmer noch ein Haus sein, um von Geistern heimgesucht zu werden. Das Gehirn hat Korridore, die weit mehr als ein materieller Ort sind.«
Emily Dickinson
-1-
Lenny Cates ist tot. Selbst jetzt – eine Stunde oder länger waren seit dem Albtraum vergangen – konnte er noch die Bruchteile jener fremden Stimme hören, die diese Worte über eine geisterhafte Telefonleitung von sich gegeben hatte. Albträume und Erinnerungen waren das Einzige, auf das er sich in diesen Tagen noch verlassen konnte, aber sie alle waren notorische Lügner.
Für beinahe jedermann neigte sich der Tag seinem Ende entgegen. Für Lenny aber begann er gerade erst. Er lief durch das vollgestopfte und unaufgeräumte Appartement, hielt kurz inne, um sich seinen Wollmantel und den Schal von der Rückseite der Couch zu nehmen, und blieb dann in der Tür zum Schlafzimmer stehen. Die Rollos waren alle heruntergezogen, aber selbst im Halbdunkeln konnte er Tabithas nackten Körper ausgestreckt auf dem zerwühlten Bett erkennen. Er zupfte an seinem Mantel, schritt dann über schmutzige Kleidung hinweg, die von einer Wand zur nächsten verstreut dalag, und setzte sich auf die Bettkante. Der Gestank von Schweiß, Alkohol und Zigaretten lag in der Luft.
Obwohl er schon einige Zeit wach gewesen war, bevor er sich letzten Endes aus dem Bett gequält hatte, hatte er sich vorhin, als er neben ihr gelegen hatte, schlafend gestellt. Er hatte die Augen gerade so weit geöffnet, dass er die an den Wänden und der Decke vorbeihuschenden Scheinwerfer und Schatten noch verschwommen sehen konnte. Diese durch die Stadt und die restliche Nacht tanzenden Schatten von Autos und Bussen, Menschen, Geistern und Relikten, Veteranen aus Beton und unschuldigem Neonlicht – sie alle waren wie entfernte Schreie – verhalten, mysteriös und schon wieder verschwunden, bevor sie sich überhaupt voll und ganz zeigen konnten. Das alles war ihm durch den Kopf gegangen, während er sie eine Zeit lang durch seine Augenschlitze beobachtet und sich gefragt hatte, warum er sich überhaupt schlafend stellte, denn Tabitha befand sich in ihrer üblichen tiefen, durch Alkohol verursachten Bewusstlosigkeit und bekam deshalb überhaupt nicht mit, ob er wach war oder nicht. Hatten er oder die Schatten und Überreste anderer da draußen, deren