Deutsche Erstausgabe (ePub) November 2015
Neuauflage (ePub) März 2021
Für die Originalausgabe:
Copyright © 2013 by Heidi Cullinan
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»Let it Snow«
Published by Arrangement with Dreamspinner Press,
5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2015 by Cursed Verlag
Inh. Julia Schwenk
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
ISBN-13 (Print): 978-3-95823-559-5
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen
von Luca Marx
Liebe Lesende,
vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*den Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.
Vielen Dank!
Euer Cursed-Team
Klappentext:
Während eines Schneesturms mitten im Nirgendwo zu stranden, wäre schon schlimm genug, doch Stylist Frankie trifft es noch schlimmer: Er wird mit drei attraktiven Männern in einer kleinen Hütte eingeschneit und muss sich ausgerechnet mit dem kalten Marcus ein Bett teilen. Doch unter Marcus‘ rauer Schale verbirgt sich ein fürsorglicher Mann, der in seiner Vergangenheit einmal zu oft verletzt wurde. Kann Frankie das Eis zwischen ihnen zum Schmelzen bringen?
Widmung
Das hier ist für mich, weil ich wirklich in der Stimmung für eine Geschichte war, in der jemand eingeschneit ist, und da ich keine finden konnte, habe ich am Ende selbst eine geschrieben.
Frohe Weihnachten, Heidi! Und euch auch.
Kapitel 1
Trotz des brandneuen Navigationssystems und strikten Anweisungen seines Vaters hatte Frankie Blackburn es irgendwie geschafft, sich zu verirren. Denn es war absolut ausgeschlossen, dass die Abbiegung nach links in eine weitere gewundene, von Bäumen gesäumte Straße ihn zurück nach Minneapolis bringen würde, auch wenn das Navi noch so sehr darauf bestand. Die Tatsache, dass er es geschafft hatte, sich mitten im Nirgendwo zu verirren, während sich um ihn herum ein Schneesturm zusammenbraute, setzte dem Ganzen schlicht die Krone auf.
Mit einem Auge kontrollierte er die Navigationsanzeige, aber aus Respekt vor dem dichten Schleier aus Schnee, der vom Himmel fiel, nahm er den Blick nur so kurz wie möglich von der Straße. Der Schnee war der erste Hinweis gewesen, dass etwas falsch lief. Er hatte noch den Wetterbericht gecheckt, bevor er das Haus seiner Eltern in Duluth verlassen hatte. Während dort am Morgen fünfzehn bis dreißig Zentimeter Schnee erwartet wurden, hätte eine halbstündige Fahrt Richtung Süden Frankie aus dem Schlamassel herausholen und ihn nicht tiefer hineinreiten müssen. Da sich um ihn herum eine Schicht von sicherlich mehr als fünfzehn Zentimetern gebildet hatte – die schnell weiter anwuchs –, hatte er offensichtlich etwas falsch gemacht.
Toll gemacht, Frankie. Er umgriff das Lenkrad fester und versuchte, die Angst zu ignorieren, die seinen Bauch zusammenkrampfen ließ. In Momenten wie diesen konnte er den Reiz des Rauchens verstehen, denn wenn schon sonst nichts, würde es ihn wenigstens dazu zwingen, tiefe Atemzüge zu machen. Josh, einer seiner Mitbewohner, rauchte. Er sagte immer, der Rausch wäre fantastisch. Er würde sein Bewusstsein erweitern und ihn beruhigen, egal wie gestresst er war. Frankie könnte jetzt definitiv eine Bewusstseinserweiterung und etwas Beruhigung gebrauchen.
Natürlich würde er es nicht wagen, die Hände vom Lenkrad zu nehmen, also wusste er nicht genau, wie er eine Zigarette rauchen sollte, ohne einen Unfall zu bauen oder sich selbst anzuzünden.
Was Frankie stattdessen besser tun sollte, war, den Wagen zu stoppen und jemanden anzurufen, um eine Wegbeschreibung zu bekommen. Das Problem war nur, dass er einfach nichts fand, wo er sicher rechts ran fahren konnte. Etwas weiter zurück war eine Bar am Straßenrand gewesen, aber die hatte regelrecht Hey, schwuler Junge, komm her, damit wir dich fertig machen können geschrien. Außerdem war das hier der Norden von Minnesota, die Pampa der Pampas. Ein sicherer Hafen für jemanden wie Frankie war sogar noch unrealistischer als der Weihnachtsmann. Noch nie hatte jemand Frankie angesehen und war sich nicht gleich sicher gewesen, dass er schwul war. In seiner Highschoolzeit hatte er sich mehrmals gefragt, ob ihm einfach eingeredet worden war, schwul zu sein, aber dann hatte er das erste Mal einen Schwanz ausprobiert und er hatte gewusst, dass Titten und Muschis niemals seine Welt sein würden. Also wusste er die Vorwarnungen einfach zu schätzen.
Da es keine besonders erfreulichen Vorwarnungen gewesen waren und er in einer der kleineren Städte im Süden Minnesotas aufgewachsen war, wusste er es besser, als sein Glück hier in der Gegend zu versuchen. Was auch immer diese Stadt war, sie war definitiv nichts für Frankie. Bitte vorsichtig weiterfahren.
Das Problem war, dass jede Art von Zivilisation hier oben schwer zu finden war. 15 Minuten waren seit der Bar am Straßenrand vergangen und alles, an dem Frankie seitdem vorbeigekommen war, waren vier nicht freigeräumte Einfahrten gewesen. Alles, was er jetzt noch tun wollte, war, seine Mutter anzurufen und in Panik zu verfallen, aber er wollte immer noch nicht, dass ihn irgendetwas von der Straße ablenkte, denn es wurde immer schlimmer. Umdrehen würde voraussetzen, dass er denselben Weg, den er gekommen war, wiedererkannte, aber er könnte genauso gut nur in einem anderen Teil der Pampa landen.
Es gab keine andere Lösung, er musste irgendwo anhalten. Als er endlich etwas erreichte, das wie die Ausläufer eines Dorfs aussahen, fuhr er die Hauptstraße hinunter bis er das schwache, verblasste Schimmern eines Schilds sah, auf dem Logan Café stand.
Frankie hielt sich nicht damit auf, es auf hinterwäldlerische Warnsignale hin zu überprüfen. Er fuhr geradewegs auf den Parkplatz hinter dem Gebäude und schaltete den Motor ab. Ein paar Sekunden später kauerte er über dem Navigationsbildschirm, bevor er anfing zu fluchen. Er verstand nicht, wo die Karte ihn hinführen wollte, nur dass seine Zieleingabe ihn östlich von International Falls geleitet hatte. Kein Wunder, dass es ihm vorkam, als würde er ans Ende der Welt fahren. Das Ende der Welt war eine boomende Metropole im Gegensatz zu seinem gegenwärtigen Aufenthaltsort. Er befand sich im einzigen Ort im Umkreis von 15 Meilen, weit weg von jeglicher Interstate oder wenigstens einem anständigen Highway. Frankie brauchte keinen Wetterbericht, um zu wissen, dass er genau ins Herz eines Schneesturms gefahren war, anstatt auf die behaglichen Fahrbahnen der I-35.
Jetzt musste er definitiv seine Eltern anrufen, aber zuerst sollte er wohl die Toiletten aufsuchen, sich Wasser ins Gesicht spritzen und sich eine echte, menschliche Wegbeschreibung von einem der Gäste geben lassen.
Das Logan Café war schmal, weitreichend und alt, definitiv nicht der Zeit der Diner nachempfunden, sondern