Aus den letzten Jahren der Kaiserin Elisabeth. Irma Grafin Sztaray. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Irma Grafin Sztaray
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783902862662
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      Irma Gräfin Sztáray

      Aus den letzten Jahren der

      Kaiserin Elisabeth

      Irma Gräfin Sztáray

      Aus den letzten Jahren der

      Kaiserin

      Elisabeth

      Mit einem Vorwort

      von

      Brigitte Hamann

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      Der Text dieser Neuauflage entspricht dem der Originalausgabe von 1909, die für Österreich-Ungarn und Bosnien-Herzegowina bei Adolf Holzhausen in Wien, für das Deutsche Reich und die übrigen Länder bei Wilhelm Engelmann in Leipzig erschienen ist.

      Der Übersichtlichkeit wegen wurden die Ereignisse den entsprechenden Jahren zugeordnet, außerdem Druckfehler korrigiert.

      Der Verlag dankt an dieser Stelle dem Antiquariat Heinemann, Starnberg, das diese Ausgabe freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

      Besuchen Sie uns im Internet unter:

      http://www.amalthea.at

      Sonderproduktion 1. Auflage 2005

      © 2004 by Amalthea Signum Verlag, Wien

      Alle Rechte vorbehalten

      Umschlag: Wolfgang Heinzel

      unter Verwendung des Originalschutzumschlages

      Herstellung und Satz: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger

      & Karl Schaumann GmbH, Heimstetten

      Gesetzt aus der 11/14,5 Punkt Janson BQ Roman

      Druck und Bindung: Ueberreuter Buchproduktion, Korneuburg

      Printed in Austria

      ISBN 3-85002-921-2

       eISBN 978-3-902862-66-2

      Inhalt

       Vorwort zur Neuauflage

       Vorwort

       1894

       1895

       1896

       1897

       1898

       Register

      Vorwort zur Neuauflage

      Dieses Buch erschien in Wien zum ersten Mal 1909, elf Jahre nach Elisabeths Tod. Die Autorin, Gräfin Irma Sztáray von Sztára und Nagy-Mihály, war wie keine andere befugt, über die letzten Lebensjahre der Kaiserin zu berichten. Denn sie war am 10. September 1898 als begleitende Hofdame die erste und wichtigste Augenzeugin der Mordtat am Ufer des Genfer Sees. In ihren Armen starb die sechzigjährige Elisabeth, Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn. Sztáray war auch bei der Obduktion anwesend und mußte schließlich dem Kaiser in Wien Bericht erstatten über die Einzelheiten und Umstände des Todes.

      Hofdame der Kaiserin Elisabeth zu sein, war in den neunziger Jahren alles andere als glamourös. Seit dem Selbstmord ihres einzigen Sohnes Rudolf 1889 mied Elisabeth mehr denn je die Öffentlichkeit, ließ sich in Wien kaum noch sehen und reiste – stets schwarz gekleidet – mit nur wenigen Begleitern inkognito durch Europa. Spätestens seit 1889 gab es massive Gerüchte, sie sei geisteskrank. Rasch wurden Parallelen gezogen zu ihrem »Königsvetter« Ludwig II. und dessen Bruder und Nachfolger, König Otto, der in einer Anstalt verwahrt werden mußte. Aber diese genetische Disposition stammte nicht von gemeinsamen Vorfahren, war also irrelevant. Elisabeths Familienerbe – wie das ihrer Schwestern – war eindeutig die Melancholie: Hoffnungslosigkeit, Hang zu Einsamkeit, Depressionen, Angst vor Menschen. Diesen Qualen suchte sie durch körperliche Ertüchtigung zu begegnen, vor allem in stundenlangen täglichen Gewaltmärschen bei Wind und Wetter und in raschem Tempo.

      An Hofbällen und eleganten gesellschaftlichen Ereignissen nahm Elisabeth längst nicht mehr teil. Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für die Hofdame der Kaiserin waren nicht etwa elegante Kleider, sondern gutes Schuhwerk, Regenkleidung und wetterfeste Hüte. Sie mußte eine robuste Natur haben, um körperliche Strapazen auszuhalten – und höchst genügsam sein, was das Essen betraf. Denn da Elisabeth in Rücksicht auf ihre Figur äußerst wenig aß, hungerte auch die diensthabende Hofdame.

      Außerdem wollte Elisabeth, wie sie bereits in den sechziger Jahren als stolze Königin von Ungarn durchgesetzt hatte, nur eine ungarische Hofdame haben. Sie sprach auch in Wien grundsätzlich ungarisch, sogar mit ihrem Ehemann Kaiser Franz Joseph und ihren Kindern. Aber die alten ungarischen Getreuen waren längst müde geworden: Elisabeths beste Freundin und Vorleserin Ida Ferenczy war zu schwach für Reisestrapazen. Nach zwanzig Dienstjahren gab auch die Hofdame Gräfin Marie Festetics 1891 erschöpft auf. Ihre Nachfolgerin, die junge Gräfin Janka Mikes, stellte 1894, als sie heiraten wollte, der Kaiserin die damals knapp 30jährige unverheiratete Gräfin Irma Sztáray als passende Begleiterin für Elisabeths geplante Winterreise vor. Die Reise auf der kaiserlichen Yacht »Miramare« führte über Marseille nach Algier, von dort an die Riviera, dann nach Korsika, Neapel und schließlich für einen längeren Aufenthalt nach Korfu.

      Irma erwies sich als ruhig, geduldig und ausdauernd – und war der Kaiserin schwärmerisch ergeben. Da Elisabeth es zeitlebens haßte, Briefe zu schreiben, übernahm die Hofdame bald auch die Korrespondenz und schickte vor allem dem Kaiser regelmäßig ausführliche Berichte über die Stationen der Reisen und Elisabeths oft besorgniserregenden gesundheitlichen Zustand.

       Vom ersten Tag an berichtete die Gräfin auch fleißig ihrer Familie über ihre Erlebnisse mit der Kaiserin. Diese Briefe machte sie später, nun 45 Jahre alt, zur Grundlage des vorliegenden Buches, das selbstverständlich eine kritiklose Hymne auf die tote Kaiserin ist und die oft trostlose Realität verschönt und im nachhinein idealisiert. Wie die Realität aussah, kann man eher dem Tagebuch von Elisabeths jüngster Tochter, Erzherzogin Marie Valérie, entnehmen, so der Eintragung vom 13. Mai 1898: »… die tiefe Traurigkeit, die Mama früher doch nur zeitweilig umfing, verläßt sie jetzt nie mehr. Da gibt es keinen, auch nur vorübergehenden Sonnenblick mehr – alles ist düster, trostlos. – Die beiden Worte: hoffen und sich freuen, hat Mama für immer aus ihrem Leben gestrichen, sagt sie. Ihre physische Kraft war eben ihre größte Freude – und diese Kraft hat sie verlassen.«

      Trotz aller romantischen Verklärung sind in diesem Buch viele wichtige Einzelheiten über Elisabeths Eigenarten zu finden. Berührend die Szene, wie Elisabeth mit Irma Sztáray unerkannt durch München streifte, auf der Maximilianstraße vor dem ehemaligen Familienpalais stehenblieb und zu den Fenstern ihres Mädchenzimmers hinaufschaute. Irma erwähnt auch einige für Elisabeth typische Späße, so wenn sie mit ihrem Griechischlehrer in griechisch über die anwesende verständnislose Hofdame sprach – und mit dieser in ungarisch über den anwesenden ebenso wenig verstehenden Griechen. Dieses Spiel liebte sie auch in Wien, wo sie Ungarisch als Geheimsprache der Eingeweihten handhabte – und als Mittel, um die wenig geschätzte böhmische Aristokratie auszugrenzen.

      Einen großen Teil des Buches nehmen naturgemäß die letzten Tage in der Schweiz ein: »Sie verblutete sich nach innen; Schmerzen hatte sie keine und ohne den Tod zu ahnen, betrat sie die Schwelle der Ewigkeit.« Irma schildert