Von dem Leben und den Meinungen berühmter Philosophen. Diogenes Laertius. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Diogenes Laertius
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Философия
Год издания: 0
isbn: 9783843800181
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Folge kam Laertius wieder lateinisch heraus, zu Köln 1542 in Oktav, zu Leiden 1546 in Oktav und bei Sebastian Gryphius 1559, 1583 in Duodez, in Paris 1585 in Duodez. Bei Plantin zu Antwerpen wurde sie 1566 in Oktav, von Johann Sambuk von Tirnau und Fulvius Ursin neu durchgesehen, gedruckt; wie auch zu Lyon 1592 in Duodez bei Anton Gryphius und zu Leiden in der Plantinschen Druckerei bei Fr. Rapheleng 1596 in Duodez, nach der Sambukischen verbesserten Ausgabe, und bei Jakob Chouet 1595 in Duodez.

      Griechisch wurde der ganze Diogenes Laertius zuerst in Basel in der Druckerei Hieronymus Frobens und Nikol. Episkopius im Jahr 1533 in Quart gedruckt, nach einer Handschrift des Matthäus Aurogallus, die schon Valentin Curio bei seiner lateinischen Ausgabe gebraucht hatte. Vorher waren schon die Leben Aristoteles’ und Theophrasts in der Aldinischen Ausgabe der Werke Aristoteles’ zu Venedig 1495 in Folio und in der Aldinischen Ausgabe Theophrasts bei von den Steinen zu Venedig 1497 griechisch abgedruckt, so wie man seitdem auch die Leben aus Laertius den Ausgaben der Werke Platons, Xenophons und anderer vorgesetzt hat; aber der ganze Laertius war vor der angeführten Frobenischen Ausgabe von 1533 noch nicht griechisch gedruckt. Die Ausgabe von 1531 ist ein Irrtum.

      Die erste griechisch-lateinische Ausgabe des Laertius ist die Heinrich Stephanische 1570 in Oktav. Sie enthält am Schluss die Ambrosische Übersetzung, Heinr. Stephans Verbesserungen und die Fragmente der Pythagoräer aus Stobäus in griechischer Sprache. Die zweite Heinrich Stephanische Ausgabe erschien 1593 in Oktav mit seinen Castigazionen und der Brugolischen Rezension der Ambrosischen Übersetzung und den Fragmenten der Pythagoräer. Die Ambrosische Übersetzung aber steht zur Seite des griechischen, und Isaak Casaubons gelehrte Anmerkungen über Laertius, die zuerst einzeln unter dem Namen Isaak Hertibons 1583 in Oktav erschienen waren, sind hier vermehrt und verbessert. Sie enthält auch Hesychius Illustrius’ Leben der Philosophen. Die dritte Ausgabe mit Heinrich Stephans und Isaak Casaubons Noten, den Fragmenten der Pythagoräer, dem Hesychius Illustrius, und Adrian Junius’ Übersetzung mit dessen und Heinrich Stephans Castigazionen, erschien in Genf 1615 in Oktav bei Johann Vignon, Jakob Stoer, Peter und Jakob Chouet, und Samuel Crispin. In einigen Exemplaren befindet sich auch noch Eunapius’ Leben der Sophisten griechisch mit Junius’ Übersetzung, und wird auch auf dem Titel erwähnt, in anderen aber ist dies nicht befindlich, und auch auf dem Titel nicht erwähnt.

      Eine vierte griechisch-lateinische Ausgabe mit Thomas Aldrobandins Übersetzung und dessen gelehrten Anmerkungen, die aber nicht über Leukipps Leben im neunten Buche hinausgehen, weil der Verfasser vor der Vollendung seiner Arbeit gestorben, erschien zu Rom, bei Aloys Zanneti 1594 in Folio. Der Herausgeber war der Kardinal Peter Aldrobandin, der Oheim des Übersetzers. Sie enthält auch den griechischen Text nach alten Handschriften, besonders einer Farnesischen, sehr verbessert. Aldrobandins Übersetzung ist elegant und mit Fleiß gearbeitet, und würde vollkommener sein, wenn er die letzte Hand hätte daran legen können.

      Die fünfte griechisch-lateinische Ausgabe erschien nicht zu Leiden, wie in den Brandenburgischen Pandekten unter Aldrobandin steht, und auch nicht, wie Lipen schreibt, zu Haag 1656 in Quart mit Heinr. Stephans, Isaak Casaubons, Thom. Aldrobandins und Gassendis Noten; sondern in London 1663 in Folio. In dieser ist die römische Ausgabe mit Aldrobandins Übersetzung und Noten wiederholt, zu welchen Ägidius Menagens gelehrte Kommentare und ein Register der von Laertius angeführten Schriften hinzugekommen. Menage gebrauchte außer der Florentinischen drei Pariser Königliche Handschriften, ließ seine Kommentare auf seine Kosten in Paris bei Edmund Martin 1662 in Oktav abdrucken, und schickte sie so zum neuen Abdruck Johann Pearson in London zu. Diese Menageschen Kommentare sind bis jetzt die besten über Diogenes. Ferner befinden sich in dieser Londoner Ausgabe noch die Anmerkungen Isaak Casaubons und dessen Sohnes Mericus Casaubons, in welchem unter anderen Olympiodors Leben Platons mit Jakob Vindets Übersetzung und Anmerkungen eingerückt ist. Menage hat auch in seine Kommentare ein noch nicht gedruckt gewesenes Leben Aristoteles eingerückt und erläutert. Schade, dass das Äußere dieser Ausgabe, die ich vor mir liegen habe, dem Inneren nicht entspricht; (bei englischen Ausgaben ein seltener Fall!) und dass sie sehr viele Druckfehler in Text und der Interpunktion hat. Menage schrieb in den Jahren 1679 und 1680 an den Leipziger Senator Friedrich Benedikt Carpzov, dass seine Pariser Ausgabe des Laertius durch den großen Londoner Brand zu einer äußersten Seltenheit geworden sei, und dass er sich mit einer neuen, sehr verbesserten und vermehrten beschäftige.

      Die sechste Ausgabe, welche die vorhergehenden alle fast ganz enthält, und sie an Schönheit im Äußeren weit übertrifft, kam in Amsterdam bei H. Wettstein im Jahr 1693 in zwei großen Quartbänden heraus. Im ersten Bande ist der griechische Text des Laertius mit aller Sorgfalt und Schönheit abgedruckt. Die römische Ausgabe liegt zum Grunde, welche Mark. Meibom in Abschnitte eingeteilt, und in sehr vielen Stellen aus den älteren Ausgaben, und aus einer Arundelischen und Canterburyschen Handschrift verbessert hat. Bei dem Text befindet sich die Am-

       brosische Übersetzung, von Meibom so ausgebessert und ergänzt, dass sie einer fast ganz neuen gleicht. Ferner befinden sich darin 24 Bildnisse der Philosophen, nämlich Thales, Solon, Pittakus, Anacharsis, Sokrates, Äschines, Aristipp, Euklides, Platon, Xenokrat, Karneades, Aristoteles, Theophrast, Antisthenes, Diogenes, Monim, Chrysipp, Pythagoras, Archytas, Herklit, Zenon, Demokrit, Sextus Empirikus und Epikur, nach alten Münzen und Gemmen in Kupfer gestochen. Unter dem Text stehen auf jeder Seite die sämtlichen Anmerkungen Heinrich Stephans, beider Casaubone, Aldrobandins, und Meiboms, welcher letzteren vorher noch ungedruckt war. Er war nämlich schon vor Menage mit einer Bearbeitung Diogenes’ beschäftigt. Der zweite Band enthält die Kommentare Menages, die er Wettstein unter der Bedingung, dass er sie abgesondert von den Anmerkungen anderer Gelehrter abdrucken lassen solle, viel vollständiger, als sie in der Londoner Ausgabe stehen, mitgeteilt hatte; ferner dessen Geschichte der Philosophinnen, die schon bei einem Italienischen Gedichte Petrarchs zu Leiden 1692 in Duodez, und in eben dem Jahr auch besonders zu Amsterdam von Wettstein in Oktav gedruckt waren. Auf diese folgen die kurzen, aber sehr gelehrten Anmerkungen des Straßburgers Joachim Kuhns über den Laertius, die über viele dunkle Stellen ein schönes Licht verbreiten und noch nicht gedruckt worden waren. Dann folgen abweichende Lesarten aus der Arundelischen und Canterburyschen Handschrift von Thomas Gale gesammelt. Endlich enthält auch diese Wettstein’sche Ausgabe die Vorreden der vorhergegangenen Ausgaben, worunter sich aber die Briefe Brognolis und Sambuks, und H. Stephans Recensio der Brognolischen Durchsicht der Ambrosischen Übersetzung nicht befinden, die nicht hätten ausgelassen werden sollen, wie auch nicht Olympiodors von Zindetus erläutertes Leben Platons. Die Register Johann le Clercs bei dieser Ausgabe sind trefflich. Sie enthält aber nicht, vermutlich wegen ihrer Stärke, und weil sie schon oft besonders gedruckt waren, die Anmerkungen und philosophischen Kommentare Peter Gassendis über Diogenes’ zehntes Buch oder Epikurs Leben, das Gassendi auch aufs Neue lateinisch übersetzt hat. Diese Gassendische Ausgabe ist gedruckt zu Paris 1646 in Folio, nachgedruckt zu Leyden 1649 und 1675 in Folio, und in Gassendis Werken zu Leiden 1658 in Folio. Gassendis kritische Noten führt Menage zuweilen an, sie werden aber von ihm und Merikus Casaubon und vorzüglich von Meibom getadelt, welcher letztere anmerkt, dass Gassendi ein größerer Philosoph als Sprachkenner gewesen.

      Diogenes’ und Aristipps Leben aus Laertius hat auch Paulus Leopardus ausgezogen, lateinisch übersetzt, und zu Antwerpen 1556 in Octav abdrucken lassen.

      Die siebente Ausgabe des Laertius ist die Longolische in zwei Oktavbänden zu Chur im Vogtlande 1739. Sie enthält den griechischen Text, und die lateinische Übersetzung aus der Wettstein’schen Ausgabe, ohne alle Anmerkungen, und die elend nachgestochenen Bildnisse der 26 Philosophen. Die Meibomischen Zahlen der Abschnitte, ob sie gleich meistens sehr unschicklich gemacht sind, behielt Longolius deswegen bei, weil Laertius darnach angeführt zu werden pflegt, aber er teilte außerdem jedes Buch in so viele Kapitel, als Leben darin enthalten sind, und die Kapitel wieder in so viele Zahlen, als die Sache zu erfordern schien; diese seine neuen Abschnitte bezeichnete Longolius mit römischen, die Meibom’schen mit gemeinen Zahlzeichen. Die Register verfertigte er ganz neu. Das Papier dieser Longolischen Ausgabe ist schön, aber die Schrift zu groß und nicht angenehm, dabei ist sie auch äußerst nachlässig korrigiert, und wimmelt von Fehlern, dass ich oft zu älteren Ausgaben zurück zu gehen genötigt war. Ob Longolius Anmerkungen, die er in der Vorrede, aus welcher diese Nachricht von Laertius Leben und Schriften ausgezogen ist, verspricht, noch erschienen sind, ist mir nicht bekannt.

      Die