VERRÄTER (Extreme 2). Chris Ryan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Chris Ryan
Издательство: Bookwire
Серия: Extreme
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958352704
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33

       Kapitel 34

       Kapitel 35

       Kapitel 36

       Kapitel 37

       Kapitel 38

       Kapitel 39

       Kapitel 40

       Kapitel 41

       Kapitel 42

       Kapitel 43

       Kapitel 44

       Kapitel 45

       Kapitel 46

       Kapitel 47

       Kapitel 48

       Kapitel 49

       Kapitel 50

       Kapitel 51

       Kapitel 52

       Kapitel 53

       Kapitel 54

       Kapitel 55

       Über den Autor

      Kapitel 1

       Knightsbridge, London, Großbritannien, 17:38 Uhr

      Sein Name war Hauser und er eilte den Korridor so schnell hinunter, wie es sein kaputtes rechtes Bein erlaubte. Die metallene Werkzeugkiste, die er bei sich trug, war schwer und verschlimmerte sein Humpeln noch. Vor der letzten Tür auf der rechten Seite blieb er stehen. Ein gelbes Schild besagte »WARNUNG! ZUTRITT NUR FÜR AUTORISIERTES PERSONAL!« Er fischte einen Schlüsselanhänger aus seiner mit Farbe befleckten Hose und ging solange die Schlüssel durch, bis er den richtigen fand. Seine Hand zitterte. Er schaute über seine rechte Schulter zu den Aufzügen zehn Yards den Korridor hinauf. Zufrieden, da die Luft rein schien, steckte der den Schlüssel ins Loch und drehte ihn. Es gab eine Reihe von Klicks, als sich die Zylinder im Schloss bewegten, und dann ein befriedigendes Klack, als sich das Schloss öffnete.

      Hauser betrat den Raum. Es war ein vier Quadratmeter großer Dschungel aus Aktenschränken, Pappkartons und Industrieregalen mit einem großen, abgedunkelten Fenster, das auf die Straße hinunter zeigte. Hauser humpelte zum Fenster. Mit jedem Schritt schoss ein stechender Schmerz in seinem Bein hinauf, so als hätte jemand Glasscherben an sein Schienbein geklebt. Vor dem Fenster hielt er an und legte die schwarze gerollte Plane ab, die er unter dem linken Arm trug. Dann stellte er die Werkzeugkiste neben die Plane und beobachtete das Treiben vor dem Fenster. Er befand sich im vierten Stockwerk eines Bürogebäudes, welches direkt an das Lanesborough Hotel an der Hyde Park Corner grenzte. Die derzeitigen Mieter waren irgendeine Marketing Agentur, die, wie er wusste, mit der Miete weit im Rückstand waren. Sie würden bald umziehen müssen. Eine Schande. Aus dieser Höhe hatte Hauser eine gute Aussicht. Die Gehwege waren vollgepackt mit Pendlern und Touristen, die entweder aus der U-Bahn-Station an der Hyde Park Corner herausströmten oder hinein. Etwas weiter entfernt war das verblichene Grün des namensgebenden Parks selbst zu sehen.

      Ja. Das war wirklich eine tolle Aussicht. Ganz besonders dann, wenn man vorhatte, jemanden zu erschießen. Hauser trug einen bis dahin vakuumverpackten Ganzkörper-Maleranzug. An dem Overall gab es eine Kapuze. Außerdem trug er OP-Handschuhe. Der Anzug und die Handschuhe würden dafür sorgen, dass er seine DNA nicht am Tatort hinterließ, und ihn zudem vor Rückständen wie Schießpulver schützen. Hauser kniete sich hin. Langsam, weil jede schnelle Bewegung schmerzhafte Stromstöße durch sein rechtes Bein jagte, öffnete er die Werkzeugkiste. Sie war verrostet und schwergängig, und er musste das verdammte Ding mit beiden Händen aufstemmen. Schließlich klappte sie auseinander. Auf jeder Seite befanden sich jeweils drei Fächer, und jedes davon enthielt Werkzeuge. Hauser ließ seine Finger darüber gleiten. Da waren ein Gummihammer, Reißnägel, Spachtelmasse, ein Bolzenschneider, ein Paar Saugnäpfe, ein großer Ring mit unterschiedlichen Inbusschlüsseln und eine Wasserwaage.

      In dem großen Fach auf dem Boden der Werkzeugkiste befanden sich noch zwei weitere Gegenstände. Der eine war ein Diamantschneider. Der andere war ein nichtssagendes schwarzes Rohr, fünfundzwanzig Zentimeter lang, mit einem Durchmesser von neun Zentimetern. Aus Karbonfasern gefertigt wog es nur dreihundert Gramm, kaum mehr als ein Tennisschläger. An der Unterseite befand sich ein Verschluss. Hauser drückte darauf, worauf ein Pistolengriff heraussprang und das Rohr in ein kurzläufiges Gewehr verwandelte.

      Hauser lud die Waffe durch. Das Ganze hatte nicht länger als vier Sekunden gedauert. Vier Sekunden, um ein Gewehr mit selektivem Feuermodus und einer Reichweite von dreihundert Yards schussbereit zu machen.

      Er legte das Gewehr ab und nahm den Diamantschneider aus der Werkzeugkiste. Nun deutlich schneller zog er den Glasschneider an den Rändern des Fensters entlang, bis er ein viereckiges Stück Glas so groß wie ein Vierzig-Zoll-Fernseher ausgeschnitten hatte. Dann holte er die Saugnäpfe hervor und presste jeweils einen in jeder Hand an die Ränder des ausgeschnittenen Fensters. Das Glas lies sich leicht herauslösen. Hauser legte es mit den Saugnäpfen auf den Boden. Dann nahm er die Plane, den Hammer und die Reißnägel zur Hand und befestigte eine Seite der Plane an der Decke. Den Rest ließ er über die Öffnung hängen. Von der Straße aus gesehen würde die Plane den Anschein von reflektierendem Glas erwecken. Wenn jemand zu dem Fenster hinaufsähe, würde er gar nichts erkennen.

      In der Hocke, mit dem linken Knie auf dem Boden, stemmte sich Hauser den Kolben fest in die Y-förmige Vertiefung, wo seine Schulter in seine Brust mündete. Sein Zeigefinger ruhte auf dem Abzug, dann übte er etwas Druck aus. Er spulte die Abläufe ab, wie er es schon tausende Male getan hatte.

      Einatmen. Ausatmen.

      Das Ziel im Fokus behalten.

      Die Schulter angespannt. Die linke Hand unterstützt die rechte.

      Die Frau in seinem Visier bedeutete ihm nichts. Sie war einfach nur die erste Person, auf die er zielte. Sie saß auf einer Bank und aß ein Sandwich. Das Zielfernrohr war so präzise, dass Hauser die Marke erkennen konnte. Pret a Manger.

      Er betätigte den Abzug.

      In der einen Sekunde aß sie noch ihr Sandwich und hielt sich in der nächsten ihre Eingeweide.

      Das Unterschall-Randfeuer-Geschoss Kaliber .22 hatte ein Loch in ihren Bauch gerissen, groß genug, dass ein Mittelfinger darin Platz